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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Mann war? Jemand hat herausgefunden, dass sie in den Siebzigern ein männliches Model war und hat ihr Fotos von ihr als Mann geschickt, und ich glaube, man hat sie erpresst, damit sie Gisella all die Jobs gab, damit sie leicht an die Juwelen kam. Oder ihr Komplize. Wie bei Corbett Winston. Angelica hat nämlich gesagt, Donata wollte sie nicht mal zum Casting gehen lassen, deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass Donata da mit drinsteckte und dass sie deswegen umgebracht wurde. Nicht von mir.«
    Moreau blinzelte verblüfft. Sein Schnurrbart zuckte.
    Aber er bekam keine Gelegenheit zu antworten, denn die Tür öffnete sich wieder, und Hakennase sagte etwas auf Italienisch. Moreau antwortete ihm und warf mir dann einen vielsagenden Blick zu, bevor er hinausging.
    Ich ließ den Kopf auf die Tischplatte fallen. Konnte es noch schlimmer kommen?
    Wie lange ich so dagesessen habe, weiß ich nicht, aber als die Tür schließlich wieder aufging, machte meine Stirn ein leises schmatzendes Geräusch, als ich den Kopf hob.
    »Okay«, sagte Hakennase in gebrochenem Englisch. »Sie können gehen.«
    »Ich kann gehen?«, fragte ich.
    Er nickte und hielt mir die Tür auf.
    Ich trat hindurch und fragte mich, was geschehen war. Noch vor zwei Minuten schien Moreau kurz davor gewesen zu sein, mir meine Rechte vorzulesen. Und jetzt ließ er mich laufen.
    Und dann sah ich, was geschehen war.
    Ramirez.
    Er sah müde aus. Seine Augen waren blutunterlaufen, und er stand leicht vornübergebeugt da. Ein dunkler Bartschatten ließ seine Wangen leicht eingesunken erscheinen, als hätte er nicht geschlafen. Mein Herz krampfte sich zusammen, und am liebsten wäre ich zu ihm gerannt und hätte ihn umarmt.
    Neben ihm stand Moreau. Die beiden waren ins Gespräch vertieft.
    Als hätte er meinen Blick gespürt, richtete Ramirez sich plötzlich gerade auf und fuhr herum. Unsere Blicke trafen sich ganze zwei Sekunden lang.
    Dann wandte er sich ab.
    Er murmelte Moreau etwas zu, bevor er durch die Schranke ging und den engen Empfangsbereich durchquerte.
    »Warte!«, rief ich.
    Moreau und ein paar der anderen Beamten hoben die Köpfe und sahen mich an.
    Nicht jedoch Ramirez. Einen Augenblick später war er durch die Tür und verschwunden.
    Mir sank der Mut. Mein Magen fühlte sich ganz hohl und leer an, was nicht daran lag, dass ich nichts gegessen hatte, sondern daran, dass ich nicht wusste, wie oft Ramirez mich noch so stehen lassen würde, bevor er gar nicht mehr zu mir zurückkam.
    Als mir die Tränen kamen, schluckte ich sie tapfer hinunter und hinkte hinüber zu Moreau, der auf mich wartete.
    »Sie dürfen gehen«, sagte er langsam. Dann fügte er hinzu: »Fürs Erste.«
    Ich nickte, den Blick immer noch auf die Tür gerichtet, durch die Ramirez verschwunden war. »Und Dana?«
    »Ihre Freundin wartet unten auf sie. Ich lasse Sie beide zum Flughafen bringen.«
    »Danke.«
    »Ich nehme an, Sie werden es mich wissen lassen, falls Sie noch einmal das dringende Bedürfnis verspüren, Frankreich zu verlassen?«, sagte er fragend, doch ich verstand, dass es keine Frage war.
    Ich nickte schwach. In der Sekunde, als ich Ramirez gesehen hatte, war aller Kampfgeist aus mir gewichen.
    »Gut.« Moreau winkte Hakennase heran, der mich eine Treppe hinunterführte, an deren Fuß Dana schon auf mich wartete.
    Ungestüm drückte sie mich an sich. »Ich hoffe, es war richtig, dass ich Ramirez angerufen habe?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte ich, obwohl mir bei seinem Namen wieder die Tränen in die Augen schossen.
    Wir stiegen in den wartenden blau-weißen Wagen. Die ganze Fahrt zum Flughafen über schwiegen wir. Dass Hakennase uns am Check-in nicht mit Küsschen auf die Wangen verabschiedete, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
    Auf dem kurzen Flug zurück nach Paris versuchte ich ein wenig zu schlafen, doch es gelang mir nicht. Immer wieder sah ich Ramirez, Moreau, Felix und Donata vor mir, bis mir der Kopf so wehtat, dass ich die Flugbegleiterin um ein Aspirin bat.
    Als wir schließlich gelandet waren und im Taxi zum Plaza Ath é née saßen, war ich zu Tode erschöpft. Ohne mich auszuziehen, kroch ich ins Bett und schlief ein, als die Sonne aufging.
    Ich weiß nicht genau, wie lange ich geschlafen habe, doch der Wagen des Zimmermädchens weckte mich einige Stunden später. Ich rollte mich herum und sah auf den Wecker. Es war nach Mittag. Mir war, als hätte ich tagelang geschlafen. Ich zog mir die Kleider aus, stieg unter die Dusche und versuchte, mir die Ereignisse

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