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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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ging noch einmal durch, was Felix mir über Gisella und seinen letzten Abend mit ihr gesagt hatte. Ich war ein bisschen abgelenkt gewesen, weil Ramirez gerade in diesem Moment hereingekommen war, trotzdem hatte mich schon damals etwas an Felix’ Geschichte gestört. Er hatte bereitwillig zugegeben, sich mit Gisella gestritten zu haben, doch er hatte geschworen, nicht mit ihr geschlafen zu haben. Und seltsamerweise war ich geneigt, ihm zu glauben. (Und nicht, weil er gut küsste. Was ich auch hiermit nicht zugegeben hatte. Er war kein guter Küsser. Zumindest nicht so gut.)
    Was für einen Grund sollte er gehabt haben, deswegen jetzt noch zu lügen? Wenn Angelica die ganze Sache nicht erfunden hatte, war noch jemand vor Felix in Gisellas Zimmer gewesen.
    Ich stand auf und durchwühlte meine Handtasche nach der Kamera und der Liste mit den Namen, die ich darin gefunden hatte. Ich stellte die Kamera an, in der Hoffnung, die Dateien würden auf wundersame Weise wieder auftauchen. Was leider nicht geschah. Ich drückte ein paar Tasten, woraufhin einige schöne, von Gisella aufgenommene Fotos vom Eiffelturm erschienen, die mir einen neidischen Seufzer entlockten. Aber Videodateien fand ich nicht. Im Geiste schlug ich mit meinem Kopf gegen die Wand. Dies waren die besten Hinweise auf ihren Komplizen gewesen, und ich hatte sie gelöscht. Manchmal war ich wirklich blond.
    Wenn ich kein Video hatte, musste es eben die Liste mit den Dateinamen tun. Ich rief sie auf. War einer dieser Männer der geheimnisvolle Unbekannte gewesen, der in dieser Nacht in ihrem Zimmer gewesen war? Was, wenn er ihr Partner war? Sie hatten Sex gehabt, dann war er gegangen und hatte sie früh am anderen Morgen zum Zelt bestellt. Wo er sie getötet hatte.
    Rocco. Marcel. Charlie. Roberto. Ryan.
    Ryan kannte ich schon. Ihn konnte ich zwar nicht guten Gewissens als Verdächtigen ausschließen, aber die Art, wie Gisella ihn Felix’ wegen abserviert hatte, deutete nicht auf eine dauerhafte kriminelle Zusammenarbeit hin. Laut Angelica war Rocco nur ein One-Night-Stand gewesen, und Roberto hielt sich zurzeit in New York auf. Beide waren also unwahrscheinliche Kandidaten. Blieben nur Marcel und Charlie.
    Mit der Liste in der Hand ging ich nach unten ins Business Center und fuhr einen der Computer hoch. Gisellas Partner musste Verbindungen zum Modebusiness haben. Ich wollte sehen, was ich diesbezüglich über diese beiden herausfinden konnte. Im Umgang mit dem unbekannten Gerät fühlte ich mich reichlich unbeholfen und wünschte, während ich Suchwörter in Google eintippte, Mom und Mrs Rosenblatt wären hier, um mir zu helfen.
    Eine Stunde später schielte ich vom Lesen der winzigen Buchstaben auf dem Bildschirm und war mit meiner Suche nach Gisellas letztem Liebhaber immer noch nicht weitergekommen.
    Im Modebusiness gab es mehr Charlies, als ich zählen konnte – eine Handvoll junger, schöner Models, drei Designer, die hier bei der Fashion Week vertreten waren, und zahllose Booker. Und das waren nur die, die ich gefunden hatte. Ich versuchte es mit Marcel.
    Diese Liste war deutlich kürzer. Ich beschloss, mich auf die drei zu konzentrieren, die zur Fashion Week nach Paris gekommen waren: ein Maskenbildner (den ich sofort wieder aussortierte, als ich las, dass er am Abend zuvor mit seinem Freund auf einer Party gesehen worden war), ein Modejournalist, der für die Fernsehsendung Paris Spectacle arbeitete, und ein männliches Model, das gleich draußen vor der Stadt wohnte.
    Auf der Webseite des Paris Spectacle fand ich die Telefonnummer von Marcel Dubois, dem Modejournalisten.
    Ich zog mein Handy heraus und wählte. Nach dem fünften Freizeichen ging endlich ein Mann dran.
    » Bonjour, c’est Dubois «, sagte er.
    »Äh, Englisch?«, sagte ich hoffnungsvoll.
    » Oui , was kann ich für Sie tun?«
    Ich seufzte erleichtert. »Hi, mein Name ist Maddie Springer und ich bin – «
    Doch weiter kam ich nicht, denn ich hörte, wie er nach Luft schnappte und sagte: »Die Couture-Killerin.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Langsam begann ich diesen Spitznamen wirklich zu hassen.
    »Ja. Ich meine, nein, ich bin keine Killerin, aber so nennt mich die Presse.« Ich machte eine Pause.
    »Möchten Sie anders genannt werden?«, fragte er.
    Ich verdrehte die Augen. »Ich möchte gar nicht genannt werden! Ich habe es nicht getan.«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, sagte er. »Dann streiten Sie also die Vorwürfe ab?«, fragte er, und ich hörte im Hintergrund, wie er

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