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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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ich für Sie tun, Maddie?«
    »Könnte ich vielleicht einen Moment hochkommen, um mit Ihnen zu sprechen?«
    Wieder entstand eine Pause. »Eigentlich wollte ich gerade aufbrechen. Ich werde heute bei der Hermès-Show erwartet.«
    »Bitte«, sagte ich, auf die berühmte britische Höflichkeit setzend. »Ich mache es auch ganz kurz. Es geht um Felix.«
    »Oh.« Ich hörte, wie sie tief in den Hörer atmete. »Na gut, einen Moment habe ich noch. Ich treffe Sie in der Lobby.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Ich gab Pierre den Hörer zurück.
    »Danke, Pierre«, sagte ich. Dann warf ich einen Blick auf sein Namensschild. »Pardon, André, meine ich.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Solange Sie mir die Rosenblatt vom Leib halten, dürfen Sie mich nennen, wie Sie wollen.«
    Dana und ich ließen uns in zwei hell bezogenen Sesseln an einem niedrigen Tisch aus dunklem Kirschbaumholz nieder, um auf das Tantchen zu warten.
    »Das ist doch lächerlich«, sagte ich. »Felix hat niemals zwei Frauen ermordet. Das sieht ihm nicht ähnlich.«
    »Maddie, nur weil er gut küsst –«
    »Ich habe nie gesagt, dass er gut war!«
    Dana bedachte mich mit einem vielsagenden Blick. »Das musstest du gar nicht. Du wirst jedes Mal rot wie eine Jungfrau, wenn ich davon spreche.«
    Entsetzt merkte ich, wie auch jetzt meine Wangen wieder heiß wurden. Mit dem letzten Rest von Würde verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Und was willst du mir damit sagen?«
    »Dass wir mit dieser Tante sprechen sollten.«
    Darauf erwiderte ich nichts – ich wusste, dass sie recht hatte. Nicht, was Felix’ Qualitäten als Küsser anging, sondern damit, dass er möglicherweise seine Hand im Spiel hatte. Doch ich glaubte nicht, dass er in der Lage gewesen wäre, zwei Frauen zu ermorden. Selbst ein Mistkerl wie Felix kannte Grenzen. Aber vielleicht war er versehentlich in die Sache hineingeraten.
    Wir mussten nicht lange warten, denn nur ein paar Minuten später trat Charlene aus dem Aufzug, in einem weißen Ledermini und einem goldenen Top, das aussah, als sei es ihr auf den Körper gemalt. Und einem Paar golden glitzernder Pumps mit sieben Zentimeter hohen Absätzen. Auf einmal war mein Hass auf sie wieder da.
    Eine besorgte kleine Falte stand zwischen ihren blassblauen Augen. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, sagte sie mit leichtem Akzent und wie gewöhnlich unbeteiligter Stimme.
    »Macht nichts. Charlene, dies ist meine Freundin Dana. Dana, Felix’ Tante Charlene.«
    Dana sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Dann beugte sie sich vor zu mir und flüsterte: »Das ist das liebe alte ›Tantchen‹?«
    Meine Rede .
    »Hallo, schön, Sie kennenzulernen.« Charlene streckte Dana die Hand hin.
    Sie schüttelte sie, und Charlene setzte sich mit geradem Rücken auf die Kante eines Armsessels uns gegenüber.
    »Also, wie kann ich Ihnen weiterhelfen, Maddie?«, fragte sie.
    »Ich möchte von Ihnen gern etwas über Felix erfahren.«
    »Das sagten Sie bereits am Telefon.«
    »Um genau zu sein … « Ich sah Dana an, unsicher, wie ich angesichts Charlenes überaus geziertem, formvollendetem Benehmen das Thema anschneiden sollte.
    Dana verdrehte die Augen. »Wir haben uns gefragt, ob er in letzter Zeit besonderes Interesse an Mode gezeigt hat.«
    Charlene zog eine perfekt gezupfte Augenbraue in die Höhe. »Ich denke, das tut jeder, der sich in dieser Woche in Paris aufhält, glauben Sie nicht?«
    »Ich meine, davor. In den letzten Monaten«, sagte ich und versuchte mich daran zu erinnern, wann Gisella, laut Angelica, bei Donatas Agentur unterschrieben hatte.
    Die Falte zwischen den Brauen wurde tiefer, sodass ich mich zurückhalten musste, um sie nicht darauf hinzuweisen, dass sie bald zu Botox würde greifen müssen, wenn sie so weitermachte.
    »Ich weiß nicht, ob ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Wie Sie sicher wissen, gibt Felix nichts auf, ähem, Trends, was seine Kleidung angeht«, sagte sie – eine freundliche Art, seinen Sinn für Mode zu beschreiben.
    »Darf ich Ihnen eine Frage stellen«, sagte ich. »Haben Sie schon einmal von einem männlichen Model namens Donatello Gardini gehört?«
    »Ja.«
    Ich setzte mich aufrechter hin, auf einmal in höchster Alarmbereitschaft. »Ach ja?«
    Charlene nickte langsam. »Wie Sie wissen, bin ich ein kleiner Mode-Groupie. Ich sammle alte Ausgaben von Modemagazinen. Und ich habe gelesen, dass er in den Siebzigern in Europa ziemlich bekannt war. Eines der ersten männlichen Models, für das sich die Öffentlichkeit

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