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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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er in letzter Minute wegen eines Mordes/Selbstmordes in der Nähe des Hollywood Bowl abgesagt hatte – da waren all unsere schönen Pläne ins Wasser gefallen. Unser erster gemeinsamer Urlaub. Die nicht rückvergütete Kaution für die Ferienwohnung. Der nigelnagelneue Bikini, für den ich einen ganzen Tag unterwegs gewesen war, um einen Schnitt zu finden, der meine Beine lang und meinen Bauch flach aussehen ließ und aus meiner knappen Körbchengröße B so etwas wie ein Dekolleté zauberte. Aber hatte ich mich beschwert? Na gut, ein bisschen. Ich meine, immerhin hatte ich diesen umwerfenden Bikini völlig umsonst gekauft. Aber ich hatte Verständnis gehabt. Ich hatte gewusst, dass er es auch so meinte, als er sagte, es täte ihm wirklich leid. Ich hatte nicht geschmollt (nicht sehr lange), und ich hatte ganz sicher nicht den ersten Flug außer Landes genommen, um ihm aus dem Weg zu gehen.
    Ich hatte mich entschuldigt. Ich hatte ihm gesagt, dass der Kuss nichts zu bedeuten hatte. Wenn er jetzt immer noch nicht darüber hinwegkam … nun, dann hatte er vielleicht eine Frau, die so verständnisvoll war wie ich, nicht verdient. Außerdem war es ja nicht so, dass Ramirez irgendeinen Anspruch auf mich hatte. Schließlich waren wir ja nicht verheiratet oder so. Ich war Single. Ich konnte küssen, wen ich wollte. Nicht dass ich Felix hätte küssen wollen , aber … na ja, wenn, dann könnte ich. Und deswegen hätte ich nicht auf meinen Knien vor ihm rutschen und um Vergebung bitten müssen.
    Da ich fand, dass Wut sehr viel besser als Trauer war, machte ich so weiter, bis ich die Lobby durchquert hatte und in eines der wartenden Taxis stieg. Als es mich beim Carrousel du Louvre absetzte, hatte ich mich, wenn ich das sagen darf, in einen richtig schönen, angriffslustigen Zorn hineingesteigert. Ich hievte mich aus dem Taxi und schwang mich, die Krücken wütend in den Rasen bohrend, an den Zelten vorbei und über den Hof zum Arbeitsraum.
    Wenn Jean Luc vorher gestresst gewesen war, dann war er jetzt gestresst und auf Crack. Mit den Armen über dem Kopf fuchtelnd, rannte er von einem Ende des Raumes zum anderen, sprach Französisch, Italienisch und Englisch durcheinander und warf sich eine Magentablette nach der anderen in den Mund.
    Ich schlüpfte hinein und versuchte Ann auf mich aufmerksam zu machen, bevor Jean Luc mich in Beschlag nehmen konnte.
    »Pssst«, flüsterte ich in Anns Richtung. Sie stand neben Angelica und instruierte die Schneiderin gerade über die exakte Länge des Rocksaums. Mit einem Anflug von Bedauern sah ich, dass Angelica schon die improvisierten Ersatz-Pumps trug. Ich hatte in den Spann ein Schlüsselloch-Design eingearbeitet und den Absatz mit Gold besprüht, damit er zum Besatz ihres Rockes passte. Eigentlich sahen die Schuhe ganz passabel aus, waren aber nichts Spektakuläres.
    Nichts, das mir eine Erwähnung in einer Modekolumne als die würdige Nachfolgerin Jimmy Choos einbringen würde.
    »Ann«, wisperte ich und winkte, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Endlich hob sie den Blick, sah mich und klapperte in ihren Clogs zur Tür.
    »Sie sind früh dran. Sehr gut. Sie können bei den Mädchen da hinten helfen. Es gibt Polaroids für jedes Outfit, vielleicht können Sie beim Anziehen helfen.«
    Ich nickte. »Klar. Aber erst würde ich Sie gerne etwas fragen.«
    Sie verzog das Gesicht, als wären Fragen heute nicht im Zeitplan vorgesehen, aber sie sagte nicht nein.
    »Haben Sie die Adresse eines gewissen Marcel Bertrand? Ein Model, das hier in der Gegend wohnt.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Männermode machen wir erst wieder im Frühjahr.«
    »Ich weiß. Ich … « Ich hielt inne und zermarterte mir mein kleines Hirn nach einem plausiblen Grund, ihn anzurufen. Leider hatte mein kleines Hirn in letzter Zeit schon genug mit Leichen, einer ruinierten Karriere und einer ruinierten Beziehung zu tun gehabt und verweigerte die Mitarbeit. »Äh, ich finde ihn irgendwie süß.« Oh Schreck, was redete ich denn da?
    Ann legte den Kopf auf die Seite. »Süß?«
    Jetzt nur keinen Rückzieher machen. »Hm-hm. Wissen Sie, ob er eine Freundin hat?«, fragte ich. Gisella zum Beispiel .
    Sie zuckte die Achseln. »Als wenn ich mich auch noch über ihr Liebesleben auf dem neusten Stand halten könnte. Moment.« Sie zückte ihr Blackberry. »Wie war der Nachname noch mal?«
    »Bertrand«, wiederholte ich und warf einen Blick über ihre Schulter. Sie scrollte durch die Telefonnummern, bis sie bei B war. »Keine

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