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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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machen, ihn zu unterschätzen. Steve war der Teufel in Person. Cody Allen, ein schwarzer Bully, sollte das an seinem eigenen Leib erfahren. Cody war jemand, der ständig auf Schwächeren rumhackte, ihnen das Essen weg nahm und sie fickte. Er wollte der Chef in Folsom werden. Aber dazu fehlte ihm die Intelligenz. In Filmen wird es meistens so dargestellt, dass ein böser Bube über den ganzen Knast herrscht. Das ist völliger Schwachsinn, niemand allein kann hier ganz oben stehen. Aber Cody versuchte es. Eines Tages hatte er es auch auf Nazi-Steve abgesehen. Doch er hatte meinen Freund Steve unterschätzt. Letztendlich war er es, der durch die Kantine rannte, verfolgt von Steve. Das einzige, was Steve in seiner Hand hielt, war ein angespitzter Bleistift. Noch bevor die Wachen dazwischen gehen konnten, hatte Steve Cody erwischt und ihm den Bleistift ins Gesicht gerammt. Seine Waffe zerbrach zwar sofort, aber seine Nachricht war deutlich. Die Bullen mussten Cody in Schutzhaft nehmen und Nazi-Steve kam ins Loch für mehrere Monate. Das war das Ende von Cody Allen, einem harten Jungen ohne Clique.
    Dann war da noch Daniel Landry, ein witziger Typ, den man später Daniel Ohr nannte. Daniel war ein Krieger, dem man seine Zeit im Knast ansah. Er war von Oben bis Unten volltätowiert und an vielen Stellen war die Tinte zu einem einzigen blauen Brei verlaufen. Als ob ihn das nichtschon hässlich genug gemacht hätte, fehlte ihm sein linkes Ohr. Verstehen Sie, nicht das Ohrläppchen oder ein Teil vom Ohr, sondern das komplette Ohr. Ich fragte ihn, was passiert war und seine Antwort war nur „Ach, keine große Sache. Ich konnte darauf sowieso nicht mehr wirklich gut hören“.
    Steven Maurice Mikio war noch nicht lange im Knast, sollte aber 2002 zu einer lebenslängliches Freiheitsstrafe verurteilt werden. Maurice war ein Meth-Junkie von Herzen, wie man so schön sagt. Er drehte ab und zu völlig durch und tat die verrücktesten Sachen. Eigentlich ein witziger Typ mit einem großartigen Überlebensinstinkt, der aber die Drogen zu sehr mochte. Im Jahr 2000 hatte er seine Freundin verprügelt, gefesselt und in einen gestohlenen Pick Up geworfen und auf der Flucht auf einen Bullen geschossen. Danach flüchtete er in ein Gebäude, verschanzte sich dort und steckte es später an. In einem unbemerkten Augenblick sprang er aus der dritten Etage und flüchtete in ein anderes Haus. Dort nahm er ein Messer, höhlte eine Matratze aus und versteckte sich darin. Etwas später schnitt er sich seine Haare ab, rasierte sich und lief einfach so aus dem Haus raus, an allen Bullen und Feuerwehrleuten vorbei. Als er wieder von den Drogen runter kam, ging er nach Hause und legte sich in sein Bett. Zwei Wochen später erst hat man ihn dann dort aufgefunden und wollte ihn verhaften. Maurice gefiel das nicht. Er schnappte sich einen Beutel Meth und sprang in sein Auto. Die anschließende Verfolgungsjagd dauerte vier Stunden und endete mit Maurice umstellt von 100 Polizisten, 8 Schäferhunden und zwei Hubschraubern.
    Das war meine Clique in Folsom. Man kann nicht sagen, dass wir damals echte Soldaten mit einer Mission waren, aber immerhin waren wir ein verrückter Haufen mit einem Hang zum Wahnsinn.
    Dann waren da noch die Jungs von der Aryan Brotherhood. Die waren schon damals gefürchtet und hatten den Ruf, den wir uns erst erarbeiten mussten.
    Der berüchtigte Art Ruffo war ein wirklich böser Killer, obwohl auch sein Äußeres nicht darauf schließen lies – er war nur etwa 1,60 Meter groß. Aber er war wirklich krank. Denn ich glaube, dass er sich nicht mehr vom Morden lösen konnte. Seine Gedanken drehten sich nur darum, schlimme Dinge zu tun. Die anderen Jungs behaupteten immer, dass er vom Töten multiple Orgasmen bekommen würde.
    Dann waren da noch Cornfed Schneider, Wendell „Blue“ Norris, Jesse Brun und Rodney Ross. Cornfed war einer der loyalsten und enthusiastischsten Brüder, die mir jemals begegnet sind. Sechs Jahre zuvor war er verhaftet worden, weil er über zehn Banküberfälle begangen hatte. In seiner Zeit in Folsom hatte er mehr als 10 Morde begangen. Später hat er mir erklärt, warum er immer wieder das Bedürfnis zu töten hatte.
    „Carl, es geht darum, immer wieder zu beweisen, dass du würdig bist, ein Bruder zu sein. Wer sich zurücklehnt und seinen Status genießt, der endet irgendwann mit einem Messer im Herzen.“ Blue Norris nannte Cornfed ab und zu den ‘Mord-Buben’ und das traf absolut zu.

MORD-BUBEN
    Es war

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