Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt
der Besserungsanstalt zu landen, falls sie sich weigert. Diesmal wahrscheinlich lebenslang. „Was?“, fragt sie, noch immer nicht ganz bereit zu glauben, welcher Vorschlag gerade an sie herangetragen wurde. Sein Shalvar hängt ihm jetzt um die Knöchel, und ein schlaffes Stück Fleisch streift ihre Wange. Eine Welle von Übelkeit steigt aus ihrer Magengrube auf, und sie spannt die Halsmuskeln an. Sie will sich nicht vor einer Patientin übergeben. Der Lauf der Pistole trifft sie im Gesicht, und Erbrochenes quillt aus ihrem Mund.
„Muss das wirklich sein?“, fragt Senior mit matter Stimme von seinem Sessel aus.
Das bringt Junior auf eine neue Idee. „Ich kann nicht. Nicht vor dir“, sagt er.
„In Ordnung, ich mache einen Spaziergang“, sagt Senior voll gütiger Fürsorge. „Aber weck um Himmels Willen Qaz nicht auf.“
Als die Tür zufällt, erhält Alice wieder einen harten Schlag. Sie findet noch immer nicht, dass sie dies verdient hat, hat jedoch beschlossen, die Sache über sich ergehen zu lassen. Allerdings ist da nicht viel, was sie lutschen könnte. Der Penis ihres Peinigers ist noch immer schlaff. Der Mann scheint begierig auf etwas, nach dem sein Körper kein Verlangen hat. Mit geschlossenen Augen umfasst Alice seinen Penis mit ihrer Linken und reibt ihn ein paar Mal in der Faust. Sobald er sich versteift, löst sich der harte Griff des Mannes an ihrer Schulter, als würde das in seine Lenden strömende Blut ihn schwächen und schwindlig machen. Seinen Penis noch in der Linken, greift Alice mit der Rechten in die Tasche ihres Kittels. Erst als sie ihn schreien hört, sieht sie auf. Geschickt weicht sie dem kleinen Blutregen aus, den sein Geschlechtsteil versprüht.
Zuerst will der Mann auf sie zielen, dann lässt er den Revolver zu Boden fallen und fängt an zu weinen. Schwester Alice legt die Rasierklinge in den Falz eines Papiertaschentuchs und schiebt es in eine kleine Plastiktüte, die sie verschließt und in den Mülleimer wirft.
„Gehen Sie in die Notaufnahme. Sie müssen sich nicht schämen. Nachts gibt es massenhaft solche Fälle.“ Bevor sie das Zimmer verlässt, dreht sie sich noch einmal um. „Und hören Sie auf zu heulen. Sie wecken sonst noch Begum Qaz.“
acht
Teddy Butt hat zu seiner Liebeserklärung eine Mauser mitgebracht. Er hat auch eine Geschichte über den untergehenden Mond in petto, weiß aber nicht genau, wie er anfangen soll. Die Geschichte ist auf altmodische Weise romantisch. In der Mauser sind drei Patronen. Er hofft, die Mauser und die Geschichte über den Mond werden sich irgendwie zu einem Liebeslied verbinden, das alte Bekannte dazu veranlasst, miteinander durchzubrennen.
Ehe er sich jedoch zur Dichtkunst mit vorgehaltener Waffe entschließt, schlägt Teddy Butt den althergebrachten Weg ein, der zum Herzen einer medizinischen Fachkraft führt: Er stellt sich krank. Wie ein echter hoffnungslos Verliebter glaubt er nach einer Weile, tatsächlich krank zu sein, und bekommt alle möglichen Symptome. Plötzliches Fieber, Herzklopfen, ständige Migräne, sogar eine leichte Depression. Und er muss weinen, als er sich einen Dokumentarbericht über einen auf einem schmelzenden Gletscher gestrandeten Schneeleoparden ansieht.
An einem Sonntagnachmittag, als Schwester Alice Bhatti allein Dienst hat, streicht er um die Ambulanz herum. Sie tut beschäftigt, zählt Spritzen, sterilisiert Nadeln und reinigt verschmierte Oberflächen. Sie dreht sich erst um, als er höflich hüstelt, wie es sich beim Eintritt in einen achtbaren Haushalt geziemt, um den Frauen Zeit zu geben, sich zu verhüllen. Alice Bhatti ist mit der Hüstel-Etikette nicht vertraut und starrt ihn an, als wollte sie sagen: Siehst du, das kommt vom Rauchen!
Teddy Butt ist zu eitel, um die Magenbeschwerden oder den Ausschlag ins Feld zu führen, unter denen er häufig leidet. Boldabolic greift sein Verdauungssystem an, und die allwöchentliche Bodybuilder-Gewohnheit, den Körper mittels Wachs zu enthaaren, hat an manchen Hautstellen ein abstraktes Kelim -Muster hinterlassen. Für die erste Sprechstunde bei Alice hat er sich ein romantischeres Leiden ausgedacht.
„Ich kann nicht schlafen“, beginnt er. Er sitzt auf einem wackligen kleinen Hocker, während Schwester Alice sich in einer khakifarbenen Akte Notizen macht. „Wie lange geht das schon?“ Bei jedem anderen Patienten hätte Alice den Puls gefühlt und mit dem Stethoskop die Brust abgehört, aber sie weiß, dass Teddy nicht dieser Typ von Patient
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