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Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Titel: Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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Englisch verwendet sie ausschließlich für medizinische Begriffe, denn sie fürchtet, sie könnte als zu forsch gelten, wenn sie in einer Unterhaltung Englisch spricht. Ihr Gang ist stets eilig, als hätte sie einen wichtigen, aber harmlosen Termin einzuhalten. Sie vermeidet jeglichen Augenkontakt und blickt immer etwas an den Köpfen vorbei, so als hielte sie Ausschau nach einer Person, die jeden Moment auftauchen wird. Niemand soll denken, sie sei allein und werde nicht abgeholt. Sobald ein männliches Wesen auf sie zukommt, tritt sie beiseite, auch wenn es ein Junge ist, der halb so alt ist wie sie. Kleine Pfützen umgeht sie, auch wenn sie leicht darüber hinwegspringen könnte, weil sie fürchtet, jede Bewegung, bei der sie die Beine strecken muss, könnte ein falsches Signal aussenden. Schließlich darf man sich in diesen Dingen keinen subjektiven Deutungen aussetzen. Sie isst niemals in der Öffentlichkeit. Sich etwas in den Mund zu stecken, kann auf jeden Fall als Aufforderung gedeutet werden, dir irgendetwas Grauenhaftes in die Kehle zu rammen. Wer seinen Hunger zeigt, zeigt offensichtlich ein Verlangen.
    Mr. Dulhousie bedenkt Alice Bhatti mit einem wohlwollenden Lächeln, als sie ihre zerknitterten Hundert-Rupien-Scheine hervorzieht und auf den Schreibtisch blättert. Sie beherrscht die Technik des berührungslosen Austauschs vollkommen. Was könnte jemand sonst daraus schließen, wenn deine Finger seine berühren?
    Bevor sie das Geschäft verlässt, gibt sie Mr. Dulhousie die einzige Anweisung, die ihr wichtig ist. „Könnten Sie bitte das Oberteil so nähen, dass meine Privilegien etwas weniger zur Geltung kommen?“

dreizehn
    Da das Gentlemen-Korps es versäumt hat, dem Familienmitglied Teddy Butt eine ordentliche Hochzeitsfeier auszurichten, will man ihm nun eine Hochzeitsnacht mit allen Schikanen spendieren, eine, wie seine Freunde sie sich selbst gewünscht hätten. Die meisten der Männer stammen aus dem Landesinneren, und ihre eigene Hochzeit ist ihnen per Telegramm von Zuhause aus mitgeteilt worden: Nimm dir Urlaub, schick Geld, du heiratest dann und dann. Es ist deshalb verständlich, dass sie die erste Liebesheirat im G-Korps stilgerecht begehen möchten. Sie haben die Asservatenkammer geplündert, mit Blumenhändlern gefeilscht, einem Bettwäscheverkäufer mit Gefängnis gedroht und sind in einer letzten großzügigen Anstrengung, Teddy den vollkommenen Start in seine Ehe zu ermöglichen, in ein Warenlager mit Geschirr eingebrochen.
    Als Teddy Alice vor dem Herz Jesu abholt, trägt sie ihr zweiteiliges Hochzeitskleid, das Mr. Dulhousie genäht hat.
    „Wohin des Wegs, Madame Bhatti?“, fragt Noor.
    „Irgendwohin, wo es schön ist, hoffe ich“, sagt sie.
    Als Teddy mit Alice auf dem Arm seine Wohnung im Al-Aman-Apartmenthaus betritt, sieht er sich umgeben von Girlanden aus Ringelblumen, die von der Decke hängen. Alice fällt auf, dass einige davon aus Papier sind. Ein paar aus Makramé sind auch dabei. An der Wand im Wohnzimmer bilden mit Klebeband befestigte rote Bänder den Schriftzug „Happy WeddingS“.
    Obwohl Teddy kein offizielles Mitglied des Korps ist – ohne Rang, ohne Aufstiegsmöglichkeiten und ohne Pensionsplan –, kümmern sich diese Männer sehr um ihn. Dafür räumt er Tatorte auf, fungiert als Trostspender, Botenjunge, Handtuchhalter, Claqueur, Türsteher, Waffenputzer, Ersatzzeuge, Ersatzgefangener und vierter Mann beim Kartenspiel. Seine wichtigste Aufgabe ist es jedoch, Delinquenten, die das G-Korps geschnappt, aber noch nicht getötet hat, auf ihremletzten Weg zu begleiten.
    „Tröster der verlorenen Schurken“ wäre eine passende Beschreibung seiner Tätigkeit.
    Teddy erwartete wirklich ein Hochzeitsgeschenk, vielleicht das Angebot, eine der sicheren Wohnungen für seine Flitterwochen nutzen zu dürfen, oder ein paar Schmuckstücke. Vor allem jedoch erhoffte er sich einige Ratschläge für sein Leben nach der Hochzeit. All das bekommt er, und eine Wohnung voller Blumen. Die Männer haben beschlossen, ihm eine ordentliche Aussteuer zu geben: ein Speiseservice für seine schmuddelige Küche, in der es nur eine Kochflamme gibt, ein halbes Dutzend Teetassen mit Untertellern, sogar einen passenden Teewärmer, chinesische, mit wilden Tieren bedruckte Decken, seidene Laken und einen Karton mit Handtüchern, auf dem „For Export Only“ steht.
    Nach der Zeremonie auf dem U-Boot und noch bevor Alice im Al-Aman-Apartment eintraf, hatten die Männer in einer sicheren

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