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Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Titel: Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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mal bei der Polizei, musst du wissen. Würden die einen Polizisten von seiner frisch angetrauten Ehefrau wegholen? Ich bin nur jemand, den sie einsetzen, damit deine Familie später nicht hinter ihnen her ist. Ich will nicht behaupten, dass du bis an dein glückliches Ende lebst. Wer weiß schon, was morgen passiert oder wann sie dich das nächste Mal abholen. Sie nehmen mich nicht immer mit. Aber heute Nacht bist du sicher.“ Achselzuckend fordert Teddy den Jungen auf, seinen kümmerlichen Optimismus zu teilen. Er schaltet die Taschenlampe aus und flüstert: „Wenn ich du wäre, würde ich denen nicht vertrauen. Ich würde mir ihre Namen notieren und ihre Gesichter und ihre Ränge merken. Hast du die Nummer auf ihren Gürtelschnallen gesehen? Das ist ihre Erkennungsnummer. Ich würde die vor Gericht bringen, wenn das hier vorbei ist. Wenn ich du wäre, würde ich an die Presse gehen und Namen nennen. Ich kenne einen Kriminalreporter, aber du darfst mich nicht erwähnen. Ich verdiene hiermit meinen Lebensunterhalt und habe jetzt eine Familie, für die ich sorgen muss. Hab ich dir erzählt, dass ich gerade geheiratet habe?“
    Ein Laster rast mit aufgeblendeten Scheinwerfern an der falschen Seite an ihnen vorbei. Teddy erhascht einen Blick auf die gehäuteten Büffel, die reihenweise im Laderaum hängen, die Köpfe unversehrt, mit gebogenen Hörnern und weit offenen Augen. Er beugt sich vor, um dem Jungen den Blick zu versperren. Teddy will nicht, dass er um diese nächtliche Stunde kopfüber aufgehängte, tote Büffel sieht. Er will nicht, dass der Junge zu früh ahnt, was ihm bevorsteht.
    „Ich habe also letzte Woche geheiratet. Rate mal, wo die Hochzeit stattgefunden hat? Ich wette, das rätst du nie. Komm schon, drei Mal darfst du. Aber wer hätte gedacht, dass ich die erste Nacht meines Ehelebens mit dir verbringe. Meine Frau hat bestimmt keine Ahnung, dass ich mit ihr schlafen gehe, und wenn sie aufwacht, mit einem hübschen Jungen wie dir zusammen bin.“ Teddy schlägt dem Jungen auf den Schenkel und lacht. Ihm fällt auf, dass der Junge nicht mehr winselt. Er scheint sogar etwas sagen zu wollen. Das ist immer ein gutes Zeichen. Teddy will ihn ermutigen. „Du bist sicher ein ganz Wichtiger? Jedenfalls musst du jemanden schwer beeindruckt haben. Einen Taschendieb würden sie nicht mit so viel Metall behängen. Bist du verheiratet?“
    „Ich bin nicht Abu Zar.“ Die Stimme des Jungen klingt melodisch und kultiviert, als hätte er Gesangsunterricht erhalten. „Das ist der Name meines Freundes. Der Name, den er angenommen hat, meine ich. Ich heiße Afzal, und meine Mutter wohnt auch nicht in Buffer Zone. Niemand aus meiner Familie lebt in dieser Stadt.“
    Einige Augenblicke herrscht absolute Stille. Sie fahren durch eine pechschwarze Gegend. Als sie sich Buffer Zone nähern, lassen sie die Straßenbeleuchtung hinter sich. Teddy hört den Atem des Jungen, der nicht Abu Zar ist. Etwas knistert in seinen Nasenlöchern. Es hört sich an wie winzige Feuerwerkskörper oder ein gebrochener Knochen, der sich verirrt hat und nun wieder seinen Platz findet.
    Missverständnisse mögen unter solchen Umständen tragisch wirken oder tragikomisch, je nachdem, was man komisch oder traurig findet, aber sie sind ein sehr nützliches Werkzeug bei Teddys Arbeit. Ein Gefangener, der bis zum Schluss darauf besteht, jemand anderer zu sein, lebt in der Hoffnung, dass das Missverständnis noch im letzten Augenblick aufgeklärt wird. Selbst wenn er den Gewehrlauf schon im Nacken spürt, kann er sich noch immer sagen, dass jemand anderer getötet wird, nicht er. Er fällt unter Protest und in der Hoffnung, einen Fehler zu korrigieren, den jemand in einer offiziellen Akte gemacht hat, was besser ist, als heulend zu fallen oder, schlimmer, stumm vor Furcht.
    Der Hilux legt etwa fünfzehn Meter vor einer Telefonzelle den unvermeidlichen Stopp ein. In solchen Nächten benimmt sich Kommissar Malangi, als wäre er es, der sterben muss. Also will er vorher noch seine Familie anrufen und mit seinen Kindern sprechen.
    Teddy begleitet ihn zur Telefonzelle. Sie klettern übereinen Haufen Schutt und gehen dann schweigend nebeneinander her wie zwei müde Nachtarbeiter. Teddy weiß, dass es keinen Sinn hat, es zu erwähnen, aber wenn er es jetzt nicht tut, muss er später ständig daran denken. Und das ist wirklich nicht die Art von Arbeit, die man mit nach Hause nehmen sollte. „Der Junge, den wir da haben, ist nicht Abu Zar. Er ist nur der

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