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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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war Deutsch mein absolutes Lieblingsfach, aber seit Mister Ice das Klassenzimmer beherrscht … würg … kotz … brech …
    Na ja, wollte eigentlich gleich bei ICQ on gehen, aber dann dachte ich mir, wir verplappern uns wieder, und ich muss heute unbedingt für den Erdkundetest lernen. Deshalb eine schnelle Mail. Vielleicht bin ich heute Abend bei ICQ on oder bei SVZ.
    Jetzt aber was ganz anderes. Sach mal, das war ja wohl echt der Hammer vorhin mit Edgar!!!
    Den hat es ja wohl voll erwischt. Der hat nur Augen für dich gehabt. Dass ich die ganze Zeit neben dir gestanden habe, das hat der anscheinend überhaupt nicht gemerkt.
    Er ist aber schon ein Schnuckelchen, das musst du zugeben. Auch wenn du ihn ja angeblich sooo blöd und affig findest. ;-)
    Der sah richtig traurig aus, als du ihm deine knallharte Abfuhr verpasst hast.
    So, jetzt aber Schluss. Essen ist fertig, und wir wollen ja nicht, dass mein Mütterchen gleich genauso kocht wie die Kartöffelchen (Mann, bin ich heute lustig, gelle? Könnte glatt der Rasenden Rita Konkurrenz machen ;-))
    Apropos Rasende Rita, bin super gespannt, was sie heute wieder so zu berichten hat …
    Aber jetzt mach ich erst mal fressi-fressi und dann lerni-lerni …
    Drücke dich, küsse dich und hab dich ganz doll lieb.
    K <3
    P.S.: Kennst du eigentlich den uralten weisen Spruch: Was sich liebt, das neckt sich?!
    Alice lehnte sich auf ihrem Stuhl weit zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und betrachtete nachdenklich den Monitor.
    Und wenn sie recht hat?, schoss es ihr durch den Sinn. Vielleicht giften wir uns deshalb ständig an, weil wir in Wirklichkeit … Ach, Schwachsinn!
    Alice beugte sich wieder vor, griff nach der Apfelschorleflasche und stellte dann genervt fest, dass sie vergessen hatte, sich ein Glas aus der Küche mitzunehmen. Sie seufzte tief und war schon im Begriff aufzustehen, überlegte es sich dann aber anders, schraubte den roten Verschluss ab und trank einen großen Schluck direkt aus der Flasche.
    Anschließend stellte sie die Schorle wieder auf den Schreibtisch zurück und erhob sich, um das Fenster zu schließen. Genug frische Luft. Langsam wurde es kalt im Zimmer.
    In diesem Moment hörte sie zwei Geräusche. Das eine kam aus dem Flur und klang, als ob jemand die Haustür aufschloss. Das zweite war ein ebenfalls vertraut klingendes helles Pling und zeigte an, dass eine weitere E-Mail eingegangen war.
    Alice war für eine Sekunde hin- und hergerissen: auf den Flur gehen und nachschauen, ob ihre Mutter samt kleinem Bruder endlich nach Hause gekommen war, oder vorher noch einen schnellen Blick auf den Monitor werfen, um ihre Neugier zu befriedigen, wer ihr da gerade gemailt hatte?
    Sie entschied sich für den Blick auf den Monitor. Schon deswegen, weil es sowieso nur ihre Mutter und ihr Bruder an der Tür sein konnten. Ansonsten besaß ja niemand einen Wohnungsschlüssel, außer natürlich sie selbst und ihr Vater, aber der kam nie vor achtzehn Uhr nach Hause.
    Der Blick in den Posteingang ließ Alice zusammenzucken. Dann atmete sie tief durch und öffnete die Mail.
    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Betreff:
    http://www.mymo.com/legend!o=guSfhC8vmBU
    Ich weiß alles über dich!
    Jared
    Alice hatte ein Gefühl in der Kehle, als hätte sie einen Stein verschluckt.
    Jetzt waren Stimmen vom Flur her zu hören. Eine aufgeregt plappernde vermischte sich mit einer beruhigenden wie fließendes Wasser.
    Alice’ Sinne schienen aufs Äußerste gespannt, bis an die Grenze des Erträglichen.
    Wer war dieser Jared? Was wollte er von ihr?
    Ihre Gedanken rannten gegen eine Wand.
    â€žAlice? Bist du zu Hause?“ Das war die Stimme ihrer Mutter. Aber Alice konnte nichts erwidern. Wie hypnotisiert starrte sie auf den Monitor.
    Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet und ihre Mutter steckte den Kopf herein.
    â€žOh gut, du bist schon da“, sagte sie. „Es gab ein paar Probleme zwischen Robin und einem anderen Jungen. Ich musste das klären. Dabei habe ich gar nicht bemerkt, dass es schon so spät ist.“ Sie blickte sich rasch um und fügte im Flüsterton hinzu: „Robin ist völlig fertig. Vielleicht kannst du ihn wieder etwas aufbauen?“
    Sie warf Alice einen flehenden Blick zu.
    â€žIch kann nicht“, erwiderte sie mit tonloser Stimme.
    Alice’ Mutter bemühte sich, ihre Enttäuschung zu

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