Alicia II
Popped com genannt) und Sarsaparillen. Natürlich waren es Pierres Lieblingsgerichte, die er immer bestellte, wenn er im Gramercy-Zimmer speiste. Beides waren Raritäten und als solche entsetzlich teuer. Tatsächlich hätte es interessant sein können, sie zu probieren. Aber sie waren noch nicht serviert worden, als das Killer-Kommando eintraf.
6
Pierre begann mit einem begeisterten Vortrag über die Politik New Yorks im späten 19. Jahrhundert, der Zeit, die unser Speiseraum imitierte, aber Alicia unterbrach ihn dauernd, indem sie seine Angaben korrigierte. Ich konnte es nicht fassen, daß Pierre über irgend etwas falsch informiert sein sollte, und sagte zu Alicia: »Wieso weißt du über diese Epoche Bescheid?«
»Voss, Liebling, ich habe mehr Bildung, als du argwöhnst, ich habe …«
Die Zimmertür wurde aufgerissen. Drei Männer traten schnell ein. Sie hielten ihre Pistolen hoch, damit wir sie ganz bestimmt nicht übersahen.
Die Killer hatten das Amerika als legitime Gäste betreten, als drei junge Männer, die sich bei einem Stadtbesuch amüsieren und auch einmal im Stil des 19. Jahrhunderts speisen wollten.
Sie setzten sich an einen Tisch in der Nähe unseres Privatzimmers und bestellten ein Dinner. Dann erhoben sie sich, als wollten sie alle drei zusammen zur Toilette, und gingen zu unserer Tür. Die anderen Gäste waren zu beschäftigt, um zu bemerken, daß sie vor dem Eintreten ihre Pistolen zogen. Nur ein sich nähernder Kellner, der einiges über die Methoden der Killer-Kommandos wußte, erspähte die Waffen. Er bekam Angst, aber er drehte sich um und ging in das Büro des Direktors.
Alicia sah als erste, daß die Tür sich öffnete. Ich folgte ihrem Blick und erkannte sofort, was die drei Männer darstellten.
Zuerst dachte ich, sie hätten es auf mich abgesehen. Ich wollte aufstehen. Alicia berührte meinen Arm und flüsterte: »Warte.«
Der Anführer der Gruppe befahl mir mit überraschend sanfter Stimme, mich wieder hinzusetzen. Ich setzte mich. Pierre drehte sich, immer noch lachend, um, sah die Eindringlinge und schien in seinem Sessel zu versinken.
»Was wollt ihr …« begann er.
»Ruhig, Madling«, sagte der Anführer und berührte Pierres Wange mit dem Lauf einer Pistole. Dieser Lauf war fast so lang wie der eines Gewehrs, und die Seiten waren mit zarter Filigran-Arbeit geschmückt. »Diese Sache wird in aller Ordnung abgewickelt werden. Jeder hält seine Hände so, daß wir sie sehen können.«
»Gott, sogar Ihre Klischees sind abgenützt.« Diesen bösartigen Klang in Pierres Stimme hatte ich zuvor noch nie gehört.
»Ruhe, habe ich gesagt!«
»Voss, können Sie denn gar nichts tun?« fragte Pierre. Seine Stimme flehte, aus seinen Augen sprach Angst. »Ich meine, Sie sind doch Spezialist für diese Art von …«
»Halten Sie den Mund, Madling«, sagte der Anführer.
»Schießen Sie jetzt«, verlangte Pierre. »Ich möchte lieber erschossen werden, als Kotau zu machen vor einem elenden …«
»Das hätten Sie gern, wie? Daß wir Sie hier erschießen? Damit man Sie ohne Mühe zusammenflicken und in einen neuen Körper übertragen kann? Das würde Ihnen so passen. Das würde ihm so passen, nicht wahr, Richard?«
Richard, der große Mann, der direkt hinter Pierre stand, grunzte zustimmend.
»Aber dahin geht unsere Absicht nicht«, erklärte der Anführer. »Stehen Sie auf, Madling.«
»Dann …« begann ich.
»Nein, wir sind nicht Ihretwegen hier, Geraghty.«
Sie wußten also, wer ich war.
»Ich würde gern auf Sie schießen«, sagte der Mann, »aber das wäre gegen den Befehl. Ausgenommen natürlich den Fall, daß Sie sich uns in den Weg stellen. Dann soll es mir ein Vergnügen sein. Deshalb
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