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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Pop­ped com ge­nannt) und Sar­s­a­pa­ril­len. Na­tür­lich wa­ren es Pi­er­res Lieb­lings­ge­rich­te, die er im­mer be­stell­te, wenn er im Gramer­cy-Zim­mer speis­te. Bei­des wa­ren Ra­ri­tä­ten und als sol­che ent­setz­lich teu­er. Tat­säch­lich hät­te es in­ter­essant sein kön­nen, sie zu pro­bie­ren. Aber sie wa­ren noch nicht ser­viert wor­den, als das Kil­ler-Kom­man­do ein­traf.
     

 
6
     
    Pi­er­re be­gann mit ei­nem be­geis­ter­ten Vor­trag über die Po­li­tik New Yorks im spä­ten 19. Jahr­hun­dert, der Zeit, die un­ser Spei­se­raum imi­tier­te, aber Ali­cia un­ter­brach ihn dau­ernd, in­dem sie sei­ne An­ga­ben kor­ri­gier­te. Ich konn­te es nicht fas­sen, daß Pi­er­re über ir­gend et­was falsch in­for­miert sein soll­te, und sag­te zu Ali­cia: »Wie­so weißt du über die­se Epo­che Be­scheid?«
    »Voss, Lieb­ling, ich ha­be mehr Bil­dung, als du arg­wöhnst, ich ha­be …«
    Die Zim­mer­tür wur­de auf­ge­ris­sen. Drei Män­ner tra­ten schnell ein. Sie hiel­ten ih­re Pis­to­len hoch, da­mit wir sie ganz be­stimmt nicht über­sa­hen.
    Die Kil­ler hat­ten das Ame­ri­ka als le­gi­ti­me Gäs­te be­tre­ten, als drei jun­ge Män­ner, die sich bei ei­nem Stadt­be­such amü­sie­ren und auch ein­mal im Stil des 19. Jahr­hun­derts spei­sen woll­ten.
    Sie setz­ten sich an einen Tisch in der Nä­he un­se­res Pri­vat­zim­mers und be­stell­ten ein Din­ner. Dann er­ho­ben sie sich, als woll­ten sie al­le drei zu­sam­men zur Toi­let­te, und gin­gen zu un­se­rer Tür. Die an­de­ren Gäs­te wa­ren zu be­schäf­tigt, um zu be­mer­ken, daß sie vor dem Ein­tre­ten ih­re Pis­to­len zo­gen. Nur ein sich nä­hern­der Kell­ner, der ei­ni­ges über die Me­tho­den der Kil­ler-Kom­man­dos wuß­te, er­späh­te die Waf­fen. Er be­kam Angst, aber er dreh­te sich um und ging in das Bü­ro des Di­rek­tors.
    Ali­cia sah als ers­te, daß die Tür sich öff­ne­te. Ich folg­te ih­rem Blick und er­kann­te so­fort, was die drei Män­ner dar­stell­ten.
    Zu­erst dach­te ich, sie hät­ten es auf mich ab­ge­se­hen. Ich woll­te auf­ste­hen. Ali­cia be­rühr­te mei­nen Arm und flüs­ter­te: »War­te.«
    Der An­füh­rer der Grup­pe be­fahl mir mit über­ra­schend sanf­ter Stim­me, mich wie­der hin­zu­set­zen. Ich setz­te mich. Pi­er­re dreh­te sich, im­mer noch la­chend, um, sah die Ein­dring­lin­ge und schi­en in sei­nem Ses­sel zu ver­sin­ken.
    »Was wollt ihr …« be­gann er.
    »Ru­hig, Ma­dling«, sag­te der An­füh­rer und be­rühr­te Pi­er­res Wan­ge mit dem Lauf ei­ner Pis­to­le. Die­ser Lauf war fast so lang wie der ei­nes Ge­wehrs, und die Sei­ten wa­ren mit zar­ter Fi­li­gran-Ar­beit ge­schmückt. »Die­se Sa­che wird in al­ler Ord­nung ab­ge­wi­ckelt wer­den. Je­der hält sei­ne Hän­de so, daß wir sie se­hen kön­nen.«
    »Gott, so­gar Ih­re Kli­schees sind ab­ge­nützt.« Die­sen bös­ar­ti­gen Klang in Pi­er­res Stim­me hat­te ich zu­vor noch nie ge­hört.
    »Ru­he, ha­be ich ge­sagt!«
    »Voss, kön­nen Sie denn gar nichts tun?« frag­te Pi­er­re. Sei­ne Stim­me fleh­te, aus sei­nen Au­gen sprach Angst. »Ich mei­ne, Sie sind doch Spe­zia­list für die­se Art von …«
    »Hal­ten Sie den Mund, Ma­dling«, sag­te der An­füh­rer.
    »Schie­ßen Sie jetzt«, ver­lang­te Pi­er­re. »Ich möch­te lie­ber er­schos­sen wer­den, als Ko­tau zu ma­chen vor ei­nem elen­den …«
    »Das hät­ten Sie gern, wie? Daß wir Sie hier er­schie­ßen? Da­mit man Sie oh­ne Mü­he zu­sam­men­fli­cken und in einen neu­en Kör­per über­tra­gen kann? Das wür­de Ih­nen so pas­sen. Das wür­de ihm so pas­sen, nicht wahr, Ri­chard?«
    Ri­chard, der große Mann, der di­rekt hin­ter Pi­er­re stand, grunz­te zu­stim­mend.
    »Aber da­hin geht un­se­re Ab­sicht nicht«, er­klär­te der An­füh­rer. »Ste­hen Sie auf, Ma­dling.«
    »Dann …« be­gann ich.
    »Nein, wir sind nicht Ih­ret­we­gen hier, Ge­ragh­ty.«
    Sie wuß­ten al­so, wer ich war.
    »Ich wür­de gern auf Sie schie­ßen«, sag­te der Mann, »aber das wä­re ge­gen den Be­fehl. Aus­ge­nom­men na­tür­lich den Fall, daß Sie sich uns in den Weg stel­len. Dann soll es mir ein Ver­gnü­gen sein. Des­halb

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