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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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sei­ne lang­läu­fi­ge Hand­waf­fe und rich­te­te sie auf mei­nen Kopf. Ich sprang zur Sei­te und stieß mit der Schul­ter ge­gen die Tür. Wäh­rend ich zu­rück­prall­te und mich duck­te, über­leg­te ich, ob ich kör­per­lich noch im­stan­de sei, den Hecht­sprung über die Couch zu voll­füh­ren, den ich im Sinn hat­te. Ich setz­te da­zu an, und da ging der Schuß über mei­nen Kopf weg. Das stör­te mei­ne Ko­or­di­na­ti­on, und ich flog et­was mehr zur Sei­te als nach vorn.
    Ich rech­ne­te da­mit, daß die­ser Feh­ler töd­lich sein, daß mich die nächs­te Ku­gel in dem Au­gen­blick, wo ich das Gleich­ge­wicht wie­der­fand, durch­boh­ren wür­de. Als ich je­doch be­nom­men und schwin­de­lig hoch­blick­te, sah ich, daß Tri­plett nicht mehr auf mich ziel­te. Er rang mit je­mand an­ders. Da bei­de sich au­ßer­halb des Licht­scheins der Lam­pe be­fan­den, konn­te ich nicht er­ken­nen, wer wer war oder was sich ge­nau ab­spiel­te. Ich ent­wirr­te mei­ne Glie­der aus der schmerz­haf­ten La­ge, die sie beim Fall ein­ge­nom­men hat­ten, und be­weg­te mich auf die Kämp­fen­den zu. Ich hat­te mir den Knö­chel ver­letzt, und als ich ihn zu stark be­las­te­te, fiel ich. Gleich sprang ich, den Knö­chel scho­nend, wie­der auf und sah, daß die bei­den Geg­ner sich auf dem Bo­den wälz­ten. Ein Tisch kipp­te um. Ei­ne nicht bren­nen­de Lam­pe rutsch­te über die Plat­te und voll­führ­te einen viel ele­gan­te­ren und ko­or­di­nier­te­ren Hecht­sprung vor­wärts als ich eben. Ein Fuß stieß aus dem Ge­wirr her­aus und ge­gen die bren­nen­de Lam­pe, die ein kur­z­es Stück über den Fuß­bo­den roll­te und ei­ne fla­ckern­de, schwan­ken­de Il­lu­mi­na­ti­on er­zeug­te.
    Im­mer noch konn­te ich nicht sa­gen, bei wel­chem der Kämp­fen­den es sich um Tri­plett han­del­te, so daß es mir un­mög­lich war, mich mit in die Schlacht zu stür­zen. In ei­nem en­ger wer­den­den Kreis kam ich nä­her.
    »Geh aus dem Licht!« brüll­te ei­ne Stim­me. Das ist Sta­cys Stim­me, sag­te ich zu mir selbst. Ver­dammt, das ist Sta­cys Stim­me, er ist mein Ret­ter. Na­tür­lich. Er lag jetzt auf Tri­plett, und der Hieb, den er ge­gen Tri­pletts Hals führ­te, hät­te die­sen sehr wohl tö­ten kön­nen.
    »Nicht, Sta­cy, bring ihn nicht um!«
    Sta­cys Hand traf, und ich sah, daß er den Schlag ge­nau be­rech­net hat­te. Tri­pletts Kör­per wur­de schlaff, aber es war klar, daß er nicht tot war. Sta­cy stand auf, zu­frie­den, daß er Tri­plett au­ßer Ge­fecht ge­setzt hat­te. Er be­weg­te sich mit un­nö­ti­ger Vor­sicht, je­den­falls kam es mir so vor, als er­war­te er, sein Op­fer kön­ne in je­dem Au­gen­blick wie­der zu sich kom­men.
    »Ich woll­te ihn tö­ten«, er­klär­te Sta­cy. »Und konn­te es nicht. Mei­ne Schwä­che, neh­me ich an.«
    »Je­man­den nicht zu tö­ten ist ei­ne Schwä­che?«
    »Viel­leicht. Bei Tri­plett.«
    »Er ist ein Hu­ren­sohn, aber ein mu­ti­ger Mann.«
    »Er woll­te dich tö­ten.«
    »Ich ha­be die Pis­to­le ge­se­hen.«
    »Sie war auf dei­nen Kopf ge­rich­tet. Er woll­te dei­nen end­gül­ti­gen Tod.«
    »Nun, das ist sein üb­li­cher Stil.«
    »Dann ver­zei­he es ihm.«
    »Was ist los, Sta­cy?«
    »Nichts.«
    »Du hast mir wie­der ein­mal das Le­ben ge­ret­tet.«
    »Al­le dei­ne akro­ba­ti­schen Dar­bie­tun­gen ha­ben ge­wiß nichts da­zu bei­ge­tra­gen.«
    »Al­so, dan­ke.«
    »Mach dir kei­ne Um­stän­de.«
    Ich setz­te mich und war­te­te dar­auf, daß der Schmerz in mei­nem Knö­chel nachließ. Sta­cy ent­nahm ei­ner Schub­la­de einen Strick und be­gann, Tri­plett die Hän­de hin­ter dem Rücken zu fes­seln.
    »Viel­leicht soll­ten wir ihn von hier weg­schaf­fen?« mein­te ich.
    »Das wer­den wir.«
    »Hast du einen Vor­schlag?«
    »Ich wer­de je­man­den ru­fen.«
    »Nicht die Po­li­zei.«
    »Nein, die kann ich nicht aus­ste­hen. Aber es gibt je­man­den.«
    »Okay, wie du willst. Ich möch­te nur nicht, daß er heu­te noch einen zwei­ten Über­fall auf mich macht.«
    »Viel­leicht muß ihn ei­ner von uns ir­gend­wann tö­ten.«
    »Viel­leicht. Aber wenn er zu sich kommt, be­vor dein Je­mand hier ist, kön­nen wir es ihm viel­leicht auch aus­re­den.«
    Sta­cy lach­te. Ein

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