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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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daß wir nicht wis­sen, wie der Sa­bo­ta­ge-Chir­urg sei­ne Ar­beit durch­ge­führt hat und was er da­mit hat er­rei­chen wol­len. Des­halb kön­nen wir nur ra­ten, wie wir den Scha­den chir­ur­gisch kor­ri­gie­ren sol­len. Ver­su­chen kön­nen wir es, doch das Ri­si­ko ist groß, und du kannst da­bei ster­ben.«
    »Nun, wenn ich st­er­be, dann schickt mich gleich in die Er­neue­rungs­kam­mer, und dort …«
    Ben sah mich an, als hät­te er mich am liebs­ten gleich in die­sem Au­gen­blick um­ge­bracht. Als er von neu­em sprach, ge­sch­ah es in ei­nem hei­se­ren Flüs­tern: »Ich wer­de dich in kei­nem Fall in ein Bein­haus schi­cken, nicht ein­mal vom Ope­ra­ti­ons­tisch weg.«
    Bei­de wand­ten wir uns von­ein­an­der ab und such­ten uns je­der einen ei­ge­nen Fleck an der Wand zum An­star­ren.
    »Auf je­den Fall«, sag­te Ben schließ­lich, »muß ich über un­se­re Mög­lich­kei­ten noch mehr her­aus­fin­den. Wir kön­nen ein an­de­res Mal wei­ter dar­über spre­chen. Ich ge­be dir Be­scheid.«
    »Ich bin be­reit, das Ri­si­ko die­ser Ope­ra­tio­nen ein­zu­ge­hen.«
    »Das ha­be ich vor­aus­ge­setzt. Und doch wird nicht al­les so ein­fach ge­hen, wie du es dir vor­stellst. Ich han­de­le nicht aus ei­nem fehl­ge­lei­te­ten me­di­zi­ni­schen Mit­ge­fühl her­aus, ich ver­fol­ge da­mit einen an­de­ren Zweck. Du wirst viel­leicht et­was für mich tun müs­sen.«
    »Was?«
    »Das er­zäh­le ich dir spä­ter, nach­dem ich mit – be­stimm­ten Leu­ten ge­spro­chen ha­be. Mit ih­nen ab­ge­stimmt ha­be, ob mein Plan im all­ge­mei­nen aus­führ­bar und wün­schens­wert ist.«
    »Wenn ich da­für ope­riert wer­de, bin ich be­reit, al­les zu tun.«
    »So ist’s rich­tig, stür­ze dich Hals über Kopf hin­ein. Okay, es wird nicht leicht sein, Kum­pel. Wenn du hörst, was ich von dir ver­lan­ge, wirst du viel­leicht gar nicht be­geis­tert sein. Wir wer­den se­hen. Und den­ke dar­an, ich kann dir die Ope­ra­ti­on noch nicht ver­spre­chen. Ich bin mir nicht ein­mal si­cher, ob ich sie aus­füh­ren kann. Und un­ter die­sen Um­stän­den kann ich auch mei­nen Lieb­lings-Ge­hirn­chir­ur­gen nicht kon­sul­tie­ren. Das ist ein wei­te­res Han­di­cap, daß die Ope­ra­ti­on ge­heim­ge­hal­ten wer­den muß. Sie ist il­le­gal.«
    »Das ver­ste­he ich nicht. Warum muß sie denn …«
    »Es geht nicht an­ders. Stel­le kei­ne Fra­gen, ich er­klä­re es dir spä­ter. Jetzt ist die Zeit, die ich dir zu­ge­stan­den ha­be, vor­bei. Geh. Ich set­ze mich mit dir in Ver­bin­dung, so­bald es mög­lich ist.«
    »Ich ken­ne es gar nicht an dir, daß du so ge­heim­nis­voll tust.«
    »Das hängt mit mei­ner Auf­ga­be zu­sam­men. Ver­schwin­de.«
    Hin­ter mir klick­te das Zeit­schloß. Ich ver­ließ Bens Bü­ro. Was soll­te ich da­von hal­ten?
     

 
9
     
    Ich ver­such­te, Ali­cia aus ei­ner Te­le­fon­zel­le an­zu­ru­fen, aber sie mel­de­te sich nicht. Ich sag­te mir, sie wer­de sich ein­mal wie­der ih­ren merk­wür­di­gen Pflich­ten als So­zi­al­ar­bei­te­rin wid­men, und zer­mar­ter­te mir das Ge­hirn nach dem Na­men der Agen­tur.
    Schließ­lich fiel er mir ein, und ich rief dort an. Nein, teil­te mir ei­ne an­ge­neh­me Stim­me mit, Ali­cia wer­de heu­te nicht er­war­tet, man ha­be vor­erst über­haupt kei­nen Ter­min mit ihr aus­ge­macht, wol­le aber ei­ne Nach­richt für sie in Emp­fang neh­men.
    Lan­ge Zeit lief ich durch die Stra­ßen und ver­such­te, des Wirr­warrs in mei­nen Ge­dan­ken Herr zu wer­den. Schließ­lich merk­te ich, daß ich zu mü­de war, um noch lo­gisch zu den­ken.
    Ich brauch­te Schlaf, ein wei­ches Bett, mein ei­ge­nes wei­ches Bett. Wie die Din­ge stan­den, konn­te ich nur den Hei­mat­ha­fen an­steu­ern.
    Als ich die Tür un­se­rer Sui­te öff­ne­te, war ich zu schläf­rig, um vor­sich­tig zu sein. Des­halb dau­er­te es einen Au­gen­blick, bis ich die Ge­stalt vor mir sah, einen wei­te­ren Au­gen­blick, bis mir auf­fiel, daß sie et­was Be­kann­tes an sich hat­te, und noch einen Au­gen­blick, bis ich den Mann als Gor­man Tri­plett er­kann­te, den An­füh­rer des Teams, das Pi­er­re Ma­dling ge­tö­tet hat­te. Er woll­te mir kei­nen Be­such ab­stat­ten. Er hob

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