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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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mehr als das. Viel­leicht wä­re es ei­ne Lö­sung, wenn ich ei­ne Sa­che oder ei­ne Per­son hät­te, die es wert wä­re, an sie zu glau­ben, aber ich wün­sche mir nichts an­de­res, als das, was ich se­he, im rich­ti­gen Zu­sam­men­hang zu ver­ste­hen.«
    »Ich se­he nicht ein, wie ir­gend­ein ver­damm­ter Zu­sam­men­hang dir hel­fen könn­te, Voss.«
    »Ich ja auch nicht. Es ist nur so ei­ne Ah­nung. Viel­leicht geht es gar nicht um die Ope­ra­tio­nen. Viel­leicht geht es um dich. Wenn wir …«
    »Sieh mal, du sagst dau­ernd wir, aber dei­ne Plä­ne schlie­ßen mich im Grun­de nicht ein. Du hast dir die­se ver­rück­te Idee in den Kopf ge­setzt, wenn du durch die Wun­der der Me­di­zin zum Ge­schlechts­ver­kehr fä­hig wirst, könn­ten wir in ei­ne Art von idea­li­sier­ter Be­zie­hung ein­tre­ten. Aber du ver­gißt mein Le­ben, das Le­ben, das ich füh­re, wenn du nicht bei mir bist, du be­han­delst es, als sei es nichts als ein Traum, in den ich von Zeit zu Zeit ver­sin­ke. Es ist wirk­lich, Lieb­ling, wirk­lich. Ich ha­be kei­nen Grund zu der An­nah­me, daß ich ein lan­ges Le­ben ha­ben wer­de, das ich mit dir tei­len könn­te, Voss. Mir sind viel­leicht nur noch Jah­re, Wo­chen, Ta­ge ver­gönnt. Ich kann bei ei­ner Missi­on ge­tö­tet oder ver­haf­tet und zum To­de ver­ur­teilt wer­den. Zu­min­dest wür­de ich dann ster­ben, wenn auch mein kost­ba­rer Kör­per er­hal­ten blie­be.«
    »Dem al­len müs­sen wir ent­rin­nen.«
    »Nein! Nein, das ist das ein­zi­ge, was ich nicht tun wer­de. Ich will nicht ent­rin­nen, und du hast kein Recht, es von mir zu ver­lan­gen.«
    »Aber wich­tig sind wir bei­den, nicht ir­gend­ei­ne un­zeit­ge­mä­ße, ab­ge­schmack­te Kil­ler-Un­ter­grund­be­we­gung, die …«
    »Hör auf, Voss, hör so­fort auf. Laß uns nicht dia­lek­tisch oder ra­tio­na­lis­tisch oder sonst et­was wer­den. Und die Ope­ra­tio­nen wol­len wir ver­ges­sen. Sieh mal, es ist nicht so, daß ich kein Ver­ständ­nis hät­te – es ist schreck­lich, so vie­le Jah­re lang un­ter ei­nem tö­rich­ten und grau­sa­men Sa­bo­ta­ge-Akt lei­den zu müs­sen. Aber ich will nicht, daß du die­se Tor­tur auf dich nimmst, nur weil du so ver­rückt bist, dir ein­zu­bil­den, mein Le­ben wer­de da­durch zu ei­tel Glück und Son­nen­schein. Okay?«
    »In Ord­nung, Ali­cia. Und du magst recht ha­ben. Viel­leicht ha­be ich den Ver­stand ver­lo­ren, daß ich mich ope­rie­ren las­sen will.«
    »Laß dich ope­rie­ren. Was auch ge­schieht, ich wer­de, wie die Re­dens­art lau­tet, nicht auf­hö­ren, dich zu lie­ben. In der Zwi­schen­zeit mas­sie­re mei­nen Hals.«
    Lan­ge Zeit spra­chen wir nicht, als fürch­te­ten wir bei­de, je­des Wort kön­ne zu ei­nem neu­en Streit füh­ren. Ich war im­mer noch er­schöpft von al­lem, was ich durch­ge­macht hat­te, und ich war fast ein­ge­schla­fen, als der Tür­sum­mer er­tön­te.
    »Ben«, sag­te Ali­cia. »Ich wer­de ihn ein­las­sen.«
     

 
11
     
    Ben sah nicht mehr so ab­ge­spannt aus. For­schen Schrit­tes be­trat er das Zim­mer und frag­te so­fort nach ei­nem Drink.
    Ali­cia ging in ihr Loch von Kü­che, um ihn zu­zu­be­rei­ten.
    »Wie ich hör­te, hat­test du einen Zu­sam­men­stoß mit Tri­plett«, be­merk­te Ben und setz­te sich mir ge­gen­über.
    »Wie kannst du das schon ge­hört ha­ben?«
    »Ein Zu­sam­men­stoß mit Tri­plett?« frag­te Ali­cia und kam ins Zim­mer zu­rück, einen halb fer­ti­gen Drink in der Hand. »Zum Teu­fel, warum hast du mir nichts da­von er­zählt?«
    »Ich woll­te dich nicht be­un­ru­hi­gen.«
    »Du woll­test mich nicht be­un­ru­hi­gen, wie edel. Was ist ge­sche­hen?«
    Ich be­rich­te­te. Ge­reizt ging Ali­cia wie­der in die Kü­che, um Bens Drink fer­tig­zu­ma­chen. Noch ein­mal frag­te ich Ben, wo­her er von Tri­plett wis­se.
    »So et­was ver­brei­tet sich schnell. Ich ken­ne da ein paar Leu­te … Die ers­ten Be­rich­te wa­ren nur va­ge, aber die gan­ze Wahr­heit er­fuhr ich ge­ra­de eben auf dem Weg hier­her von Sta­cy.«
    »Du Hu­ren­sohn! Ich wuß­te doch, daß du mit die­sem blö­den Un­ter­grund in Ver­bin­dung stehst!«
    Ben lach­te.
    »Voss«, sag­te er, »manch­mal glau­be ich, du willst nur des­halb durch die Höl­le

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