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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ge­hen und dei­nen me­cha­ni­schen De­fekt re­pa­rie­ren las­sen, da­mit du hin­ter­her die Ge­nug­tu­ung hast, daß ein Tritt in die Ei­er für dich nicht be­deu­tungs­los ist.«
    »Und der zwei­te Tritt ge­hört mir«, sag­te Ali­cia und reich­te Ben sein Glas.
    Ben lä­chel­te sie an. Of­fen­sicht­lich be­lus­tig­ten ihn die psy­cho­lo­gi­schen Im­pli­ka­tio­nen ih­res An­ge­bots.
    »Ben, du hast mehr als nur ein paar Ver­bin­dun­gen zum Un­ter­grund, mehr als nur zu­fäl­li­ge Be­kannt­schaf­ten, nicht wahr?« frag­te ich.
    »Ja. Ich ste­cke so­zu­sa­gen bis an den Hals drin. Stört dich das?«
    »Ein biß­chen. Es ist – nun – be­un­ru­hi­gend, daß sich je­der in mei­ner Um­ge­bung, je­den­falls je­der, der mir et­was be­deu­tet, mit gan­zer See­le ei­nem Selbst­mord­pro­jekt ge­weiht hat.«
    »Was kann ich dar­auf sa­gen, Voss? Es ist not­wen­dig, das ist al­les.«
    »Ver­dammt rich­tig«, fiel Ali­cia ein.
    Amü­siert be­trach­te­ten mich bei­de, über­haupt kei­nen Fa­na­tis­mus in den Au­gen. Ben sah wie der fröh­li­che, net­te On­kel aus, der auf Rei­sen war und so man­ches harm­lo­se Garn zu spin­nen hat. Ali­cia wirk­te wie ei­ne jun­ge Da­me, die sich als Gast­ge­be­rin ei­ner leb­haf­ten Par­ty woh­ler füh­len wür­de. Bei­de wa­ren at­trak­ti­ve Men­schen, ein­drucks­vol­le Ver­tre­ter un­se­rer at­trak­ti­ven Ge­sell­schaft.
    »Wo geht es zum Ka­nin­chen­loch?«
    »Die An­wei­sun­gen für dich sind ein biß­chen kom­pli­zier­ter, als sie es für Ali­cia wa­ren«, sag­te Ben.
    »Komm zur Sa­che, Ben, bit­te«, sag­te Ali­cia.
    »Das wer­de ich nicht tun. Da­zu ist jetzt nicht der rich­ti­ge Zeit­punkt. Es ist nur der rich­ti­ge Zeit­punkt, einen Blick auf mei­ne Ta­schen­uhr zu wer­fen und mei­nen Freund hier in Krei­sen zu ei­ner Fla­sche zu füh­ren, die trink mich sagt.«
    »Chris­tus«, rief Ali­cia, »hör auf, ihn hin­zu­hal­ten. So et­was has­se ich.«
    »Sie hat recht, Ben. Ich will nicht, daß du mit mir spielst. Um was geht das al­les? Was hast du we­gen der Ope­ra­tio­nen her­aus­ge­fun­den? Was …«
    »Laß mir Zeit. Okay, die Ope­ra­tio­nen. Sie kön­nen durch­ge­führt wer­den. Ich ha­be mit den rich­ti­gen Leu­ten Kon­takt auf­ge­nom­men, mit de­nen, die es tun kön­nen und …«
    »Ich dach­te, du wür­dest …«
    »Viel­leicht den ein­fa­chen Teil, aber sol­che Sa­chen wie Ein­grif­fe in das Ge­hirn über­las­se ich lie­ber Spe­zia­lis­ten.«
    »Und wo fin­dest du …«
    »Un­ter mei­nen Kol­le­gen, mei­nen Selbst­mord-Pro­jekt-Kol­le­gen. Ich will es dir er­klä­ren, nur laß es mich der Rei­he nach tun. Wenn ei­ne Ge­hirn­ope­ra­ti­on not­wen­dig ist, wer­den wir den Ein­griff mit ei­nem mi­kro­chir­ur­gi­schen La­ser­boh­rer ma­chen. Er kann die Ar­beit in dei­nem Kopf ver­rich­ten. Viel­leicht. Der Chir­urg führt das In­stru­ment ein, und mit­tels mi­nia­tu­ri­sier­ter Ge­rä­te an der Spit­ze des Boh­rers ist er im­stan­de, in­ner­halb des Ge­hirns zu ar­bei­ten, als sei­en es mi­kro­sko­pisch klei­ne Hän­de – oder, bes­ser ge­sagt, die mi­kro­sko­pisch klei­nen Hän­de ei­nes Chir­ur­gen. Und ge­führt wer­den sie von ei­nem ech­ten Ge­hirn­chir­ur­gen. Okay? Er kon­trol­liert sein Vor­ge­hen auf Ver­grö­ße­rungs­schir­men, und so kann er mit den Boh­rer-Hän­den er­set­zen, neu ver­bin­den, was eben not­wen­dig ist. Das ist ei­ne ver­ein­fach­te Dar­stel­lung, aber du sollst von An­fang an wis­sen, auf was du dich ein­läßt.«
    Bens Zun­ge stol­per­te über das ei­ne oder an­de­re Wort.
    Ner­vo­si­tät. Es sah Ben gar nicht ähn­lich, ner­vös zu sein. Ali­cia setz­te sich ne­ben mich und leg­te mir ei­ne Hand auf den Arm.
    »Okay«, sag­te Ben, »was du sonst noch wis­sen mußt: Als du dum­mer Ba­stard ge­ra­de zur Er­de zu­rück­ge­kehrt warst, frag­test du mich, wo­her ich die Frech­heit ge­nom­men hät­te, mich auf einen neu­en Kör­per über­tra­gen zu las­sen. Da­mals speis­te ich dich mit Re­dens­ar­ten ab. Mit der Stur­heit, die du al­lem ent­ge­gen­setzt, was du nicht ganz ver­stehst, hät­te ich es doch nicht auf­neh­men kön­nen.«
    Er rutsch­te un­be­hag­lich auf

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