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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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un­ge­fähr­li­che Tö­tung?«
    »Der Kör­per muß da­bei heil blei­ben. Es sind Ex­pe­ri­men­te mit Waf­fen, die läh­men oder be­täu­ben, durch­ge­führt wor­den, aber das sind im all­ge­mei­nen Waf­fen für kur­ze Ent­fer­nun­gen, und die Po­li­zei kommt nie na­he ge­nug her­an. Da­zu sind die Kil­ler die bes­se­ren Schüt­zen. Und die Po­li­zei kann die Kil­ler vor und nach ei­nem At­ten­tats­ver­such nicht auf­spü­ren. Ach, Voss, es ist ei­ne Far­ce, wirk­lich. Ich könn­te dir Sa­chen er­zäh­len …«
    Da Ben dar­auf be­stand, hiel­ten wir noch in zwei an­de­ren Lo­ka­len der Stadt Ein­kehr. Ein­mal, um ei­ne Sän­ge­rin zu se­hen, die ihm be­son­ders ge­fiel. Das zwei­te Mal, um et­was zu uns zu neh­men, das uns ei­ni­ger­ma­ßen wie­der nüch­tern mach­te. Sta­cy ver­ließ uns still­schwei­gend zu ei­nem Zeit­punkt, an den ich mich nicht er­in­ne­re. Ben war nicht wie­der nüch­tern zu be­kom­men. Er muß­te in ein Ta­xi ge­setzt und nach Hau­se ge­schickt wer­den. Ju­ne und ich be­such­ten noch ein paar Lo­ka­le.
    Na­tür­lich war Ju­ne an mehr als nur an­ge­neh­mer Ge­sell­schaft in­ter­es­siert, wie sie mir über­deut­lich klar­mach­te, nach­dem auch sie schließ­lich zu­viel ge­trun­ken hat­te. Ich muß­te ei­ne mei­ner ko­mi­schen Num­mern ab­zie­hen, um es ihr aus­zu­re­den, ha­be je­doch ver­ges­sen, wel­che es war. Ju­ne war zu be­trun­ken, um Ver­dacht zu schöp­fen, aber sie blick­te trau­rig drein. Wie ich an­neh­me, hat­te sie sich Hoff­nung auf die Zu­kunft ge­macht.
    Ich brach­te sie nach Hau­se, und ich nahm sie so­gar in den Arm und küß­te sie. Das konn­te ich, und ich hat­te es schon ge­tan, wenn ich in ei­ne solch ab­sur­de Si­tua­ti­on ge­riet. Ich ver­ließ ihr Apart­ment und wan­der­te toll­kühn durch die un­ge­wöhn­lich ru­hi­gen Stra­ßen. Ein­mal mein­te ich, in der Fer­ne Ge­wehr­feu­er zu hö­ren.
     

 
6
     
    Nach zwei Ta­gen in ei­nem schä­bi­gen Ho­tel faß­ten Sta­cy und ich den Ent­schluß, un­ser Bank­gut­ha­ben an­zu­grei­fen und uns ein paar Wo­chen im Con­ti­nen­tal-Pla­za-As­to­ria zu leis­ten, dem Lu­xus­ho­tel der Stadt. Viel­mehr faß­te ich den Ent­schluß, und Sta­cy gab durch ein la­ko­ni­sches Ni­cken sei­ne Zu­stim­mung be­kannt. Ich hät­te mir den­ken kön­nen, daß das Ho­tel ei­ne Fal­le war. Schon die Wer­bung be­ton­te, hier kön­ne man al­le Ver­gnü­gun­gen der Stadt ge­nie­ßen, oh­ne sein Zim­mer ver­las­sen zu müs­sen. Über­setzt: Sie brau­chen nicht auf die Stra­ße hin­aus­zu­ge­hen und es ris­kie­ren, von ei­ner Grup­pe Auf­stän­di­scher er­schos­sen zu wer­den.
    Das Con­plaz (wie es ge­nannt wird) ist ei­ne Art gut ein­ge­rich­te­tes Hoch­si­cher­heits­ge­fäng­nis, das Men­schen, die ei­ne ner­ven­be­ru­hi­gen­de Ein­ker­ke­rung be­nö­ti­gen, er­laubt, sich zu iso­lie­ren. Es gab nichts, was das Con­plaz nicht lie­fern konn­te. Wa­chen in un­auf­fäl­li­gem Zi­vil durch­streif­ten zu zweit und zu dritt die Kor­ri­do­re. Über­wa­chungs­ge­rä­te wa­ren in den Kor­ri­do­ren und (an dis­kre­ten Stel­len) in den Zim­mern und Sui­ten an­ge­bracht. Letz­te­re konn­ten ent­we­der von ei­nem in Schwie­rig­kei­ten be­find­li­chen Gast an­ge­stellt wer­den oder setz­ten sich selbst in Tä­tig­keit, so­bald sie ver­däch­ti­ge Ge­räusche, auf die sie pro­gram­miert wa­ren, auf­fin­gen. Ei­ne lan­ge Ta­fel mit nu­me­rier­ten Knöp­fen (für je­des Zim­mer farb­lich ge­kenn­zeich­net) er­laub­te dem Gast, so gut wie je­de Dienst­leis­tung zu ver­lan­gen, die ein Ho­tel le­gi­tim er­brin­gen konn­te, und das oh­ne die är­ger­li­che Ein­schal­tung of­fi­zi­öser Mit­tels­män­ner. So­gar Pro­sti­tu­ier­te konn­te man sich kom­men las­sen – ein An­ge­stell­ter ver­si­cher­te mir, sie wür­den sorg­fäl­tig un­ter­sucht, und zwar nicht auf ih­re Ge­sund­heit hin, son­dern auch da­nach, ob sich un­ter ih­nen re­bel­li­sche Aus­ge­mus­ter­te be­fän­den. An­hand ei­nes Zah­len­ko­des konn­te man so­gar den Zu­stand, in dem das be­stell­te Es­sen sein soll­te, die Aus­ga­be des Bu­ches, das man zu le­sen

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