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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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uns an­ge­wöhnt, un­se­re Waf­fen bei uns zu tra­gen, die auf die Be­dürf­nis­se ei­nes Raum­fah­rers ab­ge­stimmt wa­ren. Ganz be­stimmt wa­ren sie wir­kungs­vol­ler und tech­nisch bes­ser als die selbst­ge­bas­tel­ten Pis­to­len der Kil­ler.
    Wir er­le­dig­ten die An­grei­fer in kur­z­er Zeit, zwei da­von für im­mer. Sie hat­ten of­fen­bar nicht da­mit ge­rech­net, daß wir nur auf sie ge­war­tet hat­ten. Die Po­li­zis­ten wa­ren gar nicht glück­lich über un­se­re Ar­beit (die bei­den Kör­per konn­ten ganz be­stimmt nicht wie­der­ver­wer­tet wer­den), und wahr­schein­lich wünsch­ten sie ins­ge­heim, das nächs­te Kil­ler-Team wer­de mehr Er­folg ha­ben.
    Als die Po­li­zei uns ge­hen ließ, such­ten wir so­fort Bens Bü­ro auf. Ich er­zähl­te Ju­ne, was ge­sche­hen war, und sie kam mit uns in Bens in­ne­res Sank­tum. Sie hat­te ver­ges­sen, daß er beim Ab­sor­bie­ren war, und die Zeit­uhr an der Tür nicht ein­ge­schal­tet. Er be­merk­te uns nicht, als wir her­ein­platz­ten.
    Ju­ne wink­te uns, in zwei Ses­seln Platz zu neh­men, und dann war­te­ten wir al­le ge­dul­dig dar­auf, daß Ben sei­ne Ab­sorp­ti­ons­sit­zung be­en­de­te. Ganz ver­sun­ken in das Wis­sen, das er auf­nahm, und den um­fang­rei­chen Helm wie einen Hei­li­gen­schein um den Kopf, sah Ben rich­tig en­gel­haft aus.
    Als er fer­tig war und den Helm ab­ge­nom­men hat­te, wand­te er sich uns zu, als ha­be er die gan­ze Zeit ge­wußt, daß wir da wa­ren.
    »Und was kann ich für zwei de­ge­ne­rier­te In­di­vi­du­en wie euch tun? Die üb­ri­gens auf­hö­ren soll­ten, mei­ner hüb­schen As­sis­ten­tin ge­fähr­li­che Ide­en in das hüb­sche Köpf­chen zu set­zen.«
    Ju­ne lä­chel­te, ich war mir nicht si­cher, wor­über.
    Ich be­rich­te­te Ben von dem neu­en An­griff und frag­te, mit wel­cher Wahr­schein­lich­keit so et­was noch ein­mal pas­sie­ren wer­de.
    »Die Wahr­schein­lich­keit ist recht groß, aber nicht be­re­chen­bar. In der Ver­gan­gen­heit sind die meis­ten die­ser At­ta­cken gut ge­plant ge­we­sen. Ein paar wur­den aufs Ge­ra­te­wohl durch­ge­führt, aber fast im­mer hat­ten Meis­ter­ge­hir­ne sie aus­ge­ar­bei­tet, die wis­sen, was sie wol­len. So wie die­ser Gor­man Tri­plett, der …«
    »Ich weiß nicht, ob ich dich rich­tig ver­stan­den ha­be, Ben. Du meinst, sie ha­ben es spe­zi­ell auf mich ab­ge­se­hen?«
    »Ge­nau. Ich weiß nicht, warum, aber ich kann es mir bei­na­he den­ken.«
    »Dann ver­ra­te uns dei­ne Ge­dan­ken, weil ich nicht den Schat­ten ei­ner Idee ha­be, warum ir­gend­wer …«
    »Voss, du bist dir an­schei­nend nicht be­wußt, daß du ei­ne Art Be­rühmt­heit bist. In die­sen farb­lo­sen Zei­ten sind Be­rühmt­hei­ten sel­te­ner, als du viel­leicht glaubst. Selbst ei­ne klei­ne­re wie du, de­ren Ruhm ver­hält­nis­mä­ßig flüch­tig ist und nur auf ei­nem mensch­lich in­ter­essan­ten Zei­tungs­ar­ti­kel be­ruht. Blick des­we­gen nicht so ge­quält drein. Ich ver­mu­te, die­se Sto­ry über dich hat mehr Wir­kung ge­zeigt, als du dir klar­machst. Be­son­ders un­ter den Aus­ge­mus­ter­ten, die es als ei­ne Art Sün­de an­se­hen, daß du den Kör­per ei­nes an­de­ren ris­kierst. Und wenn nicht als Sün­de, dann doch als Miß­brauch von Ei­gen­tum.«
    »Ich ver­ste­he dich nicht. Warum ist es ih­nen nicht recht, daß ich die­sen Kör­per ris­kiert ha­be? Man soll­te mei­nen, sie sä­hen dar­in ei­ne wür­di­ge Art der Ver­wen­dung.«
    »Ah, das ist es auch. Und sie hät­ten dich viel­leicht so­gar be­wun­dert, wenn es dir ge­lun­gen wä­re, dich so um­brin­gen zu las­sen, daß ei­ne Wie­der­er­we­ckung nicht mehr mög­lich war. Aber das hast du nicht ge­tan, und du bist hier, und du bist so et­was wie ein Sym­bol. Für den über­zeug­ten Er­neu­er­ten bist du ein Held. Er sieht dei­ne Er­leb­nis­se als Mi­kro­kos­mos sei­ner ei­ge­nen an.«
    »Ben, wie ist das …«
    »Ge­duld. Wenn ich ei­ne Stun­de mit dem Ab­sor­ber ver­bracht ha­be, kom­me ich lang­sa­mer zur Poin­te ei­ner Ge­schich­te als sonst. Okay, der durch­schnitt­li­che Er­neu­er­te blickt auf ein Le­ben wie deins und sagt zu sich selbst: Sieh ei­ner an, das ist doch

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