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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sein und Leute hinterrücks angreifen, doch er liebte seinen jüngeren Bruder.
    Roger drehte sich um und riß den Bettvorhang zurück. »Hast du geglaubt, ich hätte dich vergessen? « Seine Stimme war wieder kalt.
    Sie hielt die Bettdecke an den Hals und wich in die entfernteste Ecke zurück. »Wer ist Elisabeth? «
    Roger sah sie lüstern an. »Elisabeth ist meine Schwester. Nun komm her. «
    »Ist sie älter oder jünger als Brian? « Sie sprach so rasch, daß ihre Worte sich überstürzten.
    »Möchtest du meinen Stammbaum sehen? « Er packte ihren Arm und zog sie an sich. »Elisabeth ist drei Jahre jünger als Brian. «
    »Ist sie… « Roger umarmte sie und erstickte ihre Worte mit hungrigen Küssen.
    Sie hielt ganz still, als er sie küßte. Seine Lippen waren fest und angenehm, sein Atem sogar süß, doch es war kein Feuer darin. Sein Mund glitt an ihrem Hals hinunter, während seine Hände ihren Rücken streichelten. Seine Finger glitten an ihrer Wirbelsäule entlang, ergriffen ihr Gesäß und drückten es an sich. Er war noch angekleidet, und der wattierte Samt tat ihrer kühlen Haut wohl.
    Doch abgesehen von diesen angenehmen Empfindungen spürte sie nichts. Sie kam sich wie ein Unbeteiligter vor, der etwas beobachtet, was ihn nicht betraf.
    »Du wehrst dich nicht? « fragte er mit einem heiseren Flüstern, einen Hauch von Belustigung in der Stimme.
    »Nein«, sagte sie ehrlich, »ich… «
    Wieder erstickte er ihre Worte mit Küssen. Sacht drückte er sie auf das Bett nieder, während seine Hände ihre Brüste liebkosten. Seine Lippen folgten seinen Händen.
    »Nein, Roger, ich wehre mich nicht«, sagte sie mit aufrichtiger Stimme. »Tatsächlich wüßte ich nicht, was es da zu wehren gibt. Ich gestehe, ich war neugierig, wie ich auf einen anderen Mann, der mich berührte, reagieren mochte. Stephen sagt, ich wäre oft hinter ihm her, daß er kaum genug Zeit hätte, sich zu erholen. «
    Sie lachte leise, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah zum Betthimmel hinauf. »Nicht, daß Stephen immer nur die Wahrheit sagte. « Sie kicherte. »Doch ich entdecke, es ist eben nicht dasselbe. Ihr berührt mich an den gleichen Stellen wie Stephen, und doch empfinde ich nichts dabei. Ist das nicht seltsam? «
    Sie sah mit unschuldigen Augen Roger an, der sich über sie beugte, die Hände still, die Augen geweitet. »Es tut mir wirklich leid. Ich wollte Euch nicht beleidigen. Ich bin sicher, es gibt Frauen, die Euch mögen. Vermutlich ist es so, daß ich nur zu einem Mann gehöre. «
    Roger hob die Hand, um sie zu schlagen, und ihre Augen wurden zu Eis. »Ich werde mich weder wehren noch auf Euer Liebesspiel eingehen. Ärgert es Euch, daß Ihr nicht einmal halb so viel Mann seid wie Stephen Montgomery? Weder im Bett noch sonst? «
    »Dafür werde ich dich töten! « fauchte Roger und warf sich auf sie.
    Alicia rollte rasch unter ihm weg, und er landete mit dem Gesicht auf der Matratze. Sie sprang aus dem Bett und sah sich nach einer Waffe um. Doch da war keine.
    Roger wollte ihr nach, erstarrte aber in der Bewegung. Tod und Verdammnis — sie war sehenswert. Ihre schwarzen Haare umbrandeten ihr Gesicht wie schwarzes dämonisches Feuer. Ihr stolzer, kräftiger Körper war eine quälende Herausforderung. Sie war atemberaubend wie eine heidnische Göttin, die ihn ihre Arroganz und Macht spüren ließ.
    Jedes Wort, das sie über ihren Gatten gesprochen hatte, schrie ihm ins Gesicht. Sie kannte sich mit Männern aus, nicht wahr? Bei jedem ihrer Worte schien ein Wasserguß auf seine lodernde Leidenschaft niederzugehen. Welcher Mann konnte sie nehmen, wenn er wußte, daß sie ihn auslachte? Wenn sie sich vor ihm fürchtete, konnte er sie vergewaltigen. Doch dieses Lachen war zu viel für ihn.
    »Wachen! « brüllte er.
    Alicia wußte, daß er vorhatte, sie von den Pflichten in seinem Bett zu entbinden. Sie raffte ihre Kleider auf, und als die Tür sich öffnete, war sie bereits in ihr Plaid gewickelt.
    »Schafft sie in das Ostzimmer«, befahl Roger mit müder Stimme. »Und wer sie entkommen läßt, muß mit seinem Kopf dafür büßen. «
    Alicia holte erst wieder Luft, als sie auf ihrem Bett lag und hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde. Die Angst um Mary peinigte sie nun. Und sie spürte die Fesseln wieder, die sie drei Tage lang tragen mußte. Und dieses Erlebnis mit Roger hatte ihr sehr zugesetzt.
    Als sie noch ein Mädchen gewesen war, ritt sie eines Tages mit einem Mann ihres Vaters allein aus. Als sie Rast

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