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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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«
    »Das geschieht in der Absicht, die Engländer ins Land zu ziehen. Er bringt ihnen alles bei, was er bei uns gelernt hat, und wenn sie nach Schottenart mit uns kämpfen, können wir ihnen wenig entgegensetzen. «
    »Nein! « sagte sie und erhob sich von ihrem Sitz. »Davey, das kann nicht dein Ernst sein. So ist er nicht. Er sorgt sich wirklich um meine Männer. Davon bin ich überzeugt. «
    Er blickte sie finster an. »Ich habe mir sagen lassen, daß er dich im Bett zum Singen bringt. Du hast Angst, ihn zu verlieren. Du würdest deinen Klan für die Hände eines Engländers opfern, die deinen Körper in Wonneschauer versetzen. «
    »Das ist nicht wahr! Bei mir steht der Klan immer an oberster Stelle. « Sie hielt jählings inne. »Ich habe vergessen, daß wir im Streit liegen. Ich muß jetzt zurückreiten. «
    »Nein«, sagte Davey ruhig und legte ihr die Hand auf den Arm. »Verzeih mir, daß ich dich so erzürnt habe. Bleibe noch eine Weile bei mir. Ich habe dich so sehr vermißt. Erzähle mir von Larenston. Hast du das lecke Dach ausbessern lassen? Wie viele Söhne hat Tam inzwischen? «
    Sie lächelte und setzte sich wieder. Sie redeten eine Weile über die Alltagserlebnisse des Klans. Sie erfuhr, daß Davey irgendwo in den Hügeln lebte, wollte aber nicht sprechen, wovon. Sie respektierte das.
    »Und gefällt dir deine Stellung als Klanboss? « fragte er freundlich. »Hast du Freude daran? Gehorchen dir deine Männer? «
    Sie lächelte. »Ja, sie behandeln mich mit großem Respekt. «
    »Bis heute morgen, als sie sich deinem Mann zuwandten. «
    »Fang nicht wieder damit an. «
    Davey lehnte sich gegen einen Baum. »Ich empfinde es nur als große Schmach, daß der jahrhundertealte Klan MacArran nun von einem Engländer regiert wird. Wenn du Zeit hättest, könntest du deine Autorität festigen. Doch du kannst von deinen Männern nicht erwarten, daß sie dir folgen, wenn ein Mann sie drängt, sich hinter ihn zu stellen. «
    »Ich weiß nicht, was du damit meinst. «
    »Ich dachte nur laut. Wenn Stephen nun ein Spion ist, den König Heinrich dir ins Haus setzte? Sobald er das Vertrauen deiner Männer gewonnen hat, könnte er Schottland großen Schaden zufügen. Natürlich würdest du versuchen, das zu verhindern; aber was vermagst du, wenn deine Männer sich bereits daran gewöhnt haben, dir den Gehorsam zu verweigern? «
    Sie wußte nichts darauf zu sagen. Sie sah ihre Männer vor sich, die in jüngster Zeit zu Stephen gegangen waren, während sie nach ihrer Rückkehr aus England nur ihre Meinung gelten ließen.
    »Du solltest eine Weile allein mit deinem Klan sein. Dann könnte dieser Montgomery nichts ausrichten, wenn er Verrat im Sinn hat. «
    Sie mochte über seine Worte nicht nachdenken. Sie war schuld am Tod von vier Männern. Stephen hatte recht gehabt, ihr Arroganz und Dummheit vorzuwerfen. Ihre Männer hatten zu Recht seinen Rat befolgt. Was aber, wenn er ein Spion war? Vielleicht hatte Davey recht damit, daß er fürchtete, Stephen wollte sie alle nur ins Verderben führen.
    Sie legte die Hände an den Kopf. »Ich kann nicht denken. Ich weiß nicht, wie er ist und ob man ihm trauen kann. «
    »Alicia«, Davey nahm ihre Hände, »vielleicht glaubst du mir nicht; aber ich habe nur das Beste mit deinem Klan im Sinn. Ich hatte monatelang Zeit, mit mir ins reine zu kommen — und mit dir. Ich weiß, daß du Laird sein solltest, nicht ich. « Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Nein, laß mich ausreden. Ich will dir nur helfen. Ich will sichergehen, daß er kein Spion ist. Daß er unseren Klan nicht verführt. «
    »Sichergehen? «
    »Ich nehme ihn mit in mein Lager. Das ist alles. Es geschieht ihm kein Leid. Ich halte ihn so lange fest, bis deine Autorität über den Klan nicht mehr durch ihn zu erschüttern ist. «
    »Ihn festhalten! « sagte sie mit funkelnden Augen.
    »Ich täte ihm nichts. Ich wäre verrückt, wenn ich ihm etwas täte. König Heinrich würde dem Klan MacArran den Krieg erklären. Alles, was ich möchte, ist dir Zeit erkaufen. «
    Sie wich ein wenig von ihm fort. »Und was versprichst du dir davon? « fragte sie kühl.
    »Ich möchte wieder nach Hause kommen«, sagte er dumpf. »Wenn ich eine gute Tat für dich vollbringe, kann ich in Ehren zurückkehren. Meine Männer und ich hungern, Alicia. Wir sind keine Bauern und haben keine Farmer, die uns ernähren. «
    »Du bist jederzeit bei mir willkommen. Das solltest du wissen«, sagte sie leise.
    Er sprang hoch. »Und muß mich

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