Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
sich schließlich in
einem Gewirr von schlammigen Bachläufen, Felsbuckeln und
verkrüppelten Bäumen. Mühsam kämpften sich Dorthy
und Kilczer durch das dichte Unterholz. Immer wieder mußten sie
flache Tümpel durchwaten, die ihre Beine bis an die Oberschenkel
mit schwarzem Schlamm verschmierten. Schließlich gaben die
beiden auf und machten kehrt, um sich einen gangbareren Weg weiter
landeinwärts zu suchen.
    »Jetzt kommen wir von der anderen Seite an das Feuer heran.
Aber vielleicht ist es weiter vom Wasser entfernt, als ich
dachte«, knurrte Kilczer.
    »Und wenn es nun doch ein Waldbrand ist?« Dorthy
erinnerte sich gut an die heftigen Feuersbrünste an der
australischen Küste, die immer wahnsinnig schnell um sich
griffen.
    »Damit müssen wir rechnen. Wir werden es bald
sehen.«
    »Vielleicht ist es doch Andrews.«
    »Das glaube ich nicht, um ehrlich zu sein. Sehen wir mal
nach. Wenn es doch ein Waldbrand ist, können wir immer noch in
den See springen, oder?«
    »Da würde ich eine Bootsfahrt schon vorziehen.«
    »Ich will sehen, was sich machen läßt.«
    Je weiter das Land anstieg, um so trockener und weniger felsig
wurde es. Bald wanderten sie unter niedrigen, verstreut stehenden
Bäumen. Es bereitete ihnen keine Schwierigkeiten, die Wurzeln zu
umgehen, die aus dem Nadelteppich herausragten. Die Gabelungen der
Äste waren stärker, dicker. Die Rinde der Bäume trug
eine dicke Staubschicht, die bei der geringsten Berührung
aufwirbelte und Kilczer häufig zum Husten brachte. Im
Vorbeigehen brach er die weiche Spitze eines Zweiges ab und
untersuchte sie. »Sieh dir das mal an«, meinte er
schließlich. »Sieht aus wie kleine Blüten,
sporenformende Körper. Vielleicht hat der Regen sie
sprießen lassen, oder das Sonnenlicht. Ich frage mich, ob sie
das wohl jeden Tag tun – jeden Planetentag, um genau zu
sein.«
    »Ist das wichtig?« Dorthy duckte sich unter einem
niedrigen, blühenden Ast hindurch und stieg über eine
knorrige Wurzel.
    »Denk mal an die Bakterien im Meer, die hauptsächlich
den Sauerstoff hier produzieren. Sie sind biotechnisch erzeugt. Ich
frage mich, ob diese Bäume auch auf biotechnischem Weg erzeugt
oder zumindest adaptiert wurden.«
    »Aber was ist denn so Besonderes an der Biotechnik? Im
Zeitalter der Verschwendung und des Überflusses hat man doch
ständig damit gearbeitet.«
    »Nach dem Zeitalter der Verschwendung, genauer gesagt, noch
vor dem Krieg und dem Beginn des Interregnums. Aber die Leute damals
haben keine Organismen nur aus einer Idee heraus erschaffen.
Sporen… ich frage mich, wie weit sie verweht worden sind. Es
könnte bedeuten, daß nicht jedes Gehege hier genetisch
isoliert ist. Es würde auch erklären, wieso die Sonden in
den Gehegen, die sie überwachen, keine Unterschiede in den
ökologischen Systemen und keine genetischen Abweichungen
feststellten. Zumindest, was die Pflanzen betrifft. Doch bei den
Tieren dürfte es ebenso sein, denke ich. Vielleicht hat man
einfach alle genetischen Codes von diesem Schrott hier
gelöscht.«
    »Die lokale Zivilisation könnte doch erst vor tausend
Jahren zusammengebrochen sein. Was meinst du überhaupt mit
Schrott?«
    »Über die Hälfte der Gene in unseren Zellen
bewirken nichts. Einige davon sind parasitäre DNA, die sich nur
in unseren Chromosomen befinden, um sich durch die Zellteilung
reproduzieren zu lassen. Innere verborgene Viren, wenn du so willst,
ohne jegliche Funktion für unsere Körper. Andere sind
verkümmert und haben deshalb keinerlei Funktion mehr. Filtere
all dies heraus, und du hast das notwendige Material für alle
Arten von Mutationen. Das ist doch der Grund, weshalb ich mich frage,
ob alles hier neu geschaffen oder nur modifiziert worden ist.
Maschinell. Dieser Stern da oben wird seine energetische Leistung
für Hunderte von Millionen Jahren nicht verändern. Also
gibt es auch keine Klimawechsel, um die Ökologie neu zu mischen.
Vielleicht ist das der Grund, weshalb der FEIND rote Zwerge
auswählt. Was meinst du? Offenbar planen unsere Gegner über
sehr große Zeiträume hinweg. All die roten Zwerge in der
Galaxis, Dorthy – wieviel Prozent aller strahlenden Sterne sind
rote Zwerge? Die braunen und schwarzen Zwerge will ich dabei nicht
mal berücksichtigen. Die sind bald schon kaum mehr als sehr
große Planeten. Also, wieviel Prozent sind es? Fünfzig,
sechzig?«
    »Mehr als achtzig, die Nebensonnen nicht mit eingerechnet.
Achtzig Prozent in den Spiralarmen, und noch viel mehr in den Halos
über den

Weitere Kostenlose Bücher