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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Kacheln. Lena
saß an einem gescheuerten Holztisch und hatte die Lederjacke
wie ein Cape um die Schultern gelegt. Der junge Mann mit dem
rasierten Kahlkopf ihr gegenüber fuhr von seinem Stuhl auf. Lena
faßte nach seinem Arm. Die Armreifen an ihrem Handgelenk
klirrten leise. Sie hatte sich das Haar ganz kurz geschnitten und
blond gefärbt. Auf dem gefliesten Boden neben ihrem Stuhl lag
ihr Geigenkasten. »Es ist in Ordnung«, sagte sie ruhig.
»Ich habe diesen Mann schon lange erwartet.«
    Hinter Rick fragte der Kellner ungehalten: »Würde mir
mal jemand erklären, was hier los ist?«
    »Geh nur und schließ ab, Karl«, meinte Lena.
    »Ich könnte die gleiche Frage stellen«, knurrte
Rick. Ihm brummte der Kopf vor Erleichterung und
überschüssigem Adrenalin.
    Lena schenkte ihm ihr plötzliches Sonnenschein-Lächeln.
»Es muß für dich ein schlimmer Schock gewesen sein,
niemand mehr anzutreffen. Wir hatten eigentlich gehofft, diesen
›Plan für alle Fälle‹ nie in die Tat umsetzen zu
müssen. Das war auch der Grund, weshalb ich dir nichts davon
erzählen durfte.«
    »Wir? Du sprichst von deinen gespeicherten Vorfahren, nicht
wahr? Ich war im Haus…«
    »Das weiß ich, sonst wärst du ja jetzt nicht hier.
Aber es ist ebenso mein und meines Vaters Plan wie der unserer Ahnen.
Setz dich bitte, Rick. Ich darf nicht allzu lange
hierbleiben.«
    »Zwanzig Minuten«, sagte der Rasierte und schob mit
geübter Bewegung die Drahtgestell-Brille den Nasenrücken
hoch.
    »Wahrscheinlich bleiben dir nicht mal die«, meinte
Rick.
    »Nun übertreiben Sie mal nicht.« Der junge Mann
lächelte. »Constat ist schließlich nicht
allmächtig, nicht wahr? Sich nur auf den Computer zu verlassen,
war der größte Fehler der Cops, und der wird sie den Sieg
kosten.« Er stand auf. »Wenn ihr zwei hier fertig seid
– ich bin draußen. Setzen Sie sich besser, Mann, ehe Sie
umfallen.«
    Als die Küchentür leise zufiel, setzte Rick sich neben
Lena. Sie schob ihm ein Glas zu, und Rick trank ein paar Schlucke von
dem herben Rotwein. »Jesus«, sagte er seufzend. »Dein
Ururgroßvater hat mir schon das meiste erzählt und dich
dann durch das Netz aufgespürt. Dann brach Constat in das
Haussystem ein, alarmierte die Cops und versuchte, mich an der Flucht
zu hindern.«
    »Das Gerücht kursiert, daß die Cops jeden Siedler
in der Stadt – loyal oder nicht – einkassieren. Bist du
auch…?«
    »Das ist kein Gerücht. Nur ist meine Geschichte etwas
komplizierter.«
    »Schau dich an. Schmutz im Haar, am Overall. Du bist
getürmt – ist es das?«
    »So könnte man sagen.« Er lächelte – und
begann dann laut zu lachen. »Ja, es ist so. Ich bin ihnen
entwischt.«
    Aber Lena lächelte nicht. Ihr Gesicht, nicht länger von
ihrem schwarzen Haar umrahmt, wirkte schmäler, wie das Gesicht
einer Elfe. »Sie haben Web geschnappt«, sagte sie.
»Das weiß ich aus zuverlässiger Quelle. Er versuchte
kurz nach Beginn der Kämpfe sein Husarenstück
durchzuziehen, kam aber nur bis zum Perimeter. Einer meiner Freunde
arbeitet im Dokumentationszentrum der Cops und sah, wie man Web vor
einer Stunde einlieferte. Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht
daheim war, als die Polizei unser Haus stürmte.«
    »Großer Gott. Was ist mit deinem Vater?«
    »Er hat immer dafür gesorgt, daß er nichts von den
Dingen erfuhr, in die ich verwickelt war. Aber er hat mächtige
Freunde in der Stadt. Ich denke, ihm geht es gut. Meiner Stiefmutter
auch. Er wird schon dafür sorgen, ich weiß es.«
    »Du hast wohl an alles gedacht, wie? Auf die eine oder andere
Art wird deine Familie ihr Erbe weiterreichen.« Er berührte
die dünnen silbernen Armreifen an ihrem Handgelenk. »Eure
ganzen Musikdaten sind darin gespeichert, stimmt’s?«
    Sie nahm seine Hände in ihre.
    »Die Musik, und auch andere Dinge. Kopien von den
Ruhespeichern meiner Vorfahren, die Familienchronik. Eine schwere
Bürde, Rick. Ich will dich nicht bitten, sie mit mir zu
tragen…«
    »…aber genau das möchte ich, Lena.« Er
drückte sanft ihre Hände und sah ihr in die Augen.
»Ich bin fertig mit all dem hier. Man hat mich benutzt und
mißbraucht, und jetzt ist es vorbei. Selbst wenn ich wollte,
könnte ich nicht mehr hier bleiben. Und, Liebes, ich will es
auch nicht. Ich möchte die Stadt verlassen. Ich werde mit dir
gehen, wohin du willst.«



 
22    Sklaven
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    »Verehrter Zuhörer! Obwohl wir versucht haben, den Krieg
und seine Ursachen objektiv für diese historische

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