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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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nicht
den Gefallen, mir seine Meinung dazu mitzuteilen. Willst du einen
Drink?«
    »Nicht während der Arbeit.« Sie war immer noch mit
ihrem Compsim verbunden.
    Es folgte ein lastendes Schweigen. Rick nahm an, sie wolle allein
sein, und ging zur Tür. In diesem Moment fragte sie: »Wer
hat mit dir gesprochen?«
    »Ein Mann namens Savory.« Rick bemerkte ihre Reaktion
und fragte sich, wieso jeder diesen Kerl so wichtig nahm.
    »Dann hast du mit einem wichtigen Mann gesprochen. Er
ist für den Posten des stellvertretenden Gouverneurs vorgesehen,
wenn die Konstitutionalisten die nächste Wahl
gewinnen.«
    »Oh, de Ramaira deutete etwas Ähnliches an.«
    »Hör zu, Rick, du weißt, daß du
Schwierigkeiten bekommst, wenn du weiterhin freundschaftlich mit
diesem Schoßweltler verkehrst. Wir hatten zwar vereinbart,
daß sich keiner von uns in das Leben des anderen einmischt,
aber so etwas fällt schließlich auch auf mich
zurück.«
    Rick zuckte die Achseln. Ihr plötzlicher Stimmungsumschwung
bereitete ihm Unbehagen. Er fürchtete ihren unberechenbaren
Zorn. Manchmal explodierte sie unerwartet und begann wild mit den
Armen zu gestikulieren, das schneeweiße Gesicht dann fast
blutleer. Leise antwortete er: »Wenn andere Leute denken, sie
müßten den Mann schneiden, ist das ihr Problem. Ich
muß mich ja nicht unbedingt ebenso verhalten. Du glaubst
vielleicht nicht, daß hier Vorurteile an der Tagesordnung sind,
aber ich komme aus einer Siedlung und sehe die Dinge
differenzierter.«
    »Auch ich komme aus einer Siedlung.«
    »Arcadia ist keine richtige Siedlung. Das weißt
du.«
    »Was hast du gerade über Vorurteile gesagt?« Sie
lächelte jetzt.
    »Ich kann mir denken, worauf du hinauswillst. Etwas anderes
– ich habe heute zwei Karten für das Amphitheater
reservieren lassen. So war der Tag wenigstens nicht ganz verloren.
Ich denke, das war in deinem Sinne?«
    »Aber ja. Ich hatte dich doch schon vor Wochen darum gebeten.
Du weißt, daß ich schon immer die Landung von dort aus
erleben wollte. Mein Vater hat zeit seines Lebens versucht, Karten zu
bekommen. Es ist ihm nie gelungen.«
    »Auch in diesem Jahr nicht?« Caths Vater hatte seine
erste Berufung ins Gemeinde-Komitee von Arcadia ziemlich sicher in
der Tasche.
    »Arcadia ist kein wirklicher Teil von Port of Plenty, ganz
gleich, was die anderen Siedler denken.« Ihr Lächeln
erwärmte sich beim Gedanken an ihres Vaters mindere Ambitionen
für die Zukunft. »Daddy hat immer behauptet, der Stadtrat
und die Bonzen von der Universität würden die Karten unter
sich verteilen. Wir konnten die Landung zwar vom Strand aus
beobachten, aber das ist nicht das gleiche. Es war wirklich nett von
dir, Rick, daß du daran gedacht hast. Hast du dich wegen deines
schlechten Tages inzwischen etwas beruhigt? Sei nicht böse, aber
ich muß jetzt unbedingt diese Arbeit hier zu Ende
führen.«
    Rick seufzte. »Laß mich raten! Du möchtest,
daß ich dir das Abendessen zusammenstelle und den Computer
dementsprechend programmiere?«
    »Nein, ich gehe später noch mal weg.«
    Sie schloß die Augen.
     
    Am frühen Abend rief de Ramaira an. »Ich kann dir ein
kleines Geheimnis verraten«, sagte er zu Rick.
    »Heraus damit.«
    »Ich habe mal die Datenspeicher des Nachrichten-Dienstes auf
Details über Lindsays sogenannten Selbstmord durchgecheckt und
mir die Örtlichkeiten auf der Karte angesehen. Dabei stellte
sich heraus, daß die Relaisstation auf einer Linie mit der
Stadt und dem Ort liegt, an dem die Cops seine Leiche fanden. Es
könnte doch sein, daß er zuerst die Station anfuhr, um
dort den Schaden anzurichten, zu dessen Reparatur man dich
hinausgeschickt hat.«
    »Aber er hat dort nichts zerstört. Die Station war
völlig intakt.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich wurde ausstaffiert wie Eljar Price. Man gab mir eine
Polizei-Eskorte mit und ließ mich fünfzig Kilometer in den
Outback chauffieren. Und das alles, damit Constat ›Danke‹
sagen konnte – für nichts. Möglich, daß Lindsay
bei der Station war. Angestellt hat er dort nichts.«
    De Ramaira fuhr sich durchs Haar. »Na, dann war es das wohl.
Das hättest du mir auch vorher sagen können.«
    »Du hast nicht danach gefragt. Du warst ja zu
beschäftigt mit anderen Dingen…«
    »Ja, ich zerbrach mir den Kopf über etwas, das sich im
nachhinein als völlig intaktes Radioteleskop herausstellte. Nun
gut. Was es immer war, vor dem Lindsay davonlief – ich denke, es
wird auch so irgendwann ans Tageslicht kommen. Gib acht

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