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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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gegangen waren, lehnte Richter sich im Stuhl
zurück und lächelte. »Jesus, diese Leute. Sind harte
Verhandlungspartner, stimmt’s?«
    »Als ich das letzte Mal herkam, war hier eine andere Frau.
Eine Ältere. Sie hat verstanden.«
    »Ella Falconer? Inzwischen hat es hier eine Umbesetzung
gegeben. Ein kleiner Höhepunkt in ihrer fortwährenden
Revolution. Zeig ihnen etwas Neues, und sie revoltieren
dagegen.« Richter lachte. »Die ewigen Rebellen. Nun gut.
Ihre Freundin arbeitet wahrscheinlich wieder auf den Feldern. Was hat
sie verstanden, Miguel? Ich hörte, du beobachtest die Abos.
Meintest du sie?«
    Miguel zuckte nur die Achseln.
    »Ich möchte ja nicht neugierig sein. Aber dein Compsim
da könnte wichtig sein – für alle Siedler. Wenn es
wirklich der von Lindsay ist. Der Name ist dir bekannt?«
    In Miguels Kopf fügten sich die Dinge zusammen. Er merkte,
daß er die Wahrheit sagen mußte, um das, was er haben
wollte, zu bekommen. »Der Mann war tot, als ich ihn fand. Er
hatte nichts bei sich, das ihn namentlich auswies.«
    »Das war am Meer?« Richter nickte, beugte sich vor und
legte die Hände flach auf den Tisch.
    »Ja. Ich habe ihn im Sand begraben und ein Gebet für ihn
gesprochen.«
    »Und von dort stammen auch die Pistolen und der
Compsim?«
    »Ja – zumindest eine der Pistolen.«
    In kleinen Bruchstücken schilderte er nach und nach die ganze
Wahrheit, erzählte von dem toten Mann am Overlander, von den
Cops im Hubschrauber, den anderen, die ihn im Flußtal
verfolgten, von der überraschenden Begegnung mit einem von
ihnen, dem er dann die Waffe abgenommen hatte.
    Während er sprach, spürte Miguel, wie der innere Druck
nachließ, ein Druck, den er jetzt als das erkannte, was es war:
eine tiefsitzende Furcht.
    Seit dem Moment, in dem der Helikopter vom Meer auf ihn
zuschwebte, war er diese panikartige Furcht nicht mehr
losgeworden.
    Als Miguel geendet hatte, nahm Richter den Compsim und drehte ihn
in den Händen hin und her. »Du kannst ihn so herrichten,
daß ich ihn benutzen kann? Du kannst mich verdrahten?«
    »Ich könnte das arrangieren. Aber dazu
müßtest du mit mir kommen. Du weißt, wie das vor
sich geht?«
    Miguel legte seine rechte Hand um das linke Handgelenk. »Sie
klinken sich immer hier ein.«
    »Die Sache ist schon etwas komplizierter. Es stimmt, es gibt
eine Einpaßschaltung, eine sogenannte Schnittstelle, die unter
die Haut gelegt wird. Von ihr führen hauchdünne Drähte
zum Sehzentrum – also hierhin…« – Richter
berührte seinen Hinterkopf – »…und zum
Gehör- und Motorik-Zentrum, so daß man mit dem Compsim und
allem, was damit verbunden ist, reden kann. Auch der Compsim kann mit
einem sprechen und auf direktem Wege Informationen übermitteln.
Verstehst du meine Erklärungen? Die Schnittstelle
läßt dieses Drahtgeflecht wachsen, diese organischen
Elektronenpfade, sobald sie eingepflanzt wurde. Aber dieses Wachstum
muß genauestens beobachtet werden. Dazu sind Computerchecks und
die Überwachung jedes einzelnen Nervenstrangs nötig. Tut
man das nicht, kann die Person, der man die Schnittstelle
implantiert, im besten Fall nur Unsinn empfangen. Im schlimmsten Fall
wird sie zu einem geistigen Krüppel. Unter richtiger Aufsicht
kommt das aber so gut wie nie vor, selbst nicht mit diesen illegalen
Geräten, die wir benutzen. Aber diese Operation können wir
hier nicht vornehmen, Miguel. Sie haben keine Schnittstellen hier,
und auch nicht die notwendige Hardware zur Implantation. Ich bin
wahrscheinlich in der ganzen Siedlung der einzige mit einer
implantierten Schnittstelle – und ich bin hier nur ein
geduldeter Gast.«
    »Ich weiß, was du bist, Mann, keine Sorge.«
    »Stehst du auf unserer Seite, Miguel«, fragte Richter
leise. »Willst du, daß die Siedlungen befreit werden? Bist
du auch für ein Ende der zentralen städtischen
Vorherrschaft?«
    »Ich bin nicht gegen euch, lebe aber mein eigenes Leben. Das
ist alles, was ich je wollte.«
    »Genau das wollen wir alle, die wir hier draußen auf
dem Lande leben. Der Name, den ich eben nannte - Lindsay – er
sagt dir nichts?«
    Erneut zuckte Miguel nur die Achseln.
    »Ein Mann aus Port of Plenty, jemand von Bedeutung. Wie Anna
oder Hamilton hier. Du behauptest zwar, er habe sich selbst
getötet, doch die Cops versuchen inzwischen zu beweisen,
daß es Mord war. Sie sind wahrscheinlich hinter dir her,
Miguel. Hast du dir darüber schon mal Gedanken
gemacht?«
    Auf den Punkt genau war das die Ursache seiner Angst.
    »Wir

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