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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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während der Kämpfe nur ein Gegner zweiter
Klasse.«
    »Der Staat hat immer seine eigene Dämonologie«,
erwiderte Gunasekra. »Der britische Philosoph David Hume hat
geschrieben, daß, da die Herrschenden wenige und die
Beherrschten viele sind, die wenigen die vielen kontrollieren
müßten, indem sie ihre Meinungen beherrschten. Es ist
immer bequem, einen äußeren Feind zur Hand zu haben, gegen
den man die Massen entflammen kann.«
    »Wie Sie bin ich daran interessiert zu zeigen, daß der
FEIND weder Hörner noch gespaltene Hufe hat«, versicherte
Talbeck.
    »Oder einen behaarten Schwanz«, sagte Gunasekra
lächelnd.
    »Professor, ich glaube, wir könnten auf der gleichen
Seite stehen. Sie sagten, Sie wollten mir etwas mitteilen, das Sie
Ihren Kollegen nicht sagen könnten. Darf ich fragen, was das
ist?«
    Inzwischen hatte sich ein halbes Dutzend Leute um den Tank in dem
Raum unter dem Abteil versammelt, obwohl dieser nur den tanzenden
Schnee eines leeren Kanals zeigte. Dorthy Yoshidas früherer
Freund Valdez tippte Befehlsfolgen ein, während die anderen ihm
zusahen. Gunasekra sah hin und rückte dann ein wenig auf der
Couch nach oben, dichter zu Talbeck. »Die Expedition zu dem
überschnellen Stern war nur deshalb gestartet worden, weil die
Navy ein anderes Nest des FEINDES zu entdecken hoffte oder vielleicht
einen völlig neuen FEIND. Die Vingança war genau
zu diesem Zweck als Köder bei Colcha eingesetzt. Aber ich nehme
an, das wissen Sie. Dorthy Yoshida hat uns gesagt, daß der
überschnelle Stern indessen nicht vom FEIND geschickt war, und
ich sehe keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Falls der FEIND
wußte, daß sich auf der Erde intelligentes Leben
entwickeln würde, hätte er uns schon vernichtet. Der
überschnelle Stern ist keine Waffe, sondern meines Erachtens
sowohl eine Botschaft wie ein Auslieferungssystem für das Tor,
durch das wir gereist sind. Und jetzt sind wir hier am Kern; und die
Zeugen halten Ausschau nach Göttern, die uns vor uns selbst
retten sollen. Aber ich fürchte, daß sie nur das finden
werden, nach dem die Navy gesucht hat.«
    »Sie meinen die Marodeure?«
    »Ach ja, so hat Dorthy Yoshida sie genannt. Ich bedaure,
daß ich nur unvollständigen Zugang zu Berichten über
die P’thrsn-Episode habe.«
    »Es ist das, was die Alea, die den Krieg hier am Kern
verloren haben, ihren FEIND nannten. Aber das war vor mehr als einer
Million Jahren. Glauben Sie, daß sie noch hier und am Leben
sind? Haben Sie Beweise?«
    »Ich habe nur einen unvollständigen Satz Daten. Aber ich
denke, daß sie wirklich nicht die wohlwollenden Götter
sind, von denen die Zeugen träumen. Da gibt es einen
Anstieg…«
    Er hielt inne, weil jemand an die Tür des Abteils geklopft
hatte. Einen Moment dachte Talbeck, es wäre seine Dienerin, die
schon verdammt lange fort war. Aber es war Jake Bonner. Sein schmales
runzliges Gesicht zeigte ein breites Grinsen.
    »Abel, Talbeck«, sagte er. »Ich bedaure zu
stören, aber Sie würden es sonst versäumen. Valdez hat
es geschafft, sich einen Weg in die Sonde der Zeugen zu bahnen. Und
das ist wirklich das verdammteste Ding!«
    Talbeck brauchte mehrere Minuten, um zu verstehen, was er in dem
Holotank sah. Ein Inset zeigte ein Übersichtsbild der
HyperStruktur, und das half ihm, sich zu orientieren. Das nach innen,
auf die Sammelscheibe hin zeigende Ende war eine riesige
Schattenkugel, deren Oberfläche seltsam gefaltet und wie von
Löchern gesprenkelt und mit Dornen unterschiedlicher Länge
gespickt war. Es hätte die zerschlagene Schale eines Seeigels
sein können, nur war der kleinste Dorn mehr als eine halbe
Million Kilometer lang. Er hätte von der Erde bis zur Mondbahn
gereicht. Und der größte war fast so breit wie die
Astronomische Einheit, der Entfernung zwischen Sonne und Erde, und so
lang, daß er wie ein Faden wirkte, der sich bis zu den
glühenden Gaswolken erstreckte. Hinter dem Punkt, wo er
entschwand, war ein Fleck weißen Lichts, rein vor der
zerfetzten scharlachroten Fluoreszenz der Gaswolken.
    Die Sonde war jenseits der Schattenkugel wieder in den Normalraum
eingetreten. Jetzt zog sie längs des größten Dorns
ihre Bahn, über etwas, das wie ein glatter blutroter Schild
aussah, geteilt durch parallele Fäden roten Lichtes. Das ganze
Ding zog sich hin wie eine Studie in Perspektive.
    Während er das Inset betrachtete und das monotone Bild ansah,
fügte Talbeck es langsam zusammen. Der Dorn war mindestens ein
halbes Lichtjahr lang. Er wurde erhellt durch

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