Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
mit enormer Geschwindigkeit aus dem Wurmloch herausgeschossen,
hatte stark abgebremst und näherte sich jetzt der Vingança.
    Baptista hörte zu, wie ein Mann in grauer einteiliger Uniform
in den Tank griff und etwas über die Spur des Schiffs
erklärte, das Dorthy nicht richtig mitbekommen konnte. Jemand
anders stürmte plötzlich fort. Er schlängelte sich
zwischen den Konsolen durch wie ein Delphin, der durch die
Verzweigungen und Bogen eines Korallenriffs schießt.
    Im Moment spielte es keine Rolle, wer das Schiff steuerte. Sein
Auftauchen hatte genügt, um die Zeugen in Aufregung zu
versetzen. Das gehörte nicht zu ihren Plänen. Der Pilot,
eine Frau, hatte kurz mit dem Offizier vom Dienst gesprochen,
antwortete jetzt aber gar nicht. Einige Zeugen verlangten, ein
Projektil auf das Schiff abzufeuern, aber Baptista hatte sie davon
abgebracht. Es war schließlich ein Kampfflugzeug, das mit einem
Gegenangriff antworten könnte. Außerdem könnte es ein
Bote sein, eine Antwort auf das Rufsignal der Zeugen. Es war vor der Vingança durch ein Wurmloch gegangen, aber nach ihr
herausgekommen. Es war irgendwo anders gewesen und war jetzt
hier.
    Dorthy nahm an, daß es dieses Argument war und nicht die
Möglichkeit eines Gegenschlages, das so leicht gegen die
militärische Gruppe siegte. Das war eine verwirrende Erkenntnis
über Zeugenpolitik. Alles, sogar das Überleben war
sekundär gegenüber der geringsten Möglichkeit von
Transzendenz. Und wenn sie gewillt waren, ihr Leben so
unbekümmert aufs Spiel zu setzen, wieviel weniger war ihr
eigenes Leben wert oder das der nicht linientreuen Wissenschaftler
oder der Marineoffiziere, die die Vingança betrieben,
während Pistolen auf ihre Köpfe gerichtet waren?
    Dorthy versuchte, Ang Poh Mokhtar danach zu fragen; aber die Frau
sagte ihr nur, daß sie sich keine Sorgen machen sollte und
daß Gregor Baptista ein großer Mann wäre, der sie
alle an einen Wendepunkt der Geschichte geführt hätte.
    »An den Wendepunkt der Geschichte von jemand anderem«,
sagte Dorthy mißmutig. Inzwischen hatte man Beutel mit
lauwarmem vegetarischem Eintopf verteilt, aber sie war zu müde
und abgestumpft, um hungrig zu sein. Sie sagte: »Ang, ich
weiß, was hier geschehen ist. Sehen Sie das nicht? Hier gibt es
für uns nichts als Gefahr. Das ist alles schon lange vorbei.
Hier sind jetzt nur Alea, die eine aufgegebene Technologie benutzen.
Sie haben in den Feldzügen gekämpft. Sie wissen, wie
gefährlich die Alea sind.«
    »Oh, ich weiß alles darüber«, sagte Ang
lebhaft. »Wir alle kennen Ihre Geschichte, Dorthy. Darum sind
wir hier. Sie sehen es nur aus einer einzigen Perspektive. Darum
macht es Ihnen Angst. Sehen Sie nicht, wie glorreich alles dies ist?
Die Erschaffung neuer Sterne aus dem Nichts, bedenken Sie das! Die
WVN und die Navy waren nicht an dem weggelaufenen Stern interessiert.
Die Vingança war nur ein Köder, den man dem
Unbekannten hinhielt, überhaupt keine richtige Expedition, bis
Gregor Baptista kam und uns vergewisserte, daß wir allen
anderen an Zahl überlegen waren. Er hat uns zu diesem
glorreichen Moment geführt trotz der Opposition unserer Gegner.
Er ist ein großer Mann, Dorthy! Es war für uns so leicht,
die Vingança zu infiltrieren, gerade weil die Navy sich
wirklich nicht darum gekümmert hat. Ich habe Ihnen schon gesagt,
daß Frauen in der Marine unsichtbar sind. Das ist sehr wahr.
Viele von uns hier sind Frauen gerade wegen dieser Tatsache. Sie
haben uns nicht bemerkt, bis es zu spät war.«
    Ang lächelte so breit, daß ihre zu Schlitzen verengten
Augen im Halbdunkel glitzerten. Dorthy konnte fast spüren, wie
das Adrenal in der Pilotin ihr eigenes Blut erregte. »Als Sie
ankamen, war es wie ein Signal. Es war wirklich ein Zeichen, als Sie
auf Colcha Ihre Vision hatten. Ich habe oft gedacht, daß es
eine geheime Geschichte gibt, die unterhalb dessen wirkt, was wir
tatsächlich wahrnehmen. Vielleicht hat das alles auf diesen
Moment hingearbeitet, meinen Sie? Dies könnte sein, wo alles
verschmilzt, eines wird, die reale und die geheime Geschichte. Als
ich aus den Feldzügen zurückkam, war mir im Kopf sehr
übel. Weil so viele meiner Freunde getötet waren, machte
ich mir selbst Vorwürfe, überlebt zu haben. Vielleicht habe
ich überlebt, um Sie, Dorthy, zu treffen und Sie nach Colcha
hinunterzubringen. Sie sehen, alles hat seinen Zweck.«
    »Die Feldzüge waren nur ein Fehler«, sagte Dorthy.
»Das Resultat eines schrecklichen Mißverständnisses.
Die Alea um

Weitere Kostenlose Bücher