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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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wollen –
ein Krabbenhirt. Diese Biester haben weniger Verstand als meine
kleinen Helfer. Aber sie sind wohlverstaut, wenn das der richtige
Ausdruck ist. Sie kletterten alle über die Wand von Barlstilkins
Kabine, und ich habe sie eingesperrt, falls das zu etwas gut ist. Wo
sie die Wände erklimmen, hinterlassen ihre kleinen
Füße Dellen im Metall. Aber sie sind an Bord, mehr als
zwei Dutzend. Gut für Krabbensalat, wenn schon nichts
anderes.«
    »Ich glaube, daß es immer die Pflicht des
Künstlers ist, den feierlichen Moment ins Lächerliche zu
ziehen«, sagte Abel Gunasekra. »Uns daran zu erinnern,
daß wir menschlich sind.«
    »Ja, ich pfeife auch auf Kathedralen. Kommen wir nun hier
hinaus oder was? Wir haben nicht viel Zeit.«
    Er deutete mit dem dreigliedrigen Daumen seines prothetischen Arms
nach oben auf den lichtspendenden Fleck im blauen Himmel. Dorthy
hatte das bis jetzt nicht bemerkt; aber der war jetzt kleiner und
schwächer.
    »Das ist der Weg nach Hause«, sagte Robot. »Das ist
es, wo sich alles überkreuzt. Mindestens in unserem Universum.
Falls Sie nicht auf die Idee kommen, ein neues zu
versuchen.«
    »Die Chancen sind sehr groß, daß kein anderes
Universum auch nur die subatomaren Partikel vertragen könnte,
die unsere Körper und unser Schiff ausmachen, geschweige denn
Leben«, erwiderte Abel Gunasekra.
    »Das ist es, was ich an Ihnen vermissen werde, Doktor. Ihr
unverwüstlicher Sinn für Humor. Sie wissen, ich habe meinen
Spaß. Dies ist alles so sauber. Ich werde den Rest meines
Lebens mit dem Versuch verbringen, es so zu gestalten, wie es hier
ist. Wie die Vision des heiligen Johannes des Göttlichen.
Multimedien unbedingt. Rotationstank, chirurgischer Eingriff in den
sensorischen Teilen des Gehirns. Richtig eingeben und dann das
wiedergeben, was wir gefühlt haben, so gut ich es hinkriegen
kann.«
    »Du wirst es schwer haben, willige Teilnehmer zu
finden«, sagte Dorthy. »Warum so extrem, Robot?«
    »Sie würden sich wundern, wer alles auf dieses Zeug
abfährt«, erwiderte Robot. »Hören Sie, Kunst ist
Kommunikation. Sie ist dazu da, jemandem etwas mitzuteilen. Dies ist
das Fleisch, das wir töten werden. Dies ist das Land, das ich
besitze. Diese geometrische Figur ist eine Frau. Dieses Bild einer
Röhre ist keine Röhre. Die beste Kunst hat die einfachste
Botschaft. Ich hatte einen Blitz vom Himmel, nicht durch Licht, nicht
durch meine Augen, aber durch alles, was ich bin. Falls jemand davon
einen Anteil wünscht, wird er ein Jahr drangeben müssen,
meine ich. Ein Jahr, sich darauf hinzuentwickeln, ein Jahr, das zu
einem einzigen Aufblitzen führt. Und in diesem Blitz sieht man
es, sofern man bereit ist.«
    Abel Gunasekra sagte: »Ich glaube, dies ist nicht die Zeit
zur Erläuterung Ihrer Kunsttheorie, Seyour Robot. Der Fleck ist
in der Tat dabei, sich zu schließen. Das Licht, das wir sehen,
ist Energie und Materie, die sich aus unserem Universum zu dieser
Stelle ergießen, wobei alles zu Licht wird, weil nur Photonen
herüberkommen können. Wir selbst sind nicht real hier, aber
das verstehen Sie sicher. Wir sind als stehende Wellen an der Grenze
gespeichert. Sie müssen wieder zu dieser Welle werden und sich
aus dieser Illusion lösen.«
    Dorthy ergriff seine Hände: »Wollen Sie wirklich hier
bleiben, Abel? Kein Weg zurück?«
    »Vielleicht wird es Sterne geben ohne diese
mißgestaltete Sonne. Und gewiß wird es andere Sonnen
geben, weiter unten am Strand. Ich brauche nur zu gehen, um neues
Licht zu finden. Mir wird es gut gehen, Dorthy. Machen Sie sich keine
Sorgen! Ich glaube, ich habe mein ganzes Leben auf diesen Augenblick
hin gelebt.« Er nahm seine Hände von den ihren und legte
ihr die eine auf den Kopf und die andere auf den Bauch. »Seien
Sie sehr vorsichtig mit allem, was Sie tragen!«
    Also erstiegen Dorthy und Robot die Rampe des Schiffs und
schüttelten unrealen Sand von den Füßen. Gunasekra
stand am Fuß der Rampe und lächelte ihnen mit gekreuzten
Armen zu. In Dorthys Leib rührte sich etwas. Sie drehte sich um
und betrachtete noch einmal den fremdartigen Ort. Das Meer, jetzt im
schwindenden Licht zu Violett verdunkelt, der weiße Sandbogen,
dunkle Schatten tief zwischen den geneigten Palmen. Der Wechselbalg,
der Talbecks leibeigene Dienerin gewesen war, eilte unter den Palmen
dahin, immer schneller und schneller, mit erhobenen Armen tanzend und
Licht durchs Dunkel streuend. Auf ihrer Stirn schimmerte eine
Gespensterkrone, deren Muster eine Wiedergabe der Muster

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