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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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hinter den
Palmen waren. Sie marschierte endlos hinaus auf das ewige Licht
jenseits der Interzone zu.
    Das Schiff war von Geistern bewohnt: Noch ehe Dorthy sich auf der
Kontrollcouch in der kahlen kleinen Brücke angeschnallt hatte
– deren grünes Vinyl trug noch den Eindruck von Talbeck
Barlstilkins Körper –, sprangen die Systeme von selbst an.
Bis sie das Stoßschutznetz festgemacht und die Sensorenmaske
richtig aufgesetzt hatte, hatte der Reaktionsmotor seine
Anwärmsequenz beendet, und Ziffern in drolligen Computertypen
des zwanzigsten Jahrhunderts tickten auf Null herunter.
    Robots Stimme, die durch Röhren aus einem Beschleunigungstank
tief in den Eingeweiden des Schiffs kam, sagte ihr ins Ohr: »Sie
wissen sicher, was Sie tun, Seyoura?«
    »Das Schiff macht alles von selbst. Ich nehme an, eine letzte
Spur der Engel. Wir brechen jetzt auf.«
    Impulsiv verlangte sie Sicht nach draußen und sah, wie
Gunasekra vom Schiff fortging.
    Robot sagte: »Keine Sorge! Wir bekommen eine Art
Helfer.«
    »Du wirst unglücklich sein, nicht wahr, wenn du nicht
mehr alles weißt.«
    »Ich weiß nicht, was Gunasekra gemeint hat, als er Sie
so gehätschelt hat.«
    »Du bist zu blöde, Robot. Genau wie ich, und ich trage
das dumme Baby.«
    Robot lachte so laut, daß es sich zu
Störgeräuschen verzerrte. Er sagte: »Meinen Sie, Sie
und der fromme Doktor?«
    »Ich sehe voraus, daß wir eine hübsche Zeit
zusammen haben werden. Nicht Gunasekra. Den Kerl traf ich auf
der Vingança, als sie noch bei dem überschnellen
Stern war. Einer der gewöhnlichen Wissenschaftler. Ich kannte
ihn von früher her. Wir haben damals auf Fra Mauro zusammen
studiert. Ich war zehn Jahre im Gefängnis gewesen, und dann ist
es irgendwie passiert.« Es war ihr peinlich, aber sie wollte es
lieber hinter sich bringen, solange Robot nur eine Stimme war, die
sie abschalten konnte, wenn sie wollte. »Und ich hatte
vergessen, daß meine Antibabyspritze nicht mehr wirksam war;
und er hatte vermutlich keine und dachte, ich hätte
eine.«
    »Nun, die Kleinen haben bisher ein höllisch seltsames
Leben gehabt, he? Vielleicht wird es von jetzt an ruhiger für
sie werden.«
    »Das hatte Gunasekra gemeint. Wird dir auch der Countdown
gemeldet? Ich glaube nämlich, daß wir gleich starten
werden.«
    »Keine Sorge!« sagte Robot.
    Die Ziffern gingen auf Null. Strand und Meer drifteten einfach
davon. Dorthy, die sich gegen den Ruck der Beschleunigung
festgestemmt hatte, entspannte sich. Die Engel hatten auch das
vorausgesehen und die lokalen Schwerkraftfeldlinien geglättet.
Es war, als ob man in den Himmel fiele.
    Der weißgrüne Fleck war direkt voraus, Dorthy konnte
seine wallenden Ränder vor dem blauen Himmel erkennen. Kurz
bevor er sie verschluckte, sagte Robots Stimme: »Eines
möchte ich gerne wissen, nämlich wie es Suzy Falcon
ergangen ist. Aber vermutlich werde ich das nie erfahren.«
    Und dann wurden sie von Licht erfaßt, und die Zeit hielt
inne.

 
   18
     
     
    Suzy Falcon fiel. Sie fiel zehntausend Kilometer über einem
Ozean, der mit Eisbergen von Kontinentgröße gesprenkelt
war, die wie mattrote Gemmen auf dem schwarzen Wasser schimmerten.
Sie hatte die Sperre der Marodeure überlebt, aber nur knapp.
Schüsse mit Röntgenlasern in die Plasmastrahler hatten die
selbsterzeugten Kraftlinien zerstört, die die Strahlen
zusammenhielten und ihre Energie bis auf einen kleinen, aber
entscheidenden Rest zerstreut. Etwas hatte auch geholfen, das Heck
anzuheben. Aber das Schiff war verkrüppelt. Die Hälfte
seiner Sensoren weggesengt, Reaktionsmotor und Kühlerflossen zu
Schlacke geschmolzen, die Waffen verbraucht und der Computer
abgeschaltet, weil sie nicht bereit war, es mit Maschine aufzunehmen.
Das Lebenssystem war noch intakt und ebenso der größte
Teil der Auftriebsfläche; und das war alles, womit sie noch
spielen konnte. Sie hatte alle Reaktionsmasse in den noch vorhandenen
Strahltriebwerken aufgebraucht, um das Trudeln des Schiffs
auszugleichen, nachdem es vom Plasma getroffen war.
    Im freien Fall. Sie bemerkte ein schwaches Ionisationsglimmen, als
das Einzelschiff flach in die Hochatmosphäre des Dorns
eintauchte, die kaum mehr war als ein Vacuum, aber schon die enorme
Geschwindigkeit abzubremsen begann. Negative Beschleunigung
preßte das Stoßschutznetz der Liege in frische Beulen,
die vom Aufprall dos Plasmas stammten, und in alte Beulen, die sie
bekommen hatte, als sie sich das Schiff genommen hatte. Dazu kamen
noch die Brandwunden vom

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