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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Sehr gefährlich, aber auch sehr lohnend. Zumindest
möglicherweise. Wenn Sie zusagen, wird man Ihnen die Details
geben.«
    »Der FEIND«, sagte Suzy. »Man hat mir gesagt,
daß es sich darum handelt.«
    »Vielleicht. Wir sind nicht sicher. Aber die
Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch.«
    »Ich werde es tun«, sagte sie und kippte den Rest des
kühlen Feuerwassers hinunter.
    Die sanfte Miene des Sekretärs änderte sich nicht.
»Natürlich. Darum habe ich Sie gefragt. Sie werden mit
Ihrem Schiff zusammentreffen in etwas mehr als einem Tag, wenn es
Titan passiert.«
    »Passiert?«
    »Die WVN-Polizei kennt unsere… Pläne schon. Wir
müssen jetzt mehr achtsam sein.«
    Suzy kam ein beschwipster Einfall. »Ich bin nicht die erste
Person, die Sie gefragt haben, nicht wahr? Dies ist so wichtig,
daß Sie es nicht innerhalb eines Tages vom Boden aufsteigen
lassen wollten. Sofern Ihnen keine Wahl bleibt.«
    Der Sekretär berührte seinen seidigen weißen Bart
mit zwei exquisit manikürten Fingern. »Seyoura, ich gebe
zu, daß Sie ganz recht haben. Unser Pilot wurde auf Luna
verhaftet, als er den Liner nach Titan bestieg. Der zweite wurde hier
festgenommen, in Urbis, gerade gestern.«
    Suzy beschloß, dies so gut durchzustehen, wie sie konnte.
»Nun wohl, ich bin im Ruhestand gewesen und darum vermutlich
kein Opfer. Aber ich möchte hierbei eine Chance haben. Gegen den
FEIND.«
    Der Sekretär lächelte: »Seyoura, Sie sind unsere
letzte Hoffnung, wenn ich so sagen darf. Tatsächlich sollten Sie
gar nicht wirklich hier sein. Aber der Duke wünschte mit Ihnen
zu sprechen, ehe Sie abreisen.«
    »Das ist gut, denn ich muß ihn eine ganze Menge
fragen.«
    »Warten Sie, Seyoura! Er ist noch nicht
bereit…«
    Aber Suzy marschierte schon dahin, wo Bonadventure stand. Einer
der Ärzte fuhr ihm langsam mit einer Art silbernen Rute
über die Brust, ein anderer studierte auf einer kleinen
Holofläche das unscharfe, rot auf Rot pulsierende Muster.
    Suzy sagte: »Sie wollten mit mir reden.«
    Der Sekretär versuchte, sich zwischen Suzy und den Goldenen
zu drängen. »Es tut mir sehr leid, Gabriel. Ich
fürchte, sie ist ungeduldig. Seyoura, Sie werden in einem Moment
sprechen können.«
    »Laß sie jetzt gleich reden!« knurrte
Bonadventure, stieß den Arzt fort und schloß seine
Seidenrobe. Er war ein kleiner stämmiger Mann,
häßlich wie die Pitbulls, die Suzys Vater zum Kampf
abgerichtet hatte. Kräftige, grimmige Muskeln an den breiten
Kinnbacken, eng beisammen sitzende Augen unter hervorstehender Stirn:
Sein modisch enthaarter Schädel schimmerte im Feuerschein. In
einer Steckdose hinter seinem rechten Ohr hing ein Bündel von
Datenstöpseln. Er war so sagenhaft alt, daß sein Gehirn
nicht groß genug war, um alle seine Erinnerungen zu fassen. Er
klatschte in die Hände, und sofort standen zwei Leute zu seinen
Seiten. Der eine war ein fetter Mann mit bloßer Brust und einem
eleganten schwarzen Bart; die andere war eine Frau, so mager wie eine
Stange und mit Augen so kalt und hart wie jeder Stein auf Titan.
Sicher eine Goldene.
    Bonadventure sagte zu Suzy: »Zwei meiner Gesellschafter. Los,
Mädchen, sag deinen Spruch auf!«
    »Ich wünsche zu wissen, in was ich da hineingerate, das
ist alles.« Trotz des benebelnden Dunsts von Alkohol und
Polytrophem verspürte Suzy Angst. Sie war Bonadventure
früher schon öfters begegnet, aber nur zusammen mit dem
Team bei kurzen formellen Anlässen nach Turnierkämpfen.
Niemals so, mit ihm allein.
    Sie konnte das Gewicht seiner Autorität und seines Alters
fühlen. Es war, als ob man einer Elementarkraft entgegentreten
wollte, einem Gewitter oder einer Sonneneruption. Sie sagte:
»Ich meine, ich will für Sie gegen den FEIND fliegen. Ich
will noch mal eine Chance gegen sie haben: Aber ich möchte
wissen, auf was ich mich da einlasse.«
    Bonadventure streckte eine Hand aus, und jemand gab ihm einen
silbernen Pokal – eine verblüffend schöne Frau, das
Haar hoch aufgetürmt und mit kleinen Lichtern durchzogen, ein
kleines, ruhiges Gesicht und vollkommen weiße Haut, die die
silbernen Maschen ihrer Kleidung betonte; es war, als ob sie durch
einen Wimpernschlag in die Existenz gerufen worden wäre, als sie
neben Bonadventure trat, weniger real als die projizierten Goldenen
beiderseits von ihm.
    »In was du dich einläßt, ist höchst
illegal«, sagte Bonadventure. »Manche mögen es sogar
für einen kriegerischen Akt gegen die Föderation
halten.«
    Der fette Mann sagte: »Ich würde ihnen zustimmen.

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