Alien 3: Ewiges Licht
Es ist
ein Krieg. Das ist der wesentliche Punkt.« Er hatte eine hohe,
schnarrende Stimme mit leichtem Lispeln. Er lächelte Suzy direkt
an. »Schließlich kontrollieren meine Gesellschafter und
ich Wirtschaftsimperien, die weit größer sind als viele
Länder der Erde. Wir sind Monarchen, die über grenzenlose
Gebiete herrschen, über Subjekte, die alle ausschließlich
zu unserem Vorteil arbeiten. Aber diese Länder liegen innerhalb
der Konföderation. Das macht all dies so gefährlich, meine
Liebe.«
»Gerade am Ende des Krieges hat jemand ein neues Verfahren
aufgezeigt, um Orthidium zu gewinnen«, sagte Bonadventure.
»Dadurch ist der Preis für Katalfission-Batterien ins
Bodenlose gefallen – und mit ihm der Preis für
interplanetare und interstellare Reisen. Wir sponsern ein Dutzend
Erkunder mit Einsitzern. Schon besitzen wir die Rechte für eine
Welt so gut wie Elysium, vielleicht sogar noch besser. Es gibt darauf
bereits kleine Kolonien, Gruppen, die uns für das Recht der
Ansiedlung bezahlt haben. Gruppen, die die harte Arbeit der
Errichtung von Brückenköpfen verrichten und feststellen, ob
die einheimische Biosphäre irgendwelche Fallen enthält.
Draußen, jenseits der Jurisdiktion der Föderation,
verstehst du? In fünfzig Jahren werden wir mehr Welten
kontrollieren, als du dir träumen läßt.«
»Seyoura Falcon, wir treten in ein neues Zeitalter ein«,
sagte der fette Mann. »Wir verlassen die alte
marxistisch-demokratische Ära, wo das Individuum nichts galt und
die Geschichte durch Massenpsychologie bestimmt wurde, die sogenannte
Führer emporschwemmte.«
»Ein neues Zeitalter, Suzy!« brüllte Bonadventure.
»Eine Ära von Imperien und Imperatoren!« Er trank aus,
was in dem Pokal war, und stellte ihn heftig auf den antiken Tisch.
Sein Gesicht schimmerte im flackernden Licht der Flammen, die in dem
großen Kamin prasselten. Seine Augen funkelten. »Und du
fragst, was das mit dir zu tun hat, mit dem FEIND?« sagte
er.
»Nun ja.«
Bonadventure lächelte und zeigte kleine, weit
auseinanderstehende Zähne. Als Keimlinge einem geklonten Embryo
entnommen. Die vollen medizinischen Programme, die zu der Behandlung
auf Langlebigkeit gehörten, hielten ein halbes Dutzend Klone,
denen man das Gehirn entfernt hatte, als Ersatzteile bereit. Suzys
alter Freund hatte recht gehabt. Goldene waren irgendwie Vampiren
ähnlich, nur daß sie sich von Untoten ernährten,
anstatt von Lebendigen. Obwohl man munkelte, daß manche Leute
ihre Klone gesetzeswidrig austragen und aufwachsen ließen,
verfügbar für Gehirnverpflanzungen. Langlebigkeit war nicht
genug. Auf Unsterblichkeit kam es an, indem man einen Körper
nach dem anderen in Betrieb hielt. Nun eben doch Vampire!
Die schöne Frau übergab Bonadventure einen anderen
Pokal, und er gebot ihr, auch Suzy einen Drink zu geben. Das war
schwarzer rauchiger Wein, bitter wie Schießpulver. Sein starker
Dunst stieg ihr in die Nase.
Bonadventure toastete ihr mit seinem Pokal zu, nippte daran und
sagte: »Der FEIND. Suzy, hast du je darüber nachgedacht,
woher er kam?«
»Ursprünglich, meinen Sie? Ich vermute, daß wir
manchmal darüber gesprochen haben; aber das waren nur
Vermutungen. Niemand weiß es.«
Der fette Mann sagte: »Doch, es gibt jemanden. Sie hat alles
über den FEIND auf der anderen Kolonie erfahren.
P’thrsn.« Das Geräusch, das er machte, war wie eine
Mischung von Spucken und Niesen. »Natürlich keine
präzise Übersetzung; aber es war das, was der FEIND dort
seine Heimat nennt. Sehen Sie, es gab eine Expedition auf die
Oberfläche. Der FEIND verhielt sich zunächst still. Nicht
wie jene bei BD 20. Sie waren nicht normal intelligent, nicht so, wie
wir Intelligenz definieren. Nur unter Bedrohung oder in feindlicher
Umgebung, wie den Wohnsiedlungen der Asteroiden.«
Auf der anderen Seite von Bonadventure gähnte die Frau mit
den kalten Augen auffällig, sagte aber nichts.
Suzy setzte den Pokal auf dem Tisch ab und rieb sich die Schulter.
Der Schwanz des tätowierten Drachens bewegte sich unter ihrer
rechten Hand. »Jemand ist auf diesen Planeten gelandet? Steht er
nicht unter Quarantäne?«
»Das war vor der Quarantäne«, sagte der
fette Mann. »Fast alle Teilnehmer der Expedition wurden
getötet, nachdem der FEIND durch das Eindringen sozusagen
aufgeweckt wurde. Es überlebten nur zwei, und einer davon hat
die Geschichte des FEINDES herausgefunden. Sie haben einige Brocken
und Teile gehört, weil die Navy einzelne ausgewählte Fakten
nach außen
Weitere Kostenlose Bücher