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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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nach exotischeren Wegen, meine Zeit
zu verbringen; und dies hielt ich für einen hervorragend
geeigneten Ort. Aber um Ihnen die Wahrheit zu sagen, bin ich von ihm
ein wenig enttäuscht. Ich erwarte vielmehr die Abreise des
Passagierschiffs.« Nur das letzte war eine klare Lüge.
Talbeck konnte nicht widerstehen, sie dem mürrischen
Verbindungsoffizier zu unterschieben. Ehe Iwanow antworten konnte,
fügte Talbeck hinzu: »Ich hoffe, daß Sie mit mir eine
Erfrischung teilen werden. Ich gestehe, daß ich mich an gewisse
altmodische Formen von Etikette halte, die mich nötigen, den
Gastgeber zu spielen.«
    »Ich bin nicht hergekommen, um mich zu verbrüdern. Ich
will wissen, was Sie vorhaben, Barlstilkin. Ich hätte darauf
bestehen können, daß Sie und Yoshida auf dem
Passagierschiff bis zu seiner Abreise festgehalten würden,
anstatt die Erlaubnis erhielten, sich hier in die Angelegenheiten
einzumischen.«
    »Ich will auf jeden Fall Tee haben – Jasmin«, sagte
Talbeck seiner Dienerin, »wenn es den hier gibt. Ich glaube, es
ist für mich ein Glück, Seyour, daß Sie weder das
Passagierschiff noch die Vingança befehligen, Seyour.
Sonst wäre ich überhaupt nicht hier.«
    Iwanow hatte sich umgedreht, um die Dienerin zu beobachten, wie
sie geschmeidig zu der Theke hinüberschritt, biegsam in ihrem
nahtlosen einteiligen Overall. Er sagte: »Ich entschuldige mich
nicht für meine Empfehlung. Sofern Sie das überhaupt etwas
angeht. Außerdem hatte das keine persönliche Note. Ich
wußte nicht einmal, wer an Bord Ihres Schiffes war.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich es doch persönlich
nehme«, sagte Talbeck. »Ah, hier ist mein Tee. Sind Sie
ganz sicher, daß Sie…?«
    »Schluß mit dem Unsinn, Barlstilkin! Ich habe es schon
früher mit Goldenen zu tun gehabt. Ich weiß, was ihr von
uns haltet und wie ihr uns nennt. Kurzlebige. Ich kenne die kleinen
Aktionen, die ihr anstellt.«
    Talbeck nippte an seinem Tee. Natürlich stellte er mit einem
jeden dieses oder jenes an. Er hatte lange aufgegeben, das nicht zu
tun. Das Problem lag darin, daß er Iwanows Typ nur zu gut
kannte. Tückisch, kleinkariert und boshaft, auf kleine, billige
Art verwundet, so daß er von jedem immer das Schlimmste annahm.
Eher seinem Pflichtgefühl als seinen Herren gegenüber
loyal, was ihn zugleich naiv und gefährlich machte. Vielleicht
war dies der Grund dafür, daß er hierhergeschickt worden
war. Eine kleine schmutzige Campagne, um Korruption auszurotten, war
zu weit gegangen und war so unterdrückt worden.
    »Auch Ihr Schweigen beeindruckt mich nicht«, sagte
Iwanow.
    »Sie sind ein schwieriger Mann. Es ist nicht leicht, mit
Ihnen umzugehen, Seyour. Alles, was ich sage, macht mich schuldig,
und ebenfalls alles, was ich nicht tue. Mindestens könnten
Sie«, sagte Talbeck, dessen Herz wieder den kleinen Sprung
reiner Erregung machte, wie damals, als Iwanow ihm von Dorthys
Ausflug auf die Oberfläche des Mondes erzählt hatte,
»Sie könnten mir mindestens sagen, was Dr. Yoshida
vermutlich getan hat und weswegen ich angeklagt bin.«
    »Mit Dr. Yoshida werde ich mich beschäftigen, wenn sie
zurückkommt. Was Sie angeht, so wäre die Anstiftung von
Meuterei der wichtigste Anklagepunkt, sollte ich meinen.
Konspiration, um die Moral aktiver Marineoffiziere zu untergraben,
käme sicher hinzu.«
    »Ich nehme an, daß ich versuchen könnte, die
Gesellschaft der Marineoffiziere zu vermeiden. Aber ich bin ein alter
Mann, Seyour. Ich genieße sehr die schmeichelhafte
Aufmerksamkeit der jungen Leute.«
    »Genießen Sie die, solange Sie können!« sagte
Iwanow ironisch. »Und sagen Sie ihnen, sie sollen dieses Ihr
weibliches Spielzeug genießen, solange sie es
können! In weniger als einer Woche werden Sie und Dr. Yoshida
auf dem Passagierschiff zurückkehren. Harte Klasse, in der
medizinischen Abteilung. Es wird Ihnen schwerfallen, Unruhe zu
stiften, wenn Sie sich im Tiefschlaf befinden mit einer
Kerntemperatur von minus zwölf Grad. Und ich höre,
daß bei Goldenen das Auftauen problematisch ist. Also
genießen Sie alles, solange Sie können, Seyour! Nur
für den Fall.«
    In dieser Richtung gab es noch mehr, aber Talbeck hörte
einfach nicht mehr zu. Er entsann sich jetzt, woran Iwanow ihn
erinnerte, den ersten seiner Art, der Talbeck begegnet war, den
höflichen jungen Diplomaten, der seinem Vater das Ultimatum vor
vielen Jahren ausgehändigt hatte, die kaum verhohlene Drohung,
daß, falls Duke Barlstilkin IV. sich nicht der
Interessengemeinschaft der

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