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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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heißen? Was hast du vor?«
    »Dir bin ich keinerlei Rechenschaft schuldig.«
    »Stefan? Was ist denn hier los?« Mia setzte sich auf.
Ihr Haar war zerzaust.
    »Das mußt du Rayne fragen.«
    »Wenn du mir auch nur ein Haar krümmst, werden die Jungs
draußen es dir heimzahlen.«
    Sepuldeva zog den Schlitz seiner Jeans zu und trat an das kleine,
unverglaste Fenster. Unten auf der Straße standen zwei
uniformierte Männer.
    Er drehte sich zu Rayne um. »Also hast du es tatsächlich
wahr gemacht?«
    »Was soll das heißen?« fragte Stefan, und
Sepuldeva sagte ihm, daß draußen zwei Burschen von der
Gilde auf Rayne warteten. Stefan löste seinen Griff von Raynes
Schulter. »Verschwinde, auf der Stelle. Geh!«
    »Hör zu, das ist es, weshalb…«
    »Geh mir aus den Augen, ehe ich die Scheiße aus dir
herausprügele – Gilde oder nicht!«
    Rayne warf Sepuldeva einen halb verwirrten, halb ängstlichen
Blick zu und rannte die Stufen hinunter.
     
    Der Posten riet Sepuldeva mit verächtlicher Stimme: »In
meinen Augen hast du überhaupt kein Recht, mein Junge. Mach,
daß du verschwindest, ehe ich dir in den Hintern
trete.«
    »Die Frau, Sergeant, die mir diesen Passierschein ausstellte,
sagte, er berechtige mich zum Besuch meines Freundes. Die Frau hatte
den Rang eines Lieutenants. Aber vielleicht sollte ich
zurückgehen und sie darüber informieren, was Sie dazu
meinen.«
    Der grauhaarige Mann beugte sich vor, und die Tischkante bohrte
sich in seinen dicken Bauch. »Und was ist, wenn dein Freund dich
nicht sehen will?«
    »Sie haben ihn noch nicht gefragt. Soll ich dazu vielleicht
den Lieutenant bemühen?«
    »Treib es nicht auf die Spitze, Freespacer. Warte
hier!«
    Der Sergeant verschwand durch die Schiebetür und ließ
Sepuldeva in dem kahlen Vorraum zurück. Seit fast zwei Stunden
befand sich der Freespacer jetzt in der Kaserne der Gilde. Ihm kam es
wie zwei Tage vor.
    Nach einiger Zeit tauchte der Sergeant wieder auf und sagte mit
verkniffenem Grinsen: »Du kannst jetzt zu ihm.«
    Am Ende des langen Korridors glitt eine Tür mit einer milchig
getönten Scheibe zur Seite, und Sepuldeva trat ins Licht hinaus.
Pastellfarbene Lichtbahnen aus einem riesigen Bildschirm verflossen
zu einer Sinfonie aus Farben, und durch die grüne Scheibe eines
Fensters fiel das aktinische Licht von Procyon auf die gepolsterte
Bank, auf der Rayne hockte. Sein Kopf sah irgendwie merkwürdig
klein aus. Man hatte ihm die Haare geschoren.
    »Zehn Minuten«, knurrte der Sergeant hinter
Sepuldeva.
    Die Stiefel des Freespacers klapperten über schwarze
Fliesen.
    Rayne schaute nicht auf, sondern fragte nur: »Warum setzt du
dich nicht oder machst sonst was?«
    Sepuldeva schaute durch die grüne Scheibe hinaus. Etwa zehn
bis zwölf Kilometer hinter dem Raumhafen sah er die Klippenwand
aufragen, konnte sogar die weite Dehnung der Planetenoberfläche
als verwischtes Band hinter den hohen glitzernden Gipfeln ausmachen.
»Hübscher Ausblick!«
    Rayne nestelte an der offenen Schnalle seines grauen
Uniformoveralls herum. »Mein Kopf ist jetzt wieder klar. Selbst
wenn es nicht aus… Ach, vergiß es! Du wirst es noch
früh genug erfahren.«
    »Erfahren? Was?«
    »Es hat mit dem Schiff zu tun, das vor ein paar Tagen
landete. Du wirst schon sehen.« Rayne lachte gezwungen.
»Für mich ein Glücksfall!«
    In den schwarzen Fliesen waren rote, gelbe und weiße Punkte
eingearbeitet, um die sich feine Goldringe wie die Kreise um einen
ins Wasser geworfenen Stein immer weiter ausbreiteten – ein
Muster, das Sepuldeva überraschend vertraut vorkam. Aber er
hatte immer noch Schwierigkeiten, gedankliche Verbindungen
herzustellen. »Warum hast du das gemacht?« fragte er
Rayne.
    »Die Typen von der Gilde haben mit den Bullen in der Stadt
’nen Deal gemacht, um mich aus dem Knast zu holen. Und ihr? Wo
seid ihr, meine sogenannten Freunde, da gewesen?«
    »Wir hatten jemand getroffen, der behauptete, er könne
das für uns regeln.«
    »Dann habt ihr euch von ihm herrlich aufs Glatteis
führen lassen, Mann, denn bis die Gilde kam, hat sich kein
Schwanz um mich gekümmert. Aber das ist ja nicht mehr weiter
tragisch. Hab ’ne gute Koje hier, besser als die in dem
verdammten Zimmer, wenn du es genau wissen willst.«
    »Ein Hotelzimmer kostet aber weniger als ein Kontrakt mit der
Gilde. Du wirst noch daran gebunden sein, wenn das Embargo
längst aufgehoben worden ist. Wenn sie wollen, können sie
dich für die nächsten zehn Jahre auf einen langen Trip
schicken.«
    »Ach,

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