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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Bullen keine Sorgen zu
machen. Das Kind darf nur nicht längere Zeit hier irgendwo
herumhängen.«
    »Die ehrlichen Bullen lassen mich ohnehin zufrieden.«
Der Mann lachte.
    »Wir sind uns einig? Du wirst dafür bezahlt, also mach
deinen Job. Und vergiß nicht, wie die Freespacer über ein
gebrochenes Versprechen denken.«
    »Weiß nur, daß es verdammt lang her ist, seit du
dich das letzte Mal als Freespacer bezeichnet hast.«
    »Hab jetzt ’n eigenes Schiff. Wie du. Was sonst sollte
ich sein?«
    »Das mußt du mir schon sagen.«
    »Ich denke, du weißt es.« Spider starrte dem Mann
unerbittlich in die Augen, und nach einem Moment senkte er den
Blick.
    »Okay, für dich mach ich’s.« Klein-Ilia
spürte, daß der Mann die Worte übermäßig
dehnte, um seine Furcht zu verbergen. Er schämte sich deswegen,
schämte sich, nachgegeben zu haben.
    »Sehr gut.« Spider nickte. »Leb wohl, Kind«,
sagte sie zu Klein-Ilia und war schon halbwegs die Rampe hinunter,
ehe das Mädchen die Sprache wiederfand.
    »Vielen… vielen Dank!«
    Spider drehte sich nicht mehr um und verschwand im nächsten
Augenblick zwischen den Strahlbarrieren.
    »Nun, bist ja eh keine übermäßig große
Fracht«, brummte der Mann. »Komm rein, ehe dich einer
sieht.«
    Das Schott schien mit unsichtbaren Tüchern verhängt zu
sein. Klein-Ilia drückte sich hinter dem pickligen Rücken
des Mannes hindurch. Und dann war die Luft wieder nur Luft.
    »Druckvorhänge«, erklärte der Mann unbestimmt
und fügte hinzu: »Man nennt mich Kareem.«
    »Ilia«, antwortete Klein-Ilia höflich und schaute
sich nach allen Seiten um, während sie eine Wendeltreppe aus
Metall hochstiegen. Es war zwar ein gutes Gefühl, wieder im
Innern von etwas zu sein, dem leeren Himmel nicht mehr schutzlos
preisgegeben. Trotzdem empfand sie Furcht.
    »Du willst also unbedingt nach Luna?«
    Die Antwort erübrigte sich. Klein-Ilia schwieg und musterte
den Raum, in den die Treppe mündete. Er war rund und lag zum
großen Teil im Halbdunkel. Die Strahler, die noch
funktionierten, waren mit einer dicken Schmutzschicht überzogen
und warfen ihr schummriges Licht auf zerbeulte Container, die einst
Pflanzen enthalten hatten, auf durchgelegene Pritschen. In der
Rundung auf einer Seite war ein Kasten mit Geröll,
sorgfältig in verschiedenen Mustern gerakelt, in das ein paar
schwarze Felsen eingelegt waren. Die Steine und das Geröll
stammten aus einem Flußbett.
    »Auf den ersten Blick macht mein Kahn zwar nicht viel her,
aber ’s ist mein eigener, so wie Spider ’n eigenes
Einmannschiff hat. War früher mal ’ne Parallelraum-Yacht,
hat Intersystem-Sprünge gemacht. Aber dann hat man den
Phasenantrieb ausgebaut. Kareem-Cargo…« – der Mann
verbeugte sich leicht und preßte den Daumen gegen seine Brust
–, »… das bin ich, und dieses Schiff hier.
Spezialisiert auf besondere Fracht. Wie du zum Beispiel eine
bist.« Er nahm Klein-Ilia am Arm. Seine Hand war warm, trocken
und fest. »Kann mir gar nicht vorstellen, was Spider an dir
gefunden hat. Sie ist ’n Einzelgänger – wie die
meisten Einmannschiff-Piloten. Müssen es auch sein – bei so
’nem Job. So ist das nun mal da oben.«
    »Wohin bringen Sie mich?«
    »In die Kabine. Würde dir ja die Brücke zeigen,
aber da liegen zu viele lose Kabel herum.«
    »Sind Sie… sind Sie die einzige Person an
Bord.«
    »Nur ich, und der Computer. Nein, brauchst keine Angst zu
haben. Hier entlang.«
    Er führte sie eine steile Rampe hinauf und öffnete eine
Tür. Der Raum dahinter war klein und dunkel. Klein-Ilia konnte
eine Schlafpritsche in der Mitte erkennen, sonst nichts.
    »Schlaf ’ne Runde. Später werden wir dann abheben.
Muß nur abwarten, bis im Morgengrauen alle Fähren
gestartet sind. Aber du mußt dich ganz still verhalten,
verstanden? Sonst erwischen dich doch noch die Cops der Hafenpolizei,
und du kommst nie nach Luna.«
    Die Tür glitt zu. Klein-Ilia blieb in der Finsternis
zurück.
    Sie hockte sich auf den schmutzigen Boden nieder und lehnte den
Rücken gegen die Pritsche. Die Dunkelheit in dem Raum war ebenso
undurchdringlich wie die im tiefsten Meeresgraben und wurde noch
verstärkt durch die Szintillation, die ihre Augen auf das Dunkel
projizierte. Wenn sie sich auf die tanzenden Punkte konzentrierte,
formten sie Gesichter: Ilia, Tolon, Spider. Die Gesichter
verschwanden bei jedem Blinzeln, konnten aber jederzeit wieder
aufgerufen werden.
    Schließlich nahm Klein-Ilia Box aus der Tasche und
flüsterte: »Kannst du die

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