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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Malaysia … hatte der Alien ihn damit unter seine Herrschaft gebracht? Der Gedanke lag auf der Hand. Nur: Wenn Pasong über ein so effektives Mittel verfügte, Menschen seinen Willen aufzuzwingen, wieso setzte er den Lichtblitz nicht immer ein?
    Oder war der Grund für sein Zögern ein anderer? Tat er es, weil Pasong log und die Wahrheit sagte? Weil der Alien, versprach er das Unmögliche, aufrichtig war? Und mochte es sein, dass er, Rudi, diese Wahrheit spürte? Dass er diese Wahrheit begehrte und er deshalb …
    Rudi brachte seine Gedanken niemals zu Ende. Pasong trieb ihn weiter um die Erde.
    Rudi watete durch die Sümpfe von Anchorage, die an die Stelle des Permafrosts getreten waren, zu einem geheimen Kongress alaskischer Separatisten, traf einen ehrgeizigen General der zentralamerikanischen Republik, der von den guten alten Tagen der afrikanischen Offizierscoups träumte, begegnete an einem einsamen Strand in der Nähe von Acapulco Indios, die genug von Mexiko hatten und von einem neuen Inkareich träumten.
    Pasong versprach ihnen routiniert ihr Reich in seiner alten Glorie, und er und Rudi kehrten zurück in ihre Maschine. Rudi holte die Startfreigabe ein und ließ die Triebwerke anlaufen. »Wohin?«, fragte er Pasong.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Alien.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass wir unsere Aufgabe erfüllt haben.«
    »Dann kehren wir zurück? Nach Freetown? Oder zur Alien-Insel?« Rudi spürte unvermittelt eine Leere. Was würde er anfangen, wenn er Pasong nicht mehr flog?
    »Wenn du es möchtest. Du entscheidest. Ich habe zehn Wochen lang entschieden, jetzt bist du an der Reihe. Wohin willst du fliegen?«

    »Ich …« Rudi brachte keinen Satz zustande. Er wusste keine Antwort.
    »Das dachte ich mir.« Pasong nickte. »Ich will dir helfen.«
    Der Alien stand auf, streckte die Arme aus, und ein Lichtblitz fegte Rudi davon.

    Pfälzer Wald reloaded - Teil 4
    SpiegelSternFaz-Online | 26. 6. 2066 | 21:19:37
     
    Berlin. Das Bundesforstministerium teilte heute mit, dass der Biosphärenfeldversuch »Pfälzer Wald IV« zum Jahreswechsel beendet werde.
     
    »›Pfälzer Wald IV‹ ist ein großartiger Erfolg«, sagte Forstminister Waigele bei einer Pressekonferenz, »und ein Schlag ins Gesicht für all jene Rückständigen, die nach einer sogenannten natürlichen Erneuerung gerufen haben.«
     
    Zum ersten Mal sei es gelungen, auf einer großen Fläche - Waigele sprach von über 1500 Quadratkilometern - eine maßgeschneiderte, von Grund auf neu geschaffene Biosphäre zu etablieren. Der Pfälzer Wald, so Waigele, werde nach seiner Eröffnung seinen ehemaligen Weltruf als Erholungsgebiet wiedererlangen, ja sogar übertreffen.
     
    Der Pfälzer Wald war nach den Dürresommern der späten 2030er Jahre Waldbränden zum Opfer gefallen. Die Wiederaufforstungsprojekte I bis III wurden jeweils nach wenigen Jahren abgebrochen, als sich die neue Vegetation als nicht lebensfähig oder für Menschen gefährlich erwies.
     
    »Diese Projekte waren instrumental für unseren jetzigen Erfolg« verteidigte Waigele die hohen Kosten, die zur Entlassung mehrerer seiner Vorgänger geführt hatten. »Jetzt fahren wir die Ernte ein.«

    Der Minister führte aus, dass sein Ministerium von Anfragen aus aller Welt »förmlich bombardiert« werde. Ein Abschluss mit dem indonesischen Forstministerium, das sich seit Jahrzehnten erfolglos um eine Wiederaufforstung des Inselstaates bemüht habe, stünde unmittelbar bevor.
     
    Zum Abschluss der dürftig besuchten Konferenz - lediglich acht Journalisten verloren sich im Saal - verkündete Minister Waigele: »Dies ist ein großer Augenblick. Es mag nur wie ein kleiner Schritt für ein kleines Ministerium erscheinen, aber es ist ein großer Schritt für die Menschheit. Glauben Sie mir.«

KAPITEL 30
    Sie schliefen miteinander.
    Es geschah ohne ein Wort, ohne einen Laut. Paul streckte den Arm nach Marita aus, und im selben Moment spürte er ihre Hände. Sie legten sich auf seinen Rücken und Nacken und zogen ihn mit einem Ruck heran. Sie ließen Paul lange Zeit nicht mehr los.
    Als sie es taten, schlich er sich davon. Es geschah nicht lautlos. Nichts geschah in der alten Mühe lautlos. Das Bett quietschte, die Dielen quietschen, die winzigen, steilen Stufen der Treppe, als er sie hinunterstieg. Niemand hörte es. Oder zumindest störte es niemanden. Paul sah keinen Alien, er roch sie nur. Ihre neuen Körper hatten einen neuen Duft in die Mühle getragen. Er war herb und

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