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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Gesicht, und er zuckte mit den
Schultern. »Ich habe das ernst gemeint, ich hätte die Highschool ohne deine
Freundschaft nicht überstanden, und das College wäre ohne dich auch nicht so
klasse gewesen.«
    Mir fiel etwas ein. »Bist du deshalb auf die A . S . U . gegangen statt aufs Cal
Tech oder das MIT ?«
    Er lächelte. »Na ja, deshalb, und weil ich da schon wusste, dass ich
in der Wirtschaft glücklicher sein würde als in einem Labor.« Wieder
streichelte er mir übers Gesicht. »Aber ganz ehrlich, sogar wenn du auf ein reines
Mädchen-College hättest gehen wollen, hätte ich irgendeine Möglichkeit
gefunden, um dort aufgenommen zu werden.«
    Ich hatte Chuckie nie in die Stalkerecke gepackt, aber anscheinend
waren sogar die wirklich coolen Jungs, die auf mich standen, zumindest ein
bisschen krankhaft. Wäre ich damals nicht so überglücklich gewesen, dass er mit
mir an die Uni ging, dann hätte ich mich jetzt beschwert. Ich fühlte mich
schwer von Begriff und emotional zerschlagen. Ich schloss das Kästchen und
reichte es ihm. »Ich sage weder Ja noch Nein. Aber ich kann ihn erst behalten,
falls oder wenn ich Ja sage.«
    »Ich verstehe.« Er ließ das Kästchen in seine Tasche gleiten. »Also,
bist du bereit fürs Abendessen?«
    »Nein.«
    »Tja, dann tu so, als ob. Und tu auch so, als ob du einen Riesenspaß
hättest. Ich werde mich zusammenreißen, außer wenn jemand vorbeikommt, den wir
nicht ausstehen können, dann sind wir natürlich plötzlich wahnsinnig verliebt.
Du musst etwas essen, und tanzen könnte auch nicht schaden. Ich weiß, du hast
immer gedacht, ich würde Witze machen, aber ich nehme seit Jahren
Tanzunterricht, und mein Tango wird dir gefallen.«
    Ich lachte. »Okay, ich glaube, das schaffe ich. Sogar den Tango.«

Kapitel 66
  Das Abendessen war ganz in Ordnung.
Wir landeten bei Leuten am Tisch, die wir beide kaum gekannt hatten, und
konnten es so bei einem kurzen Small Talk belassen.
    Ich würgte ein paar Happen herunter, hauptsächlich weil Chuckie mir
einfach keine Ruhe ließ. Alles schmeckte wie Pappe, aber mein Magen schmerzte
etwas weniger.
    Er füllte mich außerdem mit einer Cola nach der anderen ab. Der
Kellner war äußerst aufmerksam, vermutlich weil Chuckie so großzügig Trinkgeld
gab. Er kam mir vage bekannt vor, aber es war dunkel, und ich hatte Wichtigeres
im Kopf als einen kleinen Mann in schlecht sitzendem Smoking. Ich hatte es mit einem
großen Kerl in perfekt sitzendem Armanianzug zu tun.
    Chuckie war tatsächlich ein toller Tänzer, ganz wie er gesagt hatte.
Warum er mir das all die Jahre verschwiegen hatte, wusste ich nicht, aber er
hätte es locker ins Finale von Let’s Dance geschafft.
Martini war auch ein paar mal mit mir tanzen gegangen, und ich hatte ganz neu
lernen müssen, was es bedeutete, sich von einem Mann führen zu lassen. Das
Tanzen machte mir tatsächlich Spaß, und ich stellte mir auch nur die Hälfte der
Zeit vor, Chuckie wäre Martini.
    Er fühlte sich unter dem Anzug muskulös an, aber eher wie Christopher,
schlank und drahtig. Allerdings hatte er seit Vegas, als ich ihn das letzte Mal
nackt gesehen hatte, ordentlich an Muskeln zugelegt. Damals war er auch nicht
gerade ein Hühnchen gewesen, aber auch noch nicht so ausgeprägt muskulös.
    Ich musste einfach alles neu abwägen, was ich über ihn wusste, und
mein Hirn kooperierte heute nicht besonders gut. Der seltsame Junge, mit dem ich
mich in der neunten Klasse angefreundet hatte, war schon zu einem erfolgreichen
Mann herangewachsen, bevor wir damals nach Vegas geflogen waren, um seine
ersten Multimillionen zu feiern. Aber ein bisschen schüchtern und unsicher war
er noch gewesen.
    Obwohl er sich schon an mich rangemacht hatte, noch bevor das
Flugzeug vom Boden abgehoben war, wie eine erfreuliche Erinnerung mir ins
Gedächtnis rief. Da fiel mir ein, dass es also doch noch einen Ort gab, an dem
ich Sex haben konnte, ohne an Martini zu denken. Allerdings würde mich dieser
Ort jetzt, wo mir alles wieder eingefallen war, wohl immer an Chuckie erinnern.
Mittlerweile war Chuckie kein bisschen merkwürdig, schüchtern oder unsicher. Er
war galant, charmant, lässig und, wie ich zugeben musste, verdammt attraktiv.
Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich fragte mich, ob er vielleicht
schon seit Jahren so war und ich es nur einfach nicht bemerkt hatte, so wie
alles andere auch. Ich hatte das schreckliche Gefühl, dass dem so war. Die
Erkenntnis, dass ich Chuckie in eine Schublade gepackt und ihn

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