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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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kuschelte
mich an ihn. Er legte den Arm um mich und zog die Decke über uns. Meine Hand
wanderte unter seine Gürtellinie. Er fing sie ab, legte sie an seine Lippen und
küsste meine Fingerkuppen. »Böses Mädchen«, murmelte er zufrieden wie ein Kätzchen.
    »Man kann’s ja mal probieren.«
    Er legte meine Hand auf seine Schulter und einen Finger unter mein
Kinn, hob mein Gesicht an, gab mir einen nachdrücklichen Kuss und drückte mich
enger an sich. »Schlafenszeit.«
    »Okay.« Ich lehnte mich an seine Brust und dämmerte weg.
    Eine leichte Turbulenz weckte mich. Es schien nichts los zu sein,
doch ich fühlte mich wach. Martinis Atem ging regelmäßig. Ich schloss die
Augen. Nichts. Und wenn ich nicht sehr müde war, machte es mich auch nicht
schläfriger, an Martini gekuschelt dazuliegen, sondern heiß.
    Langsam löste ich mich aus seiner Umarmung, deckte ihn sorgsam zu
und strich ihm übers Haar. Er gab ein zufriedenes Seufzen von sich. Ich küsste
ihn auf die Stirn und ging den Mittelgang entlang. Alle schliefen. Ich widerstand
der Versuchung, auch Christopher zuzudecken. Es gab keinen Grund, uns in eine
Situation zu bringen, die man auch nur im Entferntesten als romantisch
missverstehen konnte. Martini hatte seinen Standpunkt überdeutlich klargemacht,
ich hatte meinen einzigen entschuldbaren Liebesfehltritt bereits begangen.
Sollte ich mir noch einen leisten, würde Martini für immer aus meinem Leben
verschwinden.
    Beim bloßen Gedanken daran verkrampfte sich mein Magen. Meine Mutter
wollte zwar, dass ich mich nach Alternativen umsah, aber mir gefiel die Idee
nicht besonders. Auf der Suche nach einem Softdrink lief ich in die Bordküche.
    »Coca-Cola.« Ich öffnete den Kühlschrank, und da standen sie, in
jeder nur erdenklichen Variation und alle eisgekühlt. Ich schloss die Tür
wieder. »Wie steht’s mit Mountain Dew und Dr Pepper?« Ich öffnete die Tür
wieder, und natürlich fand ich jetzt Dew und Dr Pepper, so kalt, als stünden
sie schon seit Stunden da.
    Ich spielte dieses Spielchen noch eine Weile, wobei ich lauter
regionale und schwer aufzuspürende Softdrinks auswählte. Jedes Mal erschien
genau das, was ich wollte. Es machte mich wahnsinnig, dass ich nicht wusste,
wie das funktionierte, doch Martini weigerte sich noch immer, mir auch nur den
leisesten Hinweis zu geben.
    Ich griff mir einen Cactus Cooler und schloss den Kühlschrank ein
letztes Mal. Es funktionierte auch mit Essen, aber aus irgendwelchen Gründen
war ich nicht besonders hungrig. An dem großartigen Abendessen konnte es nicht
liegen, denn es war schon beinahe Frühstückszeit, doch ich spürte trotzdem
keinerlei Appetit.
    Ich ging durch die Kabine und fühlte mich bei all dem Geschnarche
wie eine Stewardess auf einem Übernachtflug. Also machte ich mich auf dem Weg
ins Cockpit. Um dort zu hören, wie sich Reader über Funk mit jemandem stritt.

Kapitel 20
  »… das ist mir egal. Die Situation
ist eskaliert und außer Kontrolle.« Reader klang wirklich aufgebracht.
    Als ich eintrat, sah sich Tim um. »Hi. Wollen Sie das Funkgerät
übernehmen, Commander?«
    Oh, also so eine Situation war das.
    Reader nickte zustimmend, Tim setzte sein Headset ab und reichte es
mir. Ich räusperte mich und versuchte, in den strengen militärischen Modus zu
schalten. Ich war zwar nicht sehr gut darin, doch ich machte meine mangelnde
Kompetenz in Sachen Militärsprech durch hartnäckige Entschlossenheit wett, das
zu bekommen, was ich wollte – um jeden Preis.
    »Hallo, hier spricht Commander Katt. Mit wem spreche ich?«
    »Hier spricht Karl Smith, Canaveral Ops, Spezialeinheit für
Geheimoperationen. Ich möchte, dass Sie und Ihr Team in die Zentrale der
Centaurionischen Division zurückkehren und sich nicht einmischen, Commander,
und ich möchte, dass Sie mir Ihr Umkehren umgehend bestätigen.«
    Ich sah Reader an und formte stumm die Worte: »Was zum Teufel …?« Er
rollte mit den Augen und zuckte die Schultern, dann konzentrierte er sich
wieder aufs Fliegen.
    »Entschuldigen Sie, aber warum genau wollen Sie uns jetzt wieder
nach Hause schicken, wo Sie uns doch zuerst hergebeten haben?«
    »Die Anfrage kam nicht von unserer Spezialeinheit.« Smith klang
wütend. Ich hatte den Eindruck, dass Martini senior einige Vorschriften
umgangen hatte, als er seinen Sohn kontaktiert hatte. Ich beschloss, die A.C. s zu verteidigen.
    »Wissen Sie, Mr. Smith, ich würde liebend gern einfach umkehren und
nach Hause fliegen, aber jetzt haben wir schon so

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