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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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fragte
mich Martini, als wir um eine Ecke bogen.
    »Ähm, wir nehmen ihn mit. Unser neuer Freund wird vermutlich nichts
sagen, wenn er das Klopapier nie wiedersieht. Aber wenn er es in irgendeinem
Mülleimer findet, könnte er den Vorfall melden.«
    »Ich hasse mein Leben.«
    »Soll ich das persönlich nehmen?«
    »Alles außer dir. Und auch nur in diesem Moment.«
    »Glaubst du, man hat uns gesehen, wie wir aus der Besenkammer
gekommen sind?«
    »Vielleicht. Allerdings wurde kein Alarm ausgelöst, also muss ich
Christopher dank deines Klopapiertricks nicht bitten, das Filmmaterial zu
ändern.«
    »Siehst du? Meine Pläne funktionieren immer.«
    Er schnaubte. »Na klar.«
    Wir begaben uns an das richtige Gate und schlossen uns den anderen
an. Ihre Mienen waren unbezahlbar. Ich wusste, dass Martini mich das später
büßen lassen würde.
    »Wow, wie schön, dass ihr beide an alles gedacht habt«, sagte Reader
mit einem breiten Grinsen.
    »Wollt ihr uns damit irgendetwas sagen?«, fragte Christopher.
    »Ich war schon pinkeln«, meinte Tim.
    Gower schüttelte den Kopf. »Und du leitest die Feldeinsätze jetzt
tatsächlich schon seit fast zehn Jahren?«
    »Das sollte einem wirklich nie ausgehen«, erklärte ich.
    »Ihr könnt mich alle mal«, grummelte Martini. »Können wir jetzt
gehen?«
    »Herrje«, sagte Kevin hinter uns. »Ich wusste ja nicht, dass wir
Extravorräte mit an Bord nehmen müssen, nur weil ich auch mitkomme.«
    »Alles voller Komiker hier«, grollte Martini.
    »Dann kommst du also mit?« Ich beschwerte mich nicht und sah, dass
auch Reader keine Einwände erhob.
    Er nickte. »Die Situation hier ist unter Kontrolle, aber nachdem,
was Paul mir erzählt hat, könntet ihr bei eurem nächsten Einsatz wohl
Unterstützung gebrauchen. Wenn das für dich in Ordnung ist«, fügte er an
Martini gewandt hinzu.
    »Klar«, seufzte Martini. »Dann macht’s gleich noch mal so viel
Spaß.« Er warf Tim den Karton zu, der ihn gerade noch auffangen konnte. »Oh, da
fällt mir ein – du unterstehst ja meinem Befehl.«
    »Genau genommen«, erwiderte Tim mit von dem Karton gedämpfter
Stimme, »unterstehe ich Kittys Befehl.«
    »Während eines Einsatzes«, rezitierte ich aus dem Gedächtnis, »sind
wir alle Jeff unterstellt.« Ich hatte dieser Regel noch nie gehorcht, doch
jetzt tat ich gern so, besonders weil ich wusste, dass es Martini Überwindung
kostete, Kevin gegenüber freundlich zu bleiben. Was eine ganze Reihe von
Ursachen hatte, unter anderem auch die Tatsache, dass ich Kevin für einen
waschechten Adonis hielt.
    Unser grauer, kaum gekennzeichneter Jet war gelandet und stand
bereit. Auch Alicia war bei uns, um sich zu verabschieden, und begleitete uns
die Rampe hinunter. Ich sah, wie sie ein Zettelchen in der Innentasche von Tims
Jackett verschwinden ließ. Dann rückte er den Karton so zurecht, dass man ihre
Gesichter nicht sehen konnte. Als wir Tim in den Jet zerrten, sah Alicia allerdings
ziemlich rot und verlegen wie ein kleines Mädchen aus. Sie winkte uns zu, die
Tür schloss sich, und wir waren wieder in Aktion.
    Reader und Tim kümmerten sich ums Fliegen beziehungsweise um die
Navigation, also konnte sich der Rest von uns entspannen. Das Flugzeug war
dasselbe, in dem ich auch an dem Tag geflogen war, als ich herausfand, dass es
echte Aliens gab. Es war auf größtmögliche Bequemlichkeit ausgerichtet worden,
die Sitze waren breit und weich, und es gab genug Beinfreiheit, sodass sich
auch Martini problemlos ausstrecken konnte.
    Das Flugzeug hatte außerdem eine hübsche Bordküche und ein
Schlafzimmer, das auch als Sanitärstation dienen konnte. Sosehr ich mich danach
sehnte, gemeinsam mit Martini Mitglied im Mile High Club zu werden, war mir das
mit all den vielen Leuten in der Kabine doch zu unangenehm. Auch wenn ich es
schaffen würde, beim Sex leise zu sein – was ich mit Martini bisher noch nie
bewerkstelligt hatte –, würde doch jeder wissen, was wir taten, und ich hatte
da so ein Gefühl, dass das meine Autorität untergraben könnte. Also setzte ich
mich einfach neben ihn, statt ihn ins Hinterzimmer zu zerren. Die anderen
ließen sich hinter uns nieder, je eine Person pro Zweiersitz.
    Die Sitze ließen sich zurückklappen, also verteilte Christopher
Kissen und Decken, sobald wir in der Luft waren, und alle legten sich hin. Es
war immerhin schon nach Mitternacht, sofort setzte allgemeines Schnarchen ein.
Auch Kevin schlief bereits.
    Ich schob die Armlehne zwischen mir und Martini hoch und

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