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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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blickte zu Lex hoch und bohrte dann sein Messer in einen Nervenknoten. Wieder schnellte der Arm des Aliens nach vorn. Sie erkannte, dass Scar ihr absichtlich einen Schreck eingejagt hatte, und Lex hätte jetzt schwören können, dass der Predator lachte.
    „Ha, ha, sehr lustig.“
    Predatoren haben also einen Sinn für Humor. Galgenhumor, sicher, aber irgendeine Art von Humor ist immer noch besser als gar keiner.
    Der Spaß war vorüber und Scar machte sich wieder an die Arbeit. Er schnitt Organe und Muskeln ab und behielt nur die Stücke der Schale, die er sorgfältig neben dem leeren Alienschädel aufstapelte.
    „Was tust du da?“, wiederholte Lex. Diesmal legte sie dabei ihre Hand auf Sears Arm, fest genug, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    Mit einem ungeduldigen Knurren warf Scar den halb verstümmelten Arm hin, an dem er sich zu schaffen gemacht hatte, und hielt sein Messer hoch, als wolle er es zur Schau stellen. Lex beugte sich vor, um die Klinge genauer anzusehen. Erst dann erkannte sie, dass sie nicht aus irgendeinem Metall geschmiedet war, sondern aus einer knochenartigen Substanz wie Elfenbein bestand, geschnitzt und scharf geschliffen.
    „Okay“, sagte Lex. „Das ist eine Spezialklinge… Na und?“
    Äußerst behutsam tauchte Scar die Spitze der Opferklinge in die sickernde Hirnschale des Aliens und benetzte sie mit dem Säureblut. Dann schüttelte er die Klinge über einem Teil seiner zerschlagenen Predatorenrüstung. Sobald die Tropfen auf die Oberfläche trafen, begann die Säure mit ihrer Arbeit und zerfraß die Rüstung.
    Dann schüttelte der Predator noch etwas mehr Alienblut von der Klinge und ließ es auf ein segmentiertes Stück des Alienpanzers tropfen. Nichts geschah, die Säure perlte einfach nur ab.
    Der Predator sah sie mit einem Ausdruck an, der eindeutig „Verstanden?“ sagen wollte.
    „Natürlich!“, rief Lex. „Die Aliens sind immun gegen ihre eigenen Abwehrmechanismen. Ein Stachelschwein kann sich ja auch nicht stechen.“
    Ganz offensichtlich war die Opferklinge, die der Predator trug, aus der gleichen Substanz gefertigt – dem Exoskelett eines Aliens geschnitzt, geformt und rasiermesserscharf geschliffen, wie die Klingen aus Walbein, die die Walfänger im neunzehnten Jahrhundert aus den Barten ihres Fangs gemacht hatten.
    Lex nickte energisch. „Ich verstehe, ich verstehe. Wir müssen uns nur zusammenreißen, dann schaffen wir es zur Oberfläche.“
    Scar streckte den Arm aus, hob seine Hand und berührte das Symbol auf seiner Maske.
    „Zusammenreißen… zur Oberfläche…“ Lex war völlig perplex, als sie hörte, wie der Predator mit einer elektronischen Aufnahme ihrer Stimme sprach.
    Sie lächelte und dann patschte er mit der Spitze seiner Faust gegen ihre zierliche Handfläche. „Abgemacht“, sagte sie.
    Plötzlich ließ ein unwirklicher Schrei, anders als die anderen, die sie bisher gehört hatten, die Wände erzittern. Der Schrei war mehr als laut genug, um bis in die enge Kammer hörbar zu sein, also war er wahrscheinlich in der ganzen Pyramide zu vernehmen.
    Lex und Scar tauschten nervöse Blicke, dann schnappte Scar sich ein Stück des Alienpanzers vom Haufen und schlug es Lex so derb gegen die Brust, dass es ihr den Atem aus den Lungen presste. Scar hielt es fest und maß es ab, dann warf er es zur Seite und nahm ein kleineres Stück.
    Lex verstand seinen Plan sofort und um ihm das zu zeigen, hob sie ein schweres Stück Panzer hoch und platzierte es auf seinem Unterarm.
    Der Predator spannte sich bei der Berührung an, aber er gestattete Lex widerstandslos, das Chitinstück auf seinem Arm anzupassen. Scar durchsuchte die Panzerstücke nach geeigneten Teilen und Lex zückte ihr Survivalmesser und schnitt Riemen von ihrem ruinierten Rucksack.
    Während sie Seite an Seite am gemeinsamen Ziel des Überlebens arbeiteten, begannen Lex und Scar – Mensch und Predator – wie ein Team zu handeln.
     
     
    In der Kammer der Königin
     
    Endlos lange Stunden war die Alienkönigin aufgrund der gezackten Ketten, die sie gefangen hielten, dazu gezwungen gewesen, ohnmächtig mit anzusehen, wie ihre wertvollen Eier eines nach dem anderen in den fauchenden Ofen geworfen wurden. Nur wenige Eier hatten die Chance bekommen, Leben hervorzubringen, und sie waren alle weggebracht worden, fort, in einen anderen Teil der Pyramide, an dem sie nicht über sie wachen konnte.
    Aber selbst hier und jetzt konnte die Königin spüren, dass ein Teil ihrer Nachkommen am Leben und

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