Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
Hinsicht doch ein bißchen mehr auf dem Kasten.“
Ellroy deutete auf eine der Projektionswände. Es war eine weite Parklandschaft zu sehen, die an Mittelengland erinnerte. Ein Bild des Friedens. Es stimmte nicht einmal die Jahreszeit, aber das schien ohne Bedeutung zu sein. „Hilft ihnen so was die Zeit zu überstehen?“
„Durchaus.“
„Verfügt die Navy auch über derartig hochwertige Kommunikationssysteme?“
Jenny Chang antwortete: „Ich würde sagen, wir sind denen um ein paar Jahre voraus.“
„Erstaunlich – wenn man bedenkt, daß es sich bei der NAMELESS SHADWOW um ein privates U-Boot handelt“, fand Mortin Ellroy.
Jenny Changs Gesucht blieb regungslos. Sie hob nur leicht das Kinn und erwiderte: „Gar nicht so erstaunlich, Ellroy.“
„Der Asmo-Gruppe scheinen Sie und dieses Boot ja sehr am Herzen zu liegen. Und natürlich Ihr Kampf gegen die INEX.“
Ein dünnes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Sie versuchen es immer wieder, nicht wahr?“
„Was?“
„Mir ein paar Informationen darüber zu entlocken, wer hinter der Widerstandsorganisation steckt. Wer sie finanziert, wer sie leitet, welche Macht letztlich sich dazu entschlossen hat, den verfluchten Invasoren der Erde die Stirn zu bieten.“
Ellroy zuckte die Achseln. „Ich weiß eben gerne, mit wem ich es zu tun habe. Können Sie das nicht verstehen, Jenny?“
„Zügeln Sie einfach Ihre Neugier, Mort. Es hat keinen Sinn. Ich werde Ihnen nicht mehr sagen. Ich KANN Ihnen im Übrigen auch nicht mehr sagen, auch wenn es Ihnen vielleicht schwer fällt, mir das jetzt zu glauben.“
„Bleibt mir wohl nichts anders übrig.“
„Es wäre schön, wenn Sie das so betrachten könnten, Mort.“
„Okay, okay!“ Mortin Ellroy hob beschwichtigend die Hände. „Ich habe verstanden. Aber vielleicht könnten Sie mir ein paar Details der bevorstehenden Mission in Palästina mitteilen.“
Jenny Chang nickte.
„Genau darüber wollte ich mit Ihnen sprechen“, sagte sie.
„ Dann schießen Sie los.“
Jenny Chang aktivierte über eine Sensorfläche an der Wand ein Fenster, in dem eine Kartendarstellung des Zielgebietes erschien. „Der Hafen von Akaba steht unter unserer Kontrolle. Dort gibt es größere Anlagen, wo sich Ausrüstung, Treibstoff und so weiter befinden.“
„Es hat wohl keinen Sinn zu fragen, wen Sie mit dem kleinen Wörtchen uns meinen, Jenny!“
„Sprechen wir einfach von der Widerstandsorganisation.“
„Und ab heute bin ich ein Teil davon, ohne etwas über die Hintergründe zu wissen?“ fragte Ellroy skeptisch zurück. „Ich kann nicht sagen, daß mir der Gedanke gefällt.“
„Sie sind doch daran gewöhnt. Oder haben Ihre Auftraggeber bei DEFENCE Ihnen jemals etwas die Hintergründe gesagt. Die wirklichen Hintergründe meine ich.“
Ellroy grinste breit.
„Erwarten Sie jetzt wirklich, daß ich Ihnen gegenüber Dienstinterna preisgebe?“
„Nein.“
„Na, sehen Sie!“
„Sie waren schon länger Teil der Widerstandsorganisation, ohne, daß Sie es ahnten, Mort.“
„Schon möglich.“
„Denken Sie nicht zuviel darüber nach. Machen Sie sich klar, daß das Nicht-Wissen ein entscheidender Sicherheitsfaktor für unsere Organisation ist. Ich weiß auch nicht sehr viel mehr, als Sie, auch wenn Sie sich beharrlich weigern, mir das zu glauben. Um ehrlich zu sein: Ich will auch gar nicht alle Hintergründe wissen. Das einzige, was für mich zählt ist, daß ich mich am Kampf gegen die INEX beteiligen kann. Dies ist die entscheidende Auseinandersetzung. Wir sind ein Teil davon. Die kritische Phase steht unmittelbar bevor. Aber das brauche ich Ihnen ja nun weiß Gott nicht auseinandersetzen. Schließlich dürften Sie zu den am Besten über die Aktivitäten der INEX informierten Menschen auf dem Globus zählen.“
Eigenartig, dachte Ellroy. Das Gerede von der entscheidenden Auseinandersetzung – Schlacht wäre wohl der passendere Begriff! – hatte in seinen Ohren eine fatale Ähnlichkeit zu den Predigten des wahnsinnigen Mönchs Maranow und seiner KIRCHE VON ARMAGEDON, die inzwischen im Commonwealth die macht übernommen hatte.
Andererseits war sachlich an dem, was Jenny Chang ihm auseinandergesetzt hatte, nichts auszusetzen.
Vielleicht hatte die Erde und ihre menschliche Bevölkerung ja auch in der Vergangenheit in Wahrheit nie so etwas wie eine selbstständige Entwicklung gehabt. Zumindest nicht über weite Phasen ihrer Geschichte, in denen die irdische Kultur ganz offensichtlich durch die im Hintergrund
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