Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Titel: Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
gehört“, meinte Peer Ondar grimmig.
    Der Taxi Driver bekam das mit. Er sprach offenbar gut genug Englisch, um die süffisante Nuance in Ondars Worten zu bemerken und bemühte sich, die Vorzüge und Wohltaten der Asmo-Gruppe im Kalifat zu preisen.
    Asmo habe Arbeitsplätze nach Bagdad und in andere Städte des Kalifats gebracht. Sie hätten die langersehnte Hovercarbahn von Mekka nach Teheran via Bagdad gebaut und so weiter und so fort.
    Er spulte seinen Text ab, als ob man eine Audioaufzeichnung abrief und der Konzern dafür bezahlt hatte.
    Moss Doretti die Augen und grinste Ondar an. Sein Blick schien zu sagen: Das hast du nun davon, daß du die neue Religion dieses Landes beleidigt hast!
    Schließlich schwieg der Taxi Driver.
    Er lenkte den Hovercar von dem Freeway herunter durch dichte Straßen. Hier kam es zu Staus. Der Großteil der Verkehrsteilnehmer verfügte nicht über Hovercars, sondern über altmodische Radfahrzeuge. Vom Automobil mit Verbrennungsmotor über Fahrrad, Rikscha, Handwagen und Eselskarren liefen hier die Verkehrsmittel der letzten vierhundert Jahre nebeneinander und quälten sich durch die engen Gassen.
    „Sind Sie sicher, daß dies wirklich der beste Weg ist?“ fragte Angus Santana.
    „Navigationssystem hat gesagt ja“, erwiderte der Taxi Driver. „Ist kürzester Weg. Aber viele andere scheinen das auch zu wissen.“
    Tatsächlich konnte man beobachten, daß auch viele der zumeist aus Asien stammenden Rikschafahrer, von denen in dem öffentlichen Straßenbild nach Hunderttausende in Bagdad geben mußte, ein satellitengestütztes Navigationssystem am Fahrradlenker befestigt hatten.
    Schließlich kam der Verkehr in einer der verwinkelten Straßen völlig zum erliegen. Gesänge waren zu hören. Eine Gruppe von weiß gekleideten Männern und Frauen zog durch die Straße. Sie schienen zu beten.
    Wie eine Mischung aus Demonstration und Passion wirkte das Ganze. Die weiß Gekleideten trugen Bilder bei sich, die den Messias aus der Wüste zeigten. Sein gütiges Gesicht wirkte von diesen Fotos – hin und wieder sah man sogar eine Holographie - auf die Menge herab. Offenbar waren diese Darstellungen aus dem Mediennetz kopiert und vergrößert worden. Besonders bei den Holographien machte sich die unzureichende Bildauflösung hier und da in großen Darstellungsfehlern bemerkbar.
    „Was ist da los?“ fragte Ondar an den Taxi Driver gewandt.
    „Diese Leute glauben, daß Allah einen neuen Propheten geschickt hat, der die Religion des Buches wieder vereinigen wird. Judentum, Christentum und den Islam.“
    „Dieser Wüstenmessias scheint ja auch hier mächtig Eindruck zu machen“, meinte Angus Santana.
    „Komisch, ich hätte gedacht, daß die Muslime etwas fester in ihrem Glauben sind“, sagte Moss Doretti. „Aber das scheint ein Klischee zu sein.“
    „Es ist ein Klischee“, bestätigte der Taxi Driver.
    Tatsächlich war fast ein Drittel aller Einwohner des Kalifats nicht mehr muslimisch. Seit dem zweiten Golfkrieg der Amerikaner gegen den nach seinem Tod zum Volkshelden verklärten Saddam waren evangelikale Missionare in die Region gekommen. Zunächst für Jahrzehnte ohne nennenswerte Wirkung. Aber nachdem der radikale Islam mehr und mehr seine Kraft und mit dem Versiegen der Ölquellen auch seine wirtschaftliche Grundlage verlor, wandten sich immer mehr Kalifatsbürger diesen oft radikalen christlichen Sekten zu. Manchmal bildeten sich bizarre Mischformen zwischen Islam und Christentum heraus, die vom unduldsamen, alttestamentarischen Eifer der Missionare gekennzeichnet wurden.
    Die Betenden zogen an ihnen vorbei.
    Sie schienen sich in einem Zustand vollkommner innerer Versenkung zu befinden. Manche von ihnen hatten die Augen geschlossen.
    Schließlich ging es langsam vorwärts.
    Das Navigationssystem gab seine Anweisungen und Vorschläge in englischer Sprache.
    Daher bemerkte Ondar, daß der Taxi Driver davon abwich, als er plötzlich in eine Seitenstraße einbog.
    „Haben Sie sich nicht vertan?“ fragte Ondar.
    „Ist besserer Weg“, sagte der Driver.
    Der Driver bog erneut ab. Die sonore Stimme des Navigationssystems protestierte.
    Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen.
    Rechts befand sich ein Straßencafé. Links ein Teppichgeschäft, das im Stil eines orientalischen Palastes gehalten war. Die Fassade war leuchtend blau. Straßenhändler prägten das Bild.
    Etwa ein halbes Dutzend Maskierter stürzte auf das Taxi zu, riß die Türen auf.
    Der Taxi Driver schien mit ihnen unter

Weitere Kostenlose Bücher