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Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Titel: Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sich an die Wand zu hängen. Hunderte solcher Fälle waren in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden. Die Dunkelziffer war hoch.
    Aber es existierte noch ein zweiter Grund, der die Regierung des Kalifats dazu veranlasste, dieses Gebiet weiträumig und hermetisch abzuriegeln. Schließlich vermutete man in den unterirdischen Bunkern der Israelis noch wertvolle militärische Geheimnisse, technisches Wissen, das auch heute noch überall auf der Welt interessierte Abnehmer gefunden hätte.
    Irgendwann wollte die Regierung des Kalifats das Wissen bergen, aber dazu war ein erheblicher Aufwand notwendig. Ein Aufwand, der fast so groß war wie der, den man aufwenden mußte, um ein Raumschiff zum Mond zu bringen.
    Seit dem Versiegen der Ölquellen hatte das Kalifat allerdings dazu nicht die Mittel und die vorhandenen Devisen mußten großteils für den Import von Süßwasser aufgebracht werden, das mit einer teuren Pipeline aus dem Eurasischen Commonwealth bezogen wurde.
    Insgesamt zwanzig Mann waren an dem Checkpoint der ehemaligen Nationalstraße nach Damaskus stationiert. Ihnen stand ein Stahlenschutz-ABC-Panzer zur Verfügung, der allerdings schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hatte und keineswegs mehr dem neuesten technischen Standard entsprach. Außerdem ein Schützenpanzer, der nur geringfügig jünger war und dem man aufgerüstet hatte. Darüber hinaus stand eine kleine Baracke zur Verfügung, die über keinerlei zusätzliche Schutzmöglichkeiten verfügte.
    Ab und zu kamen Strahlenexperten vorbei, deren Papiere geprüft werden mußten. Sie fuhren dann weiter in die verstrahlte Zone, um Messungen vorzunehmen. Aber im Gegensatz zu den Soldaten waren sie nur für ein paar Stunden dort und kehrten dann für Monate zurück in unverstrahlte Gebiete.
    Die Wachleute hingegen wohnten nur wenige Kilometer entfernt in den Dörfern rund um die verstrahlte Zone, deren Grenze letztlich willkürlich gezogen worden war. Von einem bestimmten Strahlungsgrenzwert an hatte die Regierung behauptet, die Strahlung sei unbedenklich.
    Aber auch in den so genannten unbedenklichen Zonen blieben die Werte immer noch weit über dem, was als natürliche Radioaktivität vorhanden war. Andernfalls hätte man fast ein Drittel des Staatsgebietes zur unbewohnbaren Zone erklären müssen. Darunter ausgerechnet Gebiete, die relativ fruchtbar waren.
    Der Kommandant der Wacheinheit hieß Jaffar. Er war erst vor kurzem dazu befördert worden. Sein Vorgänger war aus dem Dienst ausgeschieden, nachdem bei ihm Leukämie festgestellt worden war.
    Die Aussicht selbst einmal an derselben Krankheit zu sterben, die bereits eine ganze Reihe seiner Kollegen hinweggerafft hatte, verdrängte Jaffar. Und auch die Tatsache, daß zwei seiner sieben Kinder bereits an Krebs gestorben waren, brachte er nicht in erster Linie mit der Nähe der Todeszone in Verbindung.
    Es war Allahs Wille, der hingenommen werden mußte.
    Inschallah.
    Es stand dem Menschen nicht zu, den göttlichen Ratschluß in Zweifel zu ziehen. Es geschieht, wie etwas geschrieben steht.
     
    *
     
    An diesem Tag war alles anders.
    Anders als in all den Jahren der Routine, die Jaffar schon in verschiedensten Diensträngen bei der Wachtruppe hinter sich hatte. Eine Gruppe von Fußgängern bewegte sich auf die Absperrung zu. Es handelte sich um etwa zwei Dutzend Gestalten in mönchsartigen Kutten. Die Kapuzen waren tief ins Gesicht gezogen. Stumm gingen sie die Nationalstraße nach Damaskus entlang.
    Jaffar beobachtete sie schon eine ganze Weile mit dem Feldstecher.
    „Was sind das für Leute?“ fragte Sergeant al-Khalili.
    „Keine Ahnung“, bekannte Jaffar, der den Rang eines Leutnants bekleidete. Eigentlich ein viel zu hoher Rang für ein derart unbedeutendes Kommando. Es war eine Art zusätzlicher Gefahrenzulage. Niemals wäre Jaffar sonst mit seiner Schulbildung in diesen Rang befördert worden, nicht einmal nach dreißig Dienstjahren. Aber auf so viele Dienstjahre brachte es ohnehin keiner in dieser Wachtruppe. Die Strahlung war unerbittlich. Sie verhinderte es.
    „Das müssen irgendwelche Spinner sein“, meinte Jaffar. „Vielleicht Angehörige eines Derwisch-Ordens, die glauben, daß ihnen die Strahlung nichts anhaben könnte, wenn sie sich nur lange genug in Trance versetzen.“
    „Warten wir ab, was sie wirklich vorhaben“, sagte al-Khalili.
    „Natürlich“, nickte Jaffar. Im Hinterkopf hatte er seine direkten Befehle. Im Notfall war jeder sogar unter Einsatz von Schußwaffen daran zu

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