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Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Titel: Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihnen vorbei während sich die Wächter in den Schutzanzügen vor Schmerzen und Verzweiflung an die Helme griffen. Der ein oder andere ließ auch sein Sturmgewehr fallen und versuchte den Helmverschluß des Schutzanzugs zu öffnen.
    Die Kuttenträger gingen ungehindert die ehemalige Nationalstraße nach Damaskus entlang. Sie drehten sich nicht noch einmal um. Unbeirrbar setzten sie ihren Weg in die Strahlenhölle fort.
    Der Schmerz, den Jaffar und die anderen empfunden hatten, war so schnell vorbei, wie er gekommen war.
    In der Zwischenzeit waren die Kuttenträger schon etwa hundert Meter weit entfernt.
    „Feuer eröffnen!“ rief Jaffar. „Na, los! Worauf wartet ihr noch?“
    Die Wachsoldaten zögerten. Einige von ihnen setzten sich zunächst einmal die Helme ihrer Strahlenschutzanzüge wieder auf. Noch hatten sie Mühe zu begreifen, daß der Schmerz, der sie gerade noch wahnsinnig gemacht hatte, verschwunden war.
    „Ich habe gesagt: Anlegen und Feuer!“ schrie Jaffar wie von Sinnen. Er hatte noch die Worte seines Vorgesetzten im Ohr: Wenn Sie jemals zulassen, daß jemand die Barriere durchbricht, dann sind Sie Ihren Posten los, Jaffar. So hatte er zu ihm gesagt. Das war das Schlimmste, was ihm hatte passieren können, zumindest glaubte er das.
    Die ersten konzentrierten Feuerstöße der Sturmgewehre krachten los. Die Schar der Kuttenträger zeigte zunächst keinerlei Reaktion. Dann waren die Folgen der ersten Treffer sichtbar. Projektile fetzten in die Körper der Pilger hinein. Durch die kinetische Wucht der Geschosse wurden einige von ihnen zu Boden gestreckt.
    Sie haben es nicht anders gewollt, ging es Jaffar durch den Kopf. Irgendwie hatte er das Gefühl, sich dafür rechtfertigen zu müssen, auf im Grunde doch wehrlose Menschen schießen zu lassen.
    Wehrlos, dachte er. Der rasende Kopfschmerz, der sie alle daran gehindert hatte, für Augenblicke irgendetwas zu tun oder auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. Diesen Kopfschmerz brachte Jaffar unwillkürlich mit den Pilgern in Verbindung. Er hatte keine Ahnung, auf welche Weise sie ihn ausgelöst hatten, aber es stand für ihn intuitiv fest, daß sie es getan hatten.
    Als alle Pilger am Boden lagen ließ Jaffar das Feuer einstellen. Die Wachsoldaten senkten die Sturmgewehre.
    „Sie haben es nicht anders gewollt“, sagte al-Khalili, fast so als müßte er sich rechtfertigen. „Sie haben es regelrecht darauf angelegt, nicht wahr Kommandant?“
    Jaffar nickte.
    „Ja, das sehe ich genauso“, sagte er.
    Einer der anderen Männer meinte: „Ich frage mich, was das für ein Kopfschmerz war, der uns plötzlich außer Gefecht gesetzt hat.“
    „Außer Gefecht gesetzt?“ echote ein anderer. „Das ist ziemlich untertrieben. Ich dachte, ich werde wahnsinnig.“
    In diesem Augenblick erhoben sich die ersten der niedergeschossenen Kuttenträger wieder. Wie Zombies in einem schlechten Horrorfilm standen sie auf, um ihren Weg fortzusetzen, unbeirrt und ohne sich umzudrehen.
    „Allah u akbar!“ stieß Jaffar hervor. So etwas durfte es nicht geben, das war unmöglich. Vor seinen Augen waren diese Männer niedergeschossen worden und jetzt standen sie auf, um ihren Weg Richtung der Ruinen von Damaskus fortzusetzen.
    „Das glaubt uns niemand“, murmelte al-Khalili.
     
    *
     
    Ellroys Kommunikator schrillte. An der Kennung des Signals erkannte der DEFENCE-Agent, daß ein geheimer, speziell codierter Kommunikationskanal benutzt wurde. Eine Nachricht aus dem MILCOM-Gebäude: Prioritätsstufe 1.
    Ellroy nahm das Gerät vom Nachttisch und erhob sich.
    „Ja“, sagte er, nachdem er es eingeschaltet hatte.
    Auf dem Minibildschirm erschien das Gesicht von Leutnant Dalglish.
    „Hallo, Ellroy. Wie geht es Ihnen?“
    „Den Umständen entsprechend“, erwiderte Ellroy. „Die Tatsache, daß Sie mich jetzt anrufen, bedeutet wohl, daß es Arbeit gibt?“
    „Zumindest sollen Sie zu einer Lagebesprechung ins MILCOM-Gebäude kommen, Ellroy“, erklärte Dalglish.
    „Okay. Wann?“
    „Die Besprechung findet gegen 9.45 Uhr statt.“
    „Holt mich jemand ab?“ fragte Ellroy.
    „Wir haben ein Hover-Taxi zu Ihnen geschickt.“
    „Okay. Ich werde dort sein.“
    „Gut.“
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
     
     
    ***
     
    Eine Viertelstunde später traf das Hover-Taxi ein, viel früher als Ellroy erwartet hatte. Es handelte sich um eines jener Exemplare, die mit dem Zentralcomputer des Verkehrsverbundes von New Washington in Verbindung stand und von diesem

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