Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
hinten. Sein eigener Schuss wurde verrissen, ging ins Nichts und zertrümmerte eine der Glasscheiben der nahen Fensterfront.
Der Bewaffnete landete auf dem Rücken, stöhnte auf, wollte seine Waffe erneut hochreißen, doch Ellroys nächster Schuß war ein Kopftreffer. Er durchschlug die Datenbrille und drang exakt in das linke Auge ein.
Es war Ellroy bewußt, daß sich auf dem Flur weitere Bewaffnet befanden. Ellroy hingegen befand sich in einem vollkommen kahlen Raum, in dem es keinerlei Deckung gab. Er machte ein paar schnelle Schritte in Richtung der Fensterfront. Er blickte hinab. Ein paar Müllcontainer standen dort und Berge von Kartons, die niemand mehr abgeholt hatte. Regenwasser hatte sie weich gemacht.
Kurz entschlossen nahm Ellroy Anlauf. Er krümmte sich zusammen wie ein Embryo und sprang hinaus. Aus den Augenwinkeln heraus sah er den nächsten Bewaffneten in der Tür zum Korridor auftauchen. Ein Schuß peitschte, verfehlte ihn aber. Er fiel in die Tiefe. Ein bestialischer Geruch umgab ihn. Offenbar standen die Container schon seit Monaten hier und enthielten die Abfälle der letzten Mieter, die in diesem Gebäude gelebt hatten.
Immerhin landete Ellroy einigermaßen weich. Der Inhalt des Containers wurde durch sein Gewicht zusammengedrückt, so daß sich die bis dahin offenstehende Schiebeklappe zu schließen begann. Kurz bevor sie sich schloß und es dunkel um Ellroy wurde, sandte er noch einen Schuß hinauf zur Fensterfront, wo einer der Bewaffneten aufgetaucht war.
Ein Schrei gellte. Wenig später war das dumpfe Geräusch eines weiteren Körpers zu hören, der offenbar auf die geschlossene Klappe des Containers aufschlug. Er rutschte anschließend davon herunter. Ein schabendes Geräusch entstand dabei.
Dann plumpste er mit einem dumpfen Laut zu Boden.
Ellroy rappelte sich auf. Er schob den Containerdeckel ein Stück zur Seite. Nur einen Spalt, so daß er Deckung behielt. Dann feuerte er noch ein paar Mal hinauf in jenes Stockwerk aus dem er gesprungen war.
An einem zerstörten Fenster sah er eine Bewegung. Immer wieder drückte er seine Mooli MDK ab.
Schließlich schob er den Containerdeckel völlig zur Seite.
Er musste hier raus.
Und zwar so schnell wie möglich.
Ihm blieben vermutlich nur wenige Augenblicke, bevor sich an irgendeinem der Fenster wieder jemand zeigte und eine Waffe in seine Richtung abdrückte.
Mit Mühe richtete er sich auf. Der weiche Untergrund, der aus fauligen Abfällen bestand, gab nach. Ellroy wandte seine ganze Kraft auf, um aus dem Container heraus zu kommen. Mit einem Sprung landete er auf dem Boden, rollte sich auf dem Asphalt ab. Ein Geschoß zischte dicht an ihm vorbei und sprengte ein faustgroßes Stück aus dem Asphalt heraus. Splitter flogen durch die Luft. Ellroy spürte sie schmerzhaft am Unterschenkel.
Er wußte, daß es sinnlos war über den freien deckungslosen Innenhof zu flüchten. Die maskierten Verfolger hätten ihn ohne weiteres über den Haufen geschossen. Also preßte er sich dicht an die Hauswand und gelangte bis zu einem Rost, das ein Kellerfenster schützte.
Ellroy bückte sich, hob das Rost aus seiner Verankerung heraus, warf es zur Seite. Unter dem Rost gähnte ein etwa ein Meter fünfzig tiefer Schacht. Ellroy sprang hinein. Das massiv gesicherte Kellerfenster öffnete er mit mehreren gezielten Schüssen aus seiner Mooli MDK. Es sprang auf. Ellroy trat es zur Seite.
Vor ihm gähnte Dunkelheit. Ellroy sprang, gerade noch rechtzeitig. Hinter ihm verwandelte sich alles in ein Flammenmeer. Eine Explosionshölle wütete hinter ihm, offenbar hatten seine Verfolger versucht, ihn mit einer Handgranate oder einem Explosionsgeschoß den Garaus zu machen.
Ellroy spürte die mörderische Druckwelle und die Hitze. Für Sekunden hatte er das Gefühl, daß ihm die Haare vom Kopf gesengt werden. Hart kam er auf dem Betonboden auf. Durch die Druckwelle der Explosion wurde das Kellerfenster komplett aus seiner Halterung herausgerissen und flog wie ein Geschoß durch die Luft.
Ellroy presste sich an den angenehm kühlen Boden. Über ihm leckte eine Flammenzunge aus der Öffnung des Kellerfensters herein. Ein scharfer Geruch stieg ihm in die Nase. Beißender Qualm bildete sich. Ellroy glaubte zu ersticken. Er wußte, daß er wieder auf die Beine kommen mußte, wenn er überleben wollte. Schließlich war das nicht die erste Explosionshölle, der er entgangen war. Wenn man nicht von der Druckwelle getötet oder von der Flammenzunge erfaßt worden war,
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