Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
fensterlos. Das künstliche Licht wirkte deprimierend.
General C.E. Stryker und Oberst Sheehy waren bereits anwesend.
Dalglish deutete auf einen Schalensitz. „Nehmen Sie Platz, Ondar.“
„Danke. Zu gütig.“
„Ihre Ironie können Sie sich sparen“, kommentierte Dalglish kühl.
Die Schiebetür hatte sich indes selbsttätig geschlossen.
General Stryker, der DEFENCE-Chef, machte eine Leichenbittermiene.
Irgendetwas muß geschehen sein, ging es Ondar durch den Kopf.
Auch Oberst Sheehy, der operative Chef der Anti-Terror Einheit, wirkte äußerst angespannt.
Was hat das zu bedeuten, dachte Ondar. Hat die Invasion der außerirdischen INEX begonnen? Oder gab es andere Probleme, die den beiden ordenbehängten Herrn in Uniform den Schlaf raubten?
„Guten Morgen, Agent Ondar“, eröffnete Oberst Sheehy das Meeting. „Ich will nicht lange drumherum reden. Die Lage ist äußerst ernst.“
„Worum geht es?“ fragte Ondar.
„Um Ihren Partner.“
„Mortin Ellroy?“
„Exakt.“
„Was ist mit ihm?“
„Eigentlich dachten wir, Sie könnten uns das vielleicht sagen“, mischte sich jetzt General C.E. Stryker in das Gespräch ein.
Oberst Sheehy aktivierte ein virtuelles Terminal, das Teil der Tischoberfläche war.
Ondar konnte von seiner Position aus keinen Blick darauf werfen.
Der Oberst machte einen sehr konzentrierten Eindruck.
Stryker wandte sich indessen an Ondar.
„Wer wäre prädestinierter dafür, nach Ellroys Verbleib zu forschen als Sie, Ondar?“
„Ich? Heißt das, Sie gehen davon aus...“
„Wir gehen von gar nichts aus“, erwiderte Stryker noch ehe Ondar seinen Satz zu Ende sprechen konnte. „Aber wenn ein Geheimnisträger erster Güte gewissermaßen verschwindet, dann schrillen bei uns natürlich sämtliche Alarmglocken, wie Sie verstehen werden.“
Der Gedanke nach Ellroy zu fahnden, gefiel Ondar ganz und gar nicht, aber so wie die Lage nun mal war, hatte er keinen Grund diesen Auftrag abzulehnen, wollte er nicht riskieren, daß man an seiner eigenen Loyalität zu DEFENCE, zu den Free States of America möglicherweise plötzlich Zweifel hegte. Zweifel, die offenbar auch in Bezug auf Ellroy bestanden.
„Wann haben Sie Ellroy zum letzten Mal gesehen?“ fragte Stryker.
„Das war gestern. Ich habe ihn besucht.“
„Was hat Ellroy getan?“
„Er hatte da irgend so ein interaktives Ballerspiel.“
„Sind Sie sich sicher, daß es ein Computerspiel war und nicht irgendeine geheime codierte Datenverbindung?“ mischte sich Sheehy ein.
„Ich war nicht dort, um Ellroy einer Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen“, erklärte Ondar etwas pikiert.
Sheehy blickte auf sein Terminal. Sein Gesicht wurde plötzlich ernst, noch viel ernster als zuvor. „Unsere Kommunikationsüberwachung zeigt an, daß Sie gerade eben noch Kontakt mit Ellroy hatten.“
„Gerade als Sie das MILCOM-Gebäude betraten, bekamen Sie einen Anruf“, erinnerte ihn Leutnant Dalglish.
„Ja, das ist richtig. Jemand hat versucht, mich anzurufen.“
Leutnant Dalglish erhob sich von seinem Platz, trat auf Ondar zu und streckte die Hand aus. „Bitte geben Sie mir Ihren Kommunikator. Ich möchte das überprüfen.“
Ich habe keine andere Wahl, dachte Ondar. Zögernd übergab Ondar seinen Kommunikator. Dalglishs Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln, breit und eiskalt.
„Vielleicht gelingt es uns ja den Ursprungsort des Signals im Nachhinein zu lokalisieren“, meinte er. „Ich nehme zwar nicht an, daß Ellroy sich noch dort befindet, aber immerhin hätten wir dann einen Anhaltspunkt.
Ondar lehnte sich zurück.
„Wie stellen Sie sich die Ausführung dieses Auftrags vor?“
„Ganz einfach. Sie bringen Ellroy möglichst wohlbehalten hierher zurück.“
„Und wenn er sich weigert?“ fragte Ondar.
Sheehy und Stryker wechselten einen kurzen Blick miteinander, schließlich ergriff Sheehy das Wort. Es war deutlich erkennbar, daß beide Männer sich vorher genau über diesen Fall abgesprochen hatten und der General die große Linie selbstverständlich abgesegnet hatte.
„Ellroy ist ein Geheimnisträger erster Klasse“, sagte Sheehy. „Wir müssen wissen, warum er verschwunden ist, ob er vielleicht von irgendeiner interessierten Seite umgedreht wurde oder ob er sich entschlossen hat aus dem DEFENCE-Dienst auszusteigen und überzulaufen.“
„Ah, daher weht der Wind.“
„Ja, daher weht der Wind! Und Sie können sich vorstellen, daß einige Leute ganz schön nervös geworden
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