Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
einem Nebenraum hervor, der nur durch einen dünnen, fließenden Vorhang vom Hauptraum getrennt war. Der Kahlkopf verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gibt es irgendwelchen Ärger, Noemi?“ fragte er.
„Nein, Clint“, erwiderte Noemi Smith. „Mal abgesehen davon, daß dieser Mann zu Mister Laguna will.“
„Worum geht es?“ fragte Clint.
„Das kann ich hier schlecht sagen“, erklärte Ellroy. „Nur soviel. Ich habe ihm ein interessantes Geschäft vorzuschlagen.“
„Ach, ja?“
„Ja.“
Der Kahlkopf blies die Luft auf eine Weise durch die Nase, die ein eigenartiges Geräusch machte. Mortin Ellroy fragte sich, mit welcher gottverdammten illegalen Stimulanzdroge er sich die Schleimhäute wohl ruiniert hatte. Die Auswahl war ja so verdammt groß…
Mortin Ellroy hob das Kinn.
„Was ist?“
Der Kahlkopf schluckte.
„Kommen Sie mit.“
Neben seinen legalen Geschäften machte Dan Laguna sein Geld mit dem Verkauf von illegalen Identitäten. Ellroy kannte ihn. Sie hatten gemeinsam einige Zeit in der Ultra Force gedient. Dan Laguna war unehrenhaft entlassen worden, aber Ellroy traute ihm und er brauchte jetzt jemanden, dem er vertrauen konnte.
Sie gingen in den Nebenraum und kamen von dort in einen langen, schmalen Korridor.
„Warten Sie einen Moment“, sagte der Kahlkopf. Er aktivierte ein Interkom-Gerät. Ein Kameraauge richtete sich auf Ellroy.
„Hier ist jemand, der Sie sprechen möchte, Mister Laguna“, sagte der Kahlköpfige. „Sehen Sie ihn sich an und entscheiden Sie, ob Sie ebenfalls mit ihm sprechen möchten.“
Mortin Ellroy wandte sich dem Kameraauge zu. „Ja, sieh mich ruhig an, Dan. Ich bin's, Mortin Ellroy. Du solltest mich eigentlich wieder erkennen. Solange ist es schließlich noch nicht her, daß wir zusammen bei der Ultra Force waren.“
Die Antwort war zunächst einmal Schweigen. Dan Laguna schien noch nicht entschieden zu haben, ob er den ehemaligen Ultra Force Kameraden empfangen sollte.
„Nun mach schon, Dan. Was befürchtest du? Daß irgendeiner deine Konkurrenten mich als Killer angeheuert hat? Du hättest im legalen Kokain-Geschäft bleiben sollen, wenn du so viel Angst hast.“
Jetzt endlich meldete sich eine Stimme. Ellroy erkannte sie wieder. Sie gehörte zweifellos Dan Laguna.
„Laß ihn herein, Skullface“, knurrte Laguna offensichtlich an den Kahlköpfigen gerichtet.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen Summen.
„Nach Ihnen“, sagte Skullface. Er grinste dabei, bleckte seine makellosen Zähne wie ein Raubtier.
Mortin Ellroy trat in ein weiträumig angelegtes Büro in dessen Zentrum sich ein gewaltiger marmorner Schreibtisch befand. Ein Schreibtisch, so groß wie er es nie im MILCOM-Gebäude oder irgendeiner anderen zivilen oder militärischen Befehlszentrale gesehen hatte.
Der Schreibtisch eines Protzers, ging es Ellroy durch den Kopf. Dan Laguna wollte mehr darstellen als er war, den großen Geschäftsmann geben.
Die Wände waren von Drei-D-Projektionen belegt und erst auf den zweiten Blick überhaupt erkennbar: Medienwände, mit Darstellungen von täuschend realistischer Art. Auf der linken Seite war die täuschend realistische Darstellung einer schäumenden Meeresbrandung zu sehen. Der Eindruck von Weite war frappierend. Der Geruch von Seetang hing in der Luft, Seetang und Salzwasser.
Auf der gegenüberliegenden Seite war das Panorama von New Washington zu sehen mit einer Live-Cam aufgenommen von einer der höchsten Wolkenkratzer der Stadt.
Dan Lagunas Büro befand sich eigentlich im Erdgeschoß, aber er gönnte sich die Illusion aus dem Penthouse eines Riesentowers hinaus auf die City zu blicken.
Die dritte Wand wiederum wurde durch zahllose Fenster gekennzeichnet. Fenster von Newsdiensten, TV-Kanälen, Bildausschnitten aus der Spielhalle und einigen Fenstern, die für Privatverbindungen reserviert waren.
„Hi, Mort“, sagte Dan Laguna, ein breitschultriger blaßgesichtiger Mann, der immer noch einen recht gut trainierten Eindruck machte. Die Blässe allerdings hielt Mortin Ellroy nicht für echt. Lange vorbei waren die Zeiten da man sich künstlich gebräunt hatte, um den Eindruck zu erwecken, viel im Freien gewesen zu sein, sich am Strand geaalt zu haben. Noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts hatte ein braun gebrannter Körper dem gängigen Schönheitsideal entsprochen. Es hatte sich gründlich geändert seit ein, durch die Zerstörung der Ozonschicht, erhöhter Anteil von UV-Strahlung dafür gesorgt hatte, daß die Hautkrebsrate
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