Aliens in Armani: Roman (German Edition)
halten können.
»Aus, Jungs, runter mit euch. Kommt schon, seid gute Hunde und kommt runter.«
Es brachte rein gar nichts.
»Jungs, SITZ!«, rief Mum. Beide Rüdenhintern landeten auf dem Boden.
»Danke«, ächzte Martini und wischte sich den Sabber vom Gesicht. »Könnte ich mal kurz in Ihr Bad?«
»Natürlich«, entgegnete Dad, während er uns ins Zimmer schob. Die Hunde trotteten zu Mum hinüber und taten so, als könnten sie sich benehmen. »Weißt du, wo es ist, Jeff?«
»Hmhmm«, sagte Martini und durchquerte das Wohnzimmer. Er schloss die Badezimmertür hinter sich, und ich hörte das Schloss einrasten.
»Nette Bude. Eure ist mindestens dreimal so groß wie meine.«
»Darum hat sich Christopher gekümmert«, antwortete Mum.
Etwas an der Art, wie sie seinen Namen aussprach, ließ mich den Kopf drehen. »Was machst du denn hier?«
Christopher lehnte an der gegenüberliegenden Wand. Er stand hinter dem Sofa und streichelte zwei unserer Katzen. »Ich wollte deine Eltern besuchen«, sagte er, als wäre es nichts Besonderes. »Und warum ist Jeff hier?«, fragte er schneidend.
Aha, der gute alte Christopher war also zurück.
»Weil ich mich hier allein nicht zurechtfinde. Also, ich hoffe, du hattest Spaß, schade, dass du schon gehen musst, wir sehen uns dann beim Mittagessen.« Wenn Mr. Muffel wieder da war, wollte ich ihn jedenfalls nicht hier haben. Als er nett war, hatte ich ihn einen Moment lang fast gemocht, aber jetzt fragte ich mich, ob ich die Chance nicht hätte besser nutzen und ihn vollkotzen sollen.
»Kitty, sei nicht unverschämt.« Mum sah Christopher mitfühlend an. »Sie wird nörgelig, wenn sie müde ist.«
»Dann ist sie meistens müde«, antwortete er grinsend. Sie lachten sich verschmitzt an.
Ich erinnerte mich daran, dass ich diese Situation später gut gebrauchen konnte, um mich in Rage zu bringen.
»Hast du dich um Claudia und Lorraine gekümmert?«
»Daran hat mein Vater schon gedacht. Es geht ihnen gut.«
»Prima, dann also noch mal, nett dich getroffen zu haben, raus jetzt. Ich möchte gern mit meinen Eltern allein sein.«
»Allein mit ihnen und Jeff?« Der Böse Blick ersten Grades war wieder voll da.
Bevor ich antworten konnte, kam Martini aus dem Bad. Er sah Christopher und runzelte die Stirn. »Schön, dich zu sehen. Was willst du hier?«
»Ich habe ihn eingeladen«, sagte Mum eisig. »Er war es schließlich nicht, der vorgeschlagen hat, meine Tochter als Köder für ein Alienmonster zu missbrauchen.«
Martini zuckte zusammen. »Ich …«
»Nein, Angela hat ganz recht«, unterbrach ihn Dad. »Sie sind mit unserer Tochter intim geworden, und am nächsten Morgen werfen Sie sie den Geiern zum Fraß vor.«
Wieder zuckte Martini zurück, und Christopher verschoss sämtliche Böse Blicke nacheinander.
»Ehrlich gesagt«, fuhr Mum fort, »glaube ich, dass besser du gehen solltest, Jeff, nicht Christopher.«
Martinis Augen waren geschlossen, und dem Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu urteilen hatte er üble Kopfschmerzen, die sich rasch zu einer heftigen Migräne steigerten. Er sah schlimm aus, und es wurde immer schlimmer.
»Mum, Dad, seid still.« Ich sprang vor und stützte Martini, als er zusammenzubrechen drohte. »Sofort! Haltet alle den Mund und hört auf, wütend auf ihn zu sein, und zwar jetzt!«
Ich legte mir seinen Arm um die Schultern und brachte ihn ins Schlafzimmer. Irgendwie schaffte ich es, ihn aufs Bett zu hieven. Sein Gesicht war blass, und seine Haut fühlte sich kalt an. Ich streichelte ihm über den Kopf, er stöhnte. »Halt durch, Jeff«, flüsterte ich und küsste ihn auf die Stirn. Es schien ein wenig zu helfen.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer und baute mich vor meinen Eltern auf. »Ich brauche Jeff, und ich brauche ihn einsatzbereit. Er ist Empath, und seine Blockaden sind runtergebrannt. Das hier ist wirklich qualvoll für ihn, er kann nichts abwehren, und es macht ihn krank, dass ihr wütend auf ihn seid. Nach allem, was ich weiß, könnte es ihn umbringen. Er braucht Ruhe, und uns rennt die Zeit davon. Und anstatt mir zu helfen, hockt ihr hier mit diesem Musterknaben zusammen, hetzt gegen mich und macht Jeff fertig.«
»Wir hetzten nicht«, gab Mum zurück. »Wir sind wütend und besorgt, und ich finde, wir haben das Recht dazu, wie dein Vater schon gesagt hat.«
»Nein, das habt ihr nicht. Hier geht es nicht darum, ob ihr meinen Freund mögt oder nicht, zum Teufel, hier geht es um die landesweite Sicherheit. Und gerade ihr solltet
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