Aliens in Armani: Roman (German Edition)
das verstehen.«
»Das tun wir, aber es passt uns trotzdem nicht«, entgegnete Dad.
»Das ist mir egal. Hier geht es auch nicht darum, was euch passt und was nicht. Ihr müsst damit aufhören und euch beruhigen, und wenn ihr das nicht schafft, dann verlasst, verdammt noch mal, sofort das Zimmer. Jeff hält das nicht aus, und er verdient es auch nicht. Wenn er mich nicht als Köder vorgeschlagen hätte, dann hätte ich es selbst getan.«
»Warum?«, fragte Dad.
»Weil es das Vernünftigste ist und das Richtige ist. Jedenfalls, wenn wir die Welt wirklich retten wollen. Wenn nicht, dann macht nur so weiter und sendet noch mehr Wut und all die Gefühle aus, die Jeff nicht aushalten kann. Vielleicht schafft ihr es ja, ihn umzubringen, und erspart Mephisto damit einen Haufen Zeit und Ärger.« Ich atmete tief durch und versuchte, mich zu beruhigen. »Ich muss nach ihm sehen.« Ich betrat das Schlafzimmer, und mir bot sich ein interessanter Anblick.
Duchess, Dudley und Dotty lagen neben Martini auf dem Bett. Er hatte sich an Duchess gekuschelt, als wäre sie ich, aber ich beschloss, es ihm nicht übel zu nehmen. Dudley schmiegte sich an seinen Rücken, und Dotty hatte ihren Kopf auf seine Beine gelegt. Duke saß am Fuß des Bettes und wachte.
Alle vier Hunde sahen mich an, aber keiner von ihnen bellte oder rührte sich. Auch unsere Katzen waren da. Alle drei hatten sich um Martinis Kopf verteilt. Zuckerpfötchen legte und striegelte Martinis Haare und schnurrte dabei. Candy und Kane hatten sich zusammengerollt und schienen zu schlafen, aber dann öffneten sie die Augen und sahen mich genauso an wie die Hunde. Martini reagierte nicht. Ich hatte den Eindruck, dass er schlief, und ich wusste, dass er das auch besser noch eine Weile tun sollte. »Mum, Dad, kommt mal her … leise.« Sie stellten sich neben mich. »Wollt ihr immer noch wütend auf Jeff sein?«
Beide waren einige Sekunden lang still. »Nein«, sagte Dad sanft. »Ich schätze, wir hatten unrecht.«
Mum schloss so leise wie möglich die Tür. »Ich denke, wir treffen uns lieber auf dem Gang wieder.«
Wir gingen zurück ins Wohnzimmer. Christopher sah noch immer wütend aus. Da musste einiges geklärt werden, bevor wir es mit dem Riesenscheusal zu tun bekamen, auch wenn das bedeutete, dass er da draußen dann etwas weniger wütend sein würde.
»Mum, Dad, meint ihr, ihr könnt euch so weit beruhigen, dass ihr auf Jeff aufpassen könnt?«
»Natürlich, Kätzchen«, sagte Dad. »Wir kommen zurecht.«
»Gut.« Ich deutete auf Christopher. »Und du kommst mit mir.«
Kapitel 36
Ich stürmte den Gang hinunter. Ich überlegte, mein Zimmer anzusteuern, entschied aber, dass alles, was auf diesem Stockwerk geschah, zu nah bei Martini wäre, um zu verhindern, dass er die Wut auffing, die ich auf Christopher hatte. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es im gesamten Gebäude eine Stelle gab, die weit genug von Martini entfernt war, um das zu verhindern, aber ich wollte Christopher wenigstens nicht in Hörweite anbrüllen.
Christopher widersprach nicht. Er folgte mir hinaus und den Gang entlang zu den Fahrstühlen. Wir betraten einen davon. Es juckte mich in den Fingern, schnell den Knopf zum Schließen der Türen zu drücken, damit sie ihn einquetschten, aber ich beherrschte mich. Darauf war ich sehr stolz.
Sobald sich die Türen geschlossen hatten, fuhr er mich an. »Warum wolltest du, dass ich gehe?« Er schlug auf den Knopf für den fünfzehnten Stock.
»Weil du ihn umbringen wolltest.«
Er lachte. »Wohl kaum.«
»Ach. Dann hat es Jeff also gar nichts ausgemacht, dass du ihm diese ganzen bösen Blicke und hässlichen Schwingungen verpasst hast, was? Er ist ja nur ein Empath, der nichts mehr abblocken kann.« Meine Nase berührte fast die seine. »Du solltest dich schämen, gerade du. Du wusstest, was mit ihm passiert, wenn er völlig erschöpft ist, und das ist er, und du hättest die Anzeichen auch dann erkannt, wenn ich dir nichts davon gesagt hätte. Du bist zu meinen Eltern stolziert und hast sie aufgehetzt, damit sie über Martini herfallen, sobald sie ihn zu Gesicht bekommen.«
Seine Augen glitzerten gefährlich. »Ich bin mit keinen bösen Absichten dorthin gegangen. Ich bin hier nicht derjenige, der dich flachgelegt hat.«
Mein bewusstes Denken setzte aus, und im nächsten Moment brannte der Abdruck meiner Hand auf Christophers Wange, also hatte ich ihn wohl geohrfeigt, und zwar so fest ich nur konnte.
Er starrte mich an und merkwürdigerweise
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