Aliens in Armani: Roman (German Edition)
sehen.«
Er nickte. »Das klingt einleuchtend.« Er rieb sich die Stirn. »Bitte erzähl es nicht meinem Vater.«
»Ich denke, du solltest dir da mehr Gedanken wegen Jeff machen.«
Christopher stand auf und zog mich auf die Füße. »Jeff wird es ohnehin in dem Moment wissen, in dem er sich einem von uns beiden nähert. Aber er wird es für sich behalten. Es ist nicht seine Art, den Autoritäten alles zu erzählen, was vorgeht.«
In Anbetracht der Tatsache, dass Christopher und Martini selbst die Autoritäten waren , klang das durchaus komisch, aber ich verstand, was er meinte. »Keine Sorge, du hast doch aufgehört. Ich sehe keinen Grund, warum ich dich bei deinem Vater anschwärzen sollte. Auch wenn du Jeff doch immer verpetzt.« Der letzte Satz rutschte mir einfach heraus, und ich erkannte entsetzt, dass nicht ich ihn gesagt hatte.
Christopher feuerte sofort seinen Bösen Blick dritten Grades auf mich ab, aber bevor er etwas sagen konnte, legte ich ihm die Hand über den Mund. »Das war ich nicht. Das war … er, glaube ich.« Meine Hand zitterte. »Bitte sei nicht wütend, bitte küss mich nicht wieder. Bitte hilf mir.«
Der zornige Ausdruck wich aus seinem Gesicht. Er nahm meine Hand herunter und nahm mich sanft in die Arme. »Okay.« Er strich mir über den Rücken, und ich legte den Kopf an seine Brust. »Wie fühlt es sich an?«
»Ich weiß nicht, ich wusste nicht, was ich sagen würde, bis es aus meinem Mund gekommen ist.« Schon wieder flossen Tränen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. »Es hat auch emotionale Auswirkungen. Sonst heule ich eigentlich nicht dauernd los«, brachte ich heraus.
»Ich würde dich gern in den Krankenflügel bringen.«
»Nein. Wir haben keine Zeit, mich untersuchen zu lassen. Und wenn mich jemand zur Beobachtung dabehalten will, dann sind wir alle bald tot. Er kommt. Ich glaube, er hat meine Spur aufgenommen, und ich bin hier, mitten in eurem Forschungszentrum. Und er hat A.C.-Blut, er kann alles sehen, was ihr verhüllt habt.« Ich brachte es fertig, trotz der Tränen zu sprechen, das wurde wirklich immer gruseliger.
Christopher wiegte mich. »Ist ja schon gut.« Er schwieg eine Weile, während ich sein Hemd durchnässte. Wer auch immer sich hier um die Wäsche kümmerte, mochte mich bestimmt nicht besonders. »Wir wissen nicht sicher, ob ein Überwesen durch die Verhüllungen sehen kann oder nicht. Aber die Kuppel war bisher sicher, also nehmen wir an, dass sie es nicht können. Aber im Moment haben wir wirklich andere Sorgen.«
Mir fiel etwas ein, eine Frage, die ich bisher noch nicht gestellt hatte. »Welche Begabung hatte Yates? Ich meine, auf eurem Heimatplaneten. So wie Jeff Empath und du Bildwandler bist.«
»Es gibt außer diesen beiden noch sehr viele andere Begabungen. Aber Yates war etwas Besonderes, er war eine Kombination aus Bildwandler und Empath. Das ist sehr selten und einer der Gründe, warum er zum Hohen Pontifex ernannt wurde.«
Das passte. »Können Empathen auch Gefühle kontrollieren? Können sie jemanden dazu bringen, etwas Bestimmtes zu fühlen?«
»Nein. Noch nicht einmal Jeff kann das. Sie nehmen Gefühle wahr, aber sie können sie nicht verändern.«
»Aber Bildwandler können Bilder verändern, richtig? Alle Bilder?« Während ich nachdachte, versiegten die Tränen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
»Natürlich.« Christopher schob mich ein wenig zur Seite, sodass wir einander anschauen konnten. »Jedes Bild. Wir können sie auch erschaffen. Es basiert auf Molekularbewegung.« Seine Miene wurde nostalgisch. »Ich fand das immer sehr lustig.«
Ich überlegte, wie ich meine nächste Frage am besten formulieren sollte. »Könntest du auch ein Bild verändern, das auf keiner Oberfläche liegt?«
Der Blick, den er mir zuwarf, besagte, dass er mich für ein merkwürdiges Mädchen hielt. Dem konnte ich nicht widersprechen, vor allem nicht nach den letzten anderthalb Tagen. »Ich weiß nicht genau, meinst du in der Luft oder so was?«
»Genau, könntest du ein Bild in der Luft erscheinen lassen? Gleich hier zum Beispiel?«
Er hob die Schultern. »Ich kann es versuchen, wenn es wichtig ist.«
»Es ist wichtig.«
Christopher lehnte mich an die Wand des Fahrstuhls und begann, vor sich durch die Luft zu streichen. Während er beschäftigt war, nutzte ich die Gelegenheit und knöpfte meine Bluse wieder zu. Alle Knöpfe waren heil geblieben, was schlicht und einfach ein Wunder war. Als ich die Bluse zurück in den Bund meines Rocks
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