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Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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den Hals werfen wollte.
    Ich deutete auf den Ohrwurm. »Ja, und es funktioniert.«
    Das Monster wand sich, und das nicht, weil es den Beat so mochte. Diese Ohren waren nicht nur Zierde, sein Gehörgang lief die gesamte Länge seines Körpers entlang und wurde von den besten Rockern der Szene attackiert.
    Der Humvee kam schlitternd neben uns zum Stehen, und Tim streckte den Kopf aus dem Fenster. »Freut mich, hier zu sein«, brüllte er. »Was habt ihr vor, außer taub zu werden?«
    Ich sah Reader an. »Wer von euch ist der bessere Fahrer?«
    »Ich bin der Beste, Süße. Ich weiß, ich soll dieses Ding rammen. Soll Tim mich begleiten?«
    »Ist es besser, wenn er mitgeht, oder soll er lieber eine zweite Schicht übernehmen?« Inzwischen lief Last Child . Ich bemerkte, dass der Sound sowohl den Ohrwurm als auch die Schlange beeinträchtigte.
    »Wenn du nicht willst, dass dieses Auto hier zertrampelt wird, dann muss es jemand fahren.«
    Da hatte er recht. Der Dickhäuter schien von der Musik ziemlich unbeeindruckt zu sein. »Tauscht die Autos.«
    Reader zerrte Tim aus dem Humvee, kurbelte das Fenster hoch, und der Panzerwagen begann zu schillern. Ich schloss daraus, dass der Schild des Wagens aktiviert war. Reader scherte aus und steuerte auf den Killer zu.
    Ich schubste Tim auf den Fahrersitz des SUVs. »Lass die Musik weiterlaufen, lass sie voll aufgedreht und pass auf, dass du nicht zertrampelt wirst. Oh, und du hast da einen ganzen Haufen Ausrüstung hinten drin, pass auf, dass sie nicht rausgeschleudert wird, ja?«
    Mephisto war zurückgefallen, das überraschte mich zwar nicht, machte mich aber wirklich sauer. Wie typisch für einen fiesen Herrscher, er schickte seine Speichellecker, um für ihn die Drecksarbeit zu erledigen. Aber keine Sorge, ich würde mich schon zu ihm durchschlagen. Irgendwie.
    Irgendetwas sauste an mir vorbei. Genau genommen waren es zwei Irgendwas. Ich drehte mich um, aber Martini war noch immer bewusstlos, und Christopher war bei ihm. Was bedeutete, dass sich die Mädchen ins Geschehen eingemischt hatten. Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Tim fuhr abrupt los, da der Ohrwurm uns schon fast erreicht hatte.
    Mich erreicht hatte – ich war jetzt ja allein.
    Die gute Nachricht war, dass er die Bäume fallen gelassen hatte, um sich die Ohren zuzuhalten. Die schlechte war, dass er sich unter krampfhaften Windungen direkt auf mich zubewegte. Ich musste also irgendwie herausfinden, wo der Parasit saß, und ihn zerstören, bevor der Ohrwurm mich erledigte. Eine gute Übung für die eigentliche Show.
    Unsere Begleitmusik wurde noch lauter. Ich wusste zwar nicht, wie und warum, aber ich beklagte mich nicht. Sie half mir und bereitete zumindest einem, vielleicht auch zwei unserer Feinde Schmerzen, und das musste fürs Erste genügen. Es war vielleicht das Dümmste, was ich je getan hatte, aber während ich den stampfenden Füßen des Ohrwurms auswich, schaffte ich es irgendwie, mich an einem seiner Ohrläppchen festzuhalten und mich hinaufzuhangeln. Er war genauso widerlich, wie er aussah, aber immerhin nicht schleimig und deshalb auch nicht rutschig. Die Schuppen halfen mir sogar beim Klettern, aber ich wünschte mir wirklich, ich hätte nie einen Geruchssinn gehabt. Es war, als würde ich mich an einen Müllwagen klammern.
    Trotz seiner Schmerzen bemerkte der Ohrwurm mich und griff nach mir. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Mir kam der Gedanke, dass jetzt Christopher und vielleicht auch Martini zusehen mussten, wie ich in Stücke gerissen wurde, und diese Vorstellung war ganz und gar nicht tröstlich.
    Das nächste Musikstück lief an. Wir wechselten von Aerosmith zu Motörhead. Ich kannte meinen Musik-Mix sehr gut, und an dieser Stelle gab es eigentlich keinen Wechsel, was bedeutete, dass Tim die Initiative ergriffen und die dröhnendste aller Rockgruppen angewählt hatte. Vielleicht gab er ja doch noch einen guten Ersatzspieler ab.
    Als die Beats von Ace of Spades und Lemmys schrilles Cockney-Englisch die Luft zerrissen, schrie der Ohrwurm auf und ließ mich fallen. Ich schaffte es, mich wieder an seinem Ohr festzuklammern, oder besser an seinen Ohrhaaren. Auf das Wissen, dass Überwesen Ohrhaare besaßen, hätte ich nur allzu gern verzichtet, aber immerhin hatte mein Leichtathletiktrainer mich nicht umsonst mit Klettertraining getriezt – ich konnte mich an diesen Borsten hinaufhangeln.
    Ich erklomm sozusagen den Gipfel, auch wenn ich dabei wie ein Pendel hin und

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