Aliens in Armani: Roman (German Edition)
bei dieser Frage zwar gemein, aber es musste doch trotzdem mal gesagt werden.
»Ganz genau, Mädchen«, rief Reader vom Fahrersitz. »Das war auch meine erste Frage. Die Antwort wird dir gefallen.«
»Sie dachten, sie könnten sich anpassen«, befand Gower resigniert. »Soweit wir wissen, waren sie Gestaltwandler und hatten das früher schon geschafft. Nur liegt ihr Planet näher am Weltraumkern als unsere Welten, und hier draußen stehen die Dinge anders.«
»Und bei wie vielen Planeten kann man noch davon ausgehen, dass ihnen die Anpassung nicht gelungen ist?« Ich fühlte einen tiefen Stich des Mitleids für die Ältesten, die alles getan hatten, um die Galaxie zu retten, und dann gescheitert waren, noch bevor ihre Mission richtig angelaufen war.
»Bei den meisten«, seufzte Gower. »Die Mehrzahl der bewohnten Planeten liegen weit vom Weltraumkern entfernt. Warum das so ist, wissen wir nicht. Wir waren zu beschäftigt damit, alle Gefahren in Schach zu halten, als uns groß um die Forschung zu kümmern.«
»Vielleicht haben sie es zu Hause inzwischen herausgefunden«, warf Martini ein. »Aber da können wir uns nicht sicher sein. Es dauert Jahrzehnte, bis Radiowellen uns hier erreichen, die Kommunikation ist also nicht gerade berauschend. Keiner von uns wird zurückkehren, aber das wussten wir schon, als wir hergekommen sind.« Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, wirkte er nicht fröhlich und selbstbewusst, sondern einsam und traurig.
»Und ihr musstet eure Familien zurücklassen?«, fragte ich leise. Jetzt war nicht der Moment für Albernheiten.
»Nein, ich habe keine nahen Verwandten dort. Und keine Ehefrau«, antwortete er mit seinem gewohnten Grinsen.
»Na, Gott sei Dank.« Zum Glück hatte dieser intime Moment nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde gedauert. Natürlich konnte man ihm dafür keinen Vorwurf machen. Ich hatte es hier zwar mit Außerirdischen zu tun, aber Männer waren sie trotzdem.
»Die meisten von uns mussten keine nahen Verwandten zurücklassen«, sagte Gower. »Unsere Familien sind hier.«
»Was soll das heißen, sie sind hier ?« Das wurde ja immer besser.
»Wir haben ein spezielles Transportsystem entwickelt und brauchen keine Raumschiffe, um herzukommen«, antwortete White. »Es funktioniert einwandfrei, wenn jemand von unserem Planeten zur Erde geschickt werden soll.«
»Aber wir können nicht zurückkehren«, ergänzte Christopher. »Unser Planetenkern ist anders als eurer. Das Magnetfeld auf der Erde verhindert, dass wir das System hier einsetzen können. Also war es in manchen Fällen besser, gleich die ganze Familie rüberzuschicken.«
»Warum das? Ist das nicht ein bisschen merkwürdig?«
»So sind sie eben«, sagte Reader. »Stell sie dir wie einen großen, italienischen Familienclan vor, das kommt so in etwa hin.«
»Ihr seid also alle verwandt?« Ich sah sie der Reihe nach an. »Das würde zwar die allgemeine Attraktivität erklären, aber nicht deine Hautfarbe«, sagte ich an Gower gewandt.
Er zuckte die Schultern. »Mein Vater hat eine Afroamerikanerin geheiratet. Erdgene dominieren über A.C.-Gene, jedenfalls über die, die mit der äußeren Erscheinung zu tun haben.«
»Dann bist du also ein Alien-Mensch-Mischling?«
»Jep. Jeff ist allerdings ein waschechter Außerirdischer«, schmunzelte Gower.
»Meine Eltern sind beide als Agenten hergekommen«, erläuterte Martini.
»Ich bin zwar gebürtiger Erdenbewohner, habe aber reines A.C.-Blut. Bei Christopher ist es genauso und bei den meisten unserer jüngeren Agenten auch.«
»Dann seid ihr also Amerikaner?«
»Jawohl, mit allen Rechten und Pflichten«, bestätigte Martini. »Wir haben außerdem den Status von politischen Flüchtlingen, wie indische Immigranten.«
»Wir haben Kolonien überall auf der Welt, unsere Zentrale liegt allerdings in den USA. Die Überwesen können zwar eigentlich überall leben, doch aus irgendeinem Grund scheinen sie etwa zwanzigmal so oft in den USA zu landen als sonst irgendwo.«
»Es lebe Amerika! Und was ist mit Ihnen?« Die Frage ging an White. »Wann sind Sie angekommen?«
»Ich bin als junger Mann hier gelandet«, antwortete White. »Diejenigen von uns, die nicht hier geboren wurden, sind ebenfalls vollständig eingebürgert. Loyalität gegenüber dem Land, das uns aufgenommen hat, ist uns sehr wichtig.«
»Dann sind Sie also auf Alpha Centauri geboren?«
»Richtig, aber ich betrachte mich als Amerikaner. Meine Frau ist mit mir gekommen, und auch sie ist sehr
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