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Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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gehen wir jetzt direkt in die Zentrale, und du kannst deiner Mutter gegenübertreten, als hätten wir uns die letzten Stunden im Schlamm gewälzt, oder wir besorgen dir ein paar saubere Sachen. Die Entscheidung liegt ganz bei dir.«
    Ich misstraute seinen Motiven zwar ein wenig und war mir nicht ganz sicher, auf was ich mich da einließ, aber außer dem Wunsch nach frischen Kleidern trieb mich auch die Neugier darauf, was Christopher in meiner Wohnung eigentlich getrieben hatte. »Okay, gehen wir.«
    »Das ist mein Mädchen!« Martini griff erneut nach meiner Hand und dirigierte uns zu einer Schleuse auf der gegenüberliegenden Seite der Kuppel, weg von den Autos. Er verscheuchte den Wachmann, und ich fand es bemerkenswert, dass dieser ohne Widerrede gehorchte.
    »Sind eure Sicherheitsvorschriften immer so lax?«
    »Nein, ich bin einfach nur beliebt. So, und jetzt sei schön still, beim Kalibrieren muss ich mich konzentrieren.« Er hantierte an einigen Knöpfen und Hebeln an den Rändern der Schleuse herum. Seine Hände verschwammen vor meinen Augen, ich musste wegsehen. »Okay, alles bereit«, sagte er weniger als eine Minute später.
    »Ich dachte, eure Reflexe wären zu schnell für eine Steuerung.«
    »Aber die hier wurden nicht von Menschen gebaut.« Er sah mich schief an. »Alles in Ordnung mir dir? Für dich war das eine ziemlich blöde Frage.«
    »Ich glaube, allmählich löst sich alles in hellen Wahnsinn auf«, gab ich zu. »Ich komme mir vor wie Alice, und du bist das weiße Kaninchen.«
    »Wohl eher die Grinsekatze«, lachte Martini. »Das ist ganz normal. Lass uns zusehen, dass wir dich nach Hause bringen, damit du dich frisch machen kannst. Dann fühlst du dich besser.« Mit diesem Worten dirigierte er uns direkt vor das Schleusentor.
    »Das könnte ein bisschen eng werden, aber ich möchte, dass wir zusammen hindurchgehen. Versteh das also bitte nicht falsch, aber ich muss dich während der Übertragung auf den Arm nehmen.«
    »Jetzt weiß ich, warum du das hier vorgeschlagen hast.« Ich wollte protestieren, aber bevor ich überhaupt den Mund aufbekam, hatte er mich schon hochgehoben.
    »Leg die Arme um meinen Hals, nur weil’s so schön ist.«
    Ich tat es, denn es war tatsächlich bequemer so, und, um ehrlich zu sein, fürchtete ich mich davor, durch die Schleuse zu gehen. Er schob mich zurecht und trat hindurch.
    Sofort war ich froh darüber, dass er mich trug, denn die Übertragung war ganz anders als der Schritt durch den Verhüllungsschild, der die Kuppel umgab. Wir schienen still zu stehen, während die Welt an uns vorbeiraste und alles durcheinanderwirbelte. Es war wie in einem Zeitraffer, nur zehnmal schneller, und es drehte mir den Magen um.
    Ich vergrub mein Gesicht an Martinis Hals. Er drückte mich noch ein wenig fester an sich, und die Übelkeit verflog. »Wir sind fast da«, murmelte er. Ich fühlte einen leichten Ruck. »Alles okay«, flüsterte er dann. »Wir sind da. Sag nichts.«
    Als ich den Kopf hob, fiel mir wieder ein, wohin die Schleusen führten. »Bin ich in einer Herrentoilette?«, wisperte ich ihm ins Ohr.
    »Ja«, gab er noch immer flüsternd zurück. »Still jetzt.«
    Er hielt mich noch immer auf dem Arm, keiner von uns beiden sagte ein Wort. Ich hörte das unverwechselbare Plätschern von Flüssigkeit, die auf Porzellan traf, was sowohl widerlich als auch der Beweis dafür war, dass wir nicht allein waren.
    Saguaro International war ein Flughafen, in dem rege Betriebsamkeit herrschte, und mir dämmerte, dass Martini und ich lange genug in dieser Kabine festsitzen konnten, um zu spät in die Zentrale zu kommen. Dieser Gedanke musste auch ihm gekommen sein, denn er öffnete die Kabinentür einen kleinen Spalt. Ich war beeindruckt, dass er mich mit nur einem Arm halten konnte, hatte aber den Eindruck, dass jetzt nicht der richtige Moment war, um das anzusprechen.
    Er sah hinaus, während ich lauschte. Das Plätschern verebbte, ich hörte das Ratschen eines Reißverschlusses und dann Schritte, die sich entfernten. Martini ließ mich herunter und öffnete die Kabinentür noch ein wenig weiter. Es war nicht gerade geräumig hier, und ich wurde ziemlich gequetscht. Er ging hinaus, und ich konnte wieder atmen, was ich hier aber lieber nicht riskieren wollte.
    Ich hörte seine raschen Schritte, dann kam er zurück, griff nach meiner Hand, und wir liefen zum Ausgang. Kurz bevor wir ihn erreichten, kam eine ganze Gruppe Männer herein, alle mit Rollkoffern oder Reisetaschen in den

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