Aliens in Armani: Roman (German Edition)
gegeben hätte, dann hätte er vermutlich gesagt, dass es kompliziert sei.
Martini sah peinlich berührt aus, aber ich ließ nicht locker. »Es bedeutet, dass ich dir etwas gespritzt habe, während du bewusstlos warst. Es schützt dich vor den Trugbildern. Du kannst das, was wir projizieren, jetzt nicht mehr sehen.«
»Und du hast das getan, damit ihr mich nicht mehr täuschen könnt wie die anderen?«
Er nickte.
»Und wie lange wird das halten?«
»Ich habe dir genug für eine Woche gegeben. Falls du tatsächlich eine Agentin wirst, bekommst du monatliche Injektionen.«
»Es tut nicht weh«, platzte Reader heraus. »Sie benutzen ein spezielles außerirdisches Injektionsdings, sehr viel angenehmer als Spritzen.«
»Na großartig.« Eigentlich war ich gar nicht so wütend. Schließlich hatten sie mich weniger anfällig für ihre Täuschungen gemacht. Jedenfalls, wenn ich ihnen glauben konnte.
Allerdings, egal, wie schnell er aufgetaucht war – in dem Moment, in dem der Mann seine Killerflügel ausbreitete, war Martini nicht da gewesen. Wenn er gewollt hatte, dass ich etwas anderes sah, hatte es nicht funktioniert. Und wenn er mich nur ins Bett kriegen wollte, tat er sich auch keinen Gefallen, indem er mich weniger empfänglich für seinen Willen machte. Also ließ ich es durchgehen.
Er merkte es und sah erleichtert aus. »Danke«, sagte er leise. »Ich würde mich wirklich nicht gern gerade jetzt mit dir streiten.«
Wir steckten noch immer im Stau fest, aber ich war mir sicher, dass wir unglaubliche zehn Meilen in fünfundvierzig Minuten geschafft hatten. Auf einmal wurde ich schläfrig. »Machst du mich gerade müde?«
»Nein«, sagte Martini leise lachend. »Es war einfach ein langer Tag.«
»O-kay«, sagte ich gähnend.
Seine Brust lag genau vor mir und war doch ziemlich verlockend. Ich legte den Kopf darauf und musste kein Empath sein, um zu merken, dass es ihm gefiel. Er drückte mich an sich, und ich war jetzt so müde, dass ich beschloss, ihn erst nach dem Aufwachen zu fragen, was der doppelte Herzschlag bedeutete, den ich hören konnte.
Kapitel 14
Ich erwachte mit einem Ruck. »Er steckt in seiner Kehle!«
»Was? Kitty, ist alles okay mit dir?« Meine Mutter legte die Hand auf meine Stirn. »Du bist ein bisschen heiß.«
»Ich habe kein Fieber. Wo sind wir?« Ich sah mich um. Wir saßen noch immer in der Limo, aber anscheinend waren wir inzwischen am Flughafen.
»Wo sind Martini und Gower?«
»Sie sind hineingegangen und sichern alles.«
»Sie haben uns im Auto allein gelassen? Und das soll als Schutz reichen?«
Mum hustete. »Tja, das tut es angeblich wirklich. Die Autos sind, nun ja, besonders.«
Das passte. »Okay, dann sind wir in dem Wagen also wohlbehütet?«
»Scheint so. Was hast du da gerufen, als du aufgewacht bist?«
Die Bilder waren zwar verschwommen, aber ich erinnerte mich noch. »Mephisto hat mich direkt vor sein Gesicht gehalten, und es sah aus, als ob er mir den Kopf abbeißen wollte«, sagte ich langsam. »Erinnerst du dich?«
»Lebhaft. Gott sei Dank ist deinem Vater diese Erinnerung erspart geblieben.«
»Und du findest es nicht merkwürdig, dass er mich essen wollte, anstatt mich zu zerstampfen oder zu zerquetschen?«
»Kätzchen, ich musste zusehen, wie ein Monster versucht hat, mein Baby zu verschlingen. Ich habe nicht groß darüber nachgedacht, ob das vielleicht merkwürdig ist.«
»Ich auch nicht. Sein schlechter Atem hat mich abgelenkt, und außerdem musste ich mein Haarspray aus der Tasche kriegen.« Ich konnte es beinahe vor mir sehen, tief in seiner Kehle. »Martini hat gesagt, er würde auf mich überspringen. Oh, das ist so eklig, ich glaube, ich drehe durch. Wo zum Teufel bleibt er eigentlich?« Es war schon ein Schock, festzustellen, dass ich ausgerechnet ihn jetzt bei mir haben wollte, mehr als jeden anderen auf der Welt. Denn jetzt hatte mich das Entsetzen wirklich gepackt.
»Er ist im Terminal. Kitty, was willst du mir eigentlich sagen?«
Ich wollte gerade antworten, als die Wagentür aufflog und Martinis Kopf erschien. Ich schaffte es irgendwie, nicht aufzukreischen.
»Was ist passiert?«, fragte er, deutlich erschrocken.
Ich wollte schon zurückfragen, was denn mit ihm los sei, als es mir einfiel. Empath – natürlich. Ein Empath, der mich mochte. Na klar. Schön zu wissen, dass er da sein würde, wann immer ich Angst hatte. »Entschuldige, alles okay«, sagte ich so beruhigend wie möglich. »Mir ist nur gerade etwas
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